In der Sommerpause müssen die Teams zwei Wochen lang zusperren. Das heißt: Keine Entwicklung, keine Produktion. Wie die Teams ihre Pause legen, bleibt ihnen überlassen. Aston Martin zum Beispiel sperrte am Samstag nach dem GP Belgien zu und am Samstag die Woche vor dem GP Holland wieder auf.
Und trotzdem trat der WM-Dritte beim 13. WM-Lauf mit einem komplett neuen Unterboden an. Er soll die Fehler ausbügeln, die sich bei der vorletzten Version eingeschlichen hatten. Die funktionierte nur beim Debüt in Montreal, zeigte aber auf anderen Streckentypen einige unerwünschte Nebenwirkungen. So verlor der Aston Martin plötzlich seine Qualitäten in langsamen Kurven.
Haas muss am VF-23 einige Baustellen beseitigen.
Haas gegen zu heiße Reifen
Mercedes setzte Phase 2 des Generalumbaus des W14 fort. Sie wurde in Spa mit einer langen Liste an Änderungen rund um die Seitenkästen und den Unterboden eingeläutet. In Zandvoort kamen Modifikationen an der Unterbodenkante, den Spiegelhalterungen und dem unteren Heckflügel-Element dazu. Mercedes setzte große Hoffnungen auf Max Verstappens Heimspiel, weil das Upgrade auf Strecken mit viel Abtrieb mehr zur Geltung kommen sollte.
Haas besserte an drei Stellen nach: Nase, Frontflügel und hintere Bremsbelüftungen. Es ging nicht um Abtriebsgewinn, sondern um eine stabilere Aerodynamik und eine effizientere Kühlung der hinteren Bremsen. Beides sollte helfen, das größte Problem der US-Renner zu lösen. Im Rennen wurden die Hinterreifen zu heiß. Über die neue Bremskühlung hat man jetzt mehr Eingriffsmöglichkeiten, die Reifentemperaturen zu kontrollieren.
Hier ist unser Überblick über die Upgrades von Zandvoort:
Red Bull
- Beam wing: Geänderte Anstellung und neues Profil der beiden Elemente. Bringt lokal mehr Abtrieb.
Der Beam wing war in Zandvoort eine beliebte Spielwiese unter den Teams.
Mercedes
- Unterboden-Kante: Das Flügelelement an der vorderen Kante wurde verkürzt. Das reduziert die Verluste an Strömungsgeschwindigkeit zum Heck.
- Rückspiegel: Die Spiegelbefestigungen sind weniger angewinkelt. Das verbessert die Strömung zum Heck.
- Beam wing: Das Profil weist eine stärkere Anstellung auf. Verbessert den Abtrieb im Heck.
McLaren
- Heckflügel: Komplett neues Hauptelement, Flap und Endplatte. Bringt mehr Abtrieb bei weniger Luftwiderstand.
- Beam Wing: Anpassung an den neuen Heckflügel.
Aston Martin
- Unterboden: Der Unterboden ist von vorne bis hinten neu. Sowohl das Profil auf der Unterseite als auch die Kanten, die an den Rest des Bodens angepasst wurden. Die Maßnahmen unter dem Auto sollen die Strömung verbessern und mehr Anpressdruck generieren.
- Venturi-Kanäle: Die acht vertikalen Leitbleche im vorderen Bereich des Bodens wurden in ihrer Form leicht verändert.
- Diffusor: Der obere Teil des Diffusors wurde modifiziert, um das Volumen unter dem Auto zu vergrößern. Außerdem wurde ein Winglet hinter dem Diffusor angebracht.
Haas: neuer Frontflügel und veränderte Anbindung an die Nase.
Haas
- Frontflügel: Die in Monte Carlo zum ersten Mal eingesetzte Frontflügelversion wurde komplett überarbeitet. Das brachte eine signifikante Verbesserung der Strömungsqualität hinter dem Flügel.
- Nase: Die Nasenspitze geht in das zweite Flügelelement über. Im Rahmen der Flügelmodifikation musste auch die Form des Übergangs zwischen Nase und Flügel überarbeitet werden.
- Bremsbelüftungen hinten: Die Luftführung innerhalb der Bremsbelüftung wurde optimiert, um die Kühlung der Bremsen besser kontrollieren zu können. Haas erhofft sich davon ein wirksameres Werkzeug, um die Temperatur der Hinterreifen zu regulieren.
Alpha Tauri
- Heckflügel-Endplatte: Neue Anbindung der Endplatte an die Flügelelemente.
