BMW 520i im Test
Was kann die Basismotorisierung?

48 Volt helfen dem Zweiliter-Turbobenziner auf die Sprünge – mit dem Boost des Startergenerators. Test.

BMW 520i, Exterieur
Foto: Hans-Dieter Seufert

Irgendwie mag das Wort "Basis­motorisierung" in diesem Zusammenhang nicht so recht aus der Tastatur fließen. Obwohl es natürlich stimmt: Der BMW 520i ist nun einmal das Modell der 5er-Reihe mit der geringsten Leistung. Gering? Ja, also nein, ähm, Folgendes ...

Seit ihnen so ein kleines Elektromotörchen zuarbeitet, fühlen sich die 290 Nm des Zweiliter-Turbobenziners kein bisschen träge an, sondern quietschfidel – und dieses Attribut hätte man dem 520i bislang nicht unbedingt zugeschrieben.

Unsere Highlights

Der 520i ist Aufstocker

BMW 520i, Exterieur
Hans-Dieter Seufert
Der E-Motor boostet mit bis zu 34 Nm, was ausreicht, um das Turboloch des Verbrenners zu verfüllen.

Nun aber ist er mildhybridisiert und gehört damit sozusagen zu den Aufstockern, dank eines Startergenerators, der an der Kurbelwelle sitzt und diverse Aufgaben übernimmt. Er weckt den Vierzylinder nach dem Ampelschlaf – derart spontan und dezent, dass man das Start-Stopp-System nicht mehr deaktivieren mag. Es ginge übrigens ohnehin nicht mehr, denn BMW hat die zugehörige Taste am Armaturenbrett entsorgt.

Weiterhin generiert der Startergenerator im Umkehrschub beim Bremsen Energie, die er in die 48-Volt-Batterie einspeist. Und hier kann er sie anschließend wieder abrufen – beim Anfahren oder Beschleunigen.

Der E-Motor boostet mit bis zu 34 Nm, was nach wenig klingt, aber ausreicht, um das Turboloch des Verbrenners zu verfüllen. Es ist scheinbar weg, natürlich nur batterieelektrisch überspielt, doch nicht mehr zu spüren, weshalb der 520i so motiviert am Gas hängt.

BMW 520i, Exterieur
Hans-Dieter Seufert
Der niedrige Durchschnittsverbrauch von 5,8 Litern auf unserer Eco-Runde beeindruckt.

Die gespeicherte Energie hilft außerdem beim Segeln, wie man das Dahingleiten bei abgestelltem Motor missverständlich bezeichnet. Dann speist sie Lenk- und Bremsunterstützung. Das funktioniert prima, weniger dagegen das Überblenden zurück in den Verbrennermodus. Denn der Gasfuß scheint zunächst gegen Gummi anzudrücken und in Folge zu überreagieren, um anschließend wieder zurückzudosieren. Mehr Negatives fällt uns nicht ein, der Rest verdient wieder Lob.

Die große Limousine absolviert unsere Eco-Runde mit einem Durchschnittsverbrauch von 5,8 l/100 km, was ziemlich beeindruckt. Um diesen Wert zu realisieren, muss man sich übrigens nicht wie ein reichweiten-ängstlicher E-Fahrer hinter einem Lkw verschanzen.

Und dann wäre da noch das, was der 520i genauso gut kann wie seine stärkeren Kollegen: das gleicher­maßen agile wie komfortable Fahren. Egal wie weit, egal wohin: Der 5er scheint stets adäquat. Das gilt nun auch für das Basis­triebwerk uneingeschränkt.

Fazit

Wie sinnvoll doch ein kleiner E-Motor sein kann: Mit dem Boost des Startergenerators wird aus dem 520i ein ebenso munteres wie sparsames Einstiegsmodell.

Technische Daten
BMW 520i Luxury Line
Grundpreis55.750 €
Außenmaße4963 x 1868 x 1479 mm
Kofferraumvolumen530 l
Hubraum / Motor1998 cm³ / 4-Zylinder
Leistung135 kW / 184 PS bei 5000 U/min
Höchstgeschwindigkeit235 km/h
0-100 km/h8,1 s
Verbrauch5,3 l/100 km
Testverbrauch8,0 l/100 km
Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024

Erscheinungsdatum 25.04.2024

148 Seiten