Fehlstart in Montreal. Im ersten Freien Training bekamen die Fans auf den gut gefüllten Tribünen gerade einmal vier Minuten Action geboten. Dann musste die Rennleitung die Session unterbrechen. Zu diesem Zeitpunkt sah es zunächst so aus, als handelte es sich nur um eine kleine Pause. Doch auf den Wiederanpfiff warteten die Teams und die Zuschauer vergeblich.
Grund für den Abbruch war eine Technikpanne in der Rennleitung. Die fest installierten Streckenkameras, mit denen die FIA-Offiziellen den Betrieb auf der Piste überwachen, lieferten keine Bilder. Wie sich später herausstellte, liefen die Kameras zwar, aber das Signal kam nicht im Büro der Rennleitung an.
Probleme mit der Stromversorgung
Ohne die Bilder, die auch den Bereich hinter den Fangzäunen zeigen, konnte der sichere Ablauf der Session nicht garantiert werden. Deshalb blieb den Schiedsrichtern nichts anderes übrig, als die Session schon zehn Minuten vor dem offiziellem Ablauf der Uhr vorzeitig abzupfeifen. Dafür soll das zweite Training eine halbe Stunde früher beginnen und von 60 auf 90 Minuten ausgedehnt werden.
Wie es zu der Panne kommen konnte, ist nicht ganz klar. In der Boxenanlage hatten die Teams schon den ganzen Freitag mit Problemen bei der Energie-Versorgung zu kämpfen. Als die Heizdecken angeschaltet wurden, flogen reihenweise die Sicherungen raus. Einige Teams entschieden sich, den Strom mit Dieselgeneratoren selbst zu produzieren.
Kurz vor der Session wurde das komplette System heruntergefahren und neu gestartet. Experten vermuten, dass dabei die Leitung von der Rennleitung zu den Streckenkameras gestört wurde. Weil es sich beim Circuit Gilles Villeneuve um eine temporäre Rennstrecke auf der Ile Notre Dame mitten im Sankt Lorenz-Strom handelt, war die Infrastruktur schon immer ein wunder Punkt.
Alpine-Problem und Bottas-Bestzeit
Kurz vor dem Abbruch hatte es bei Alpine in den ersten Minuten bereits ein kleines Drama gegeben. Pierre Gasly war mit seinem Auto am Streckenrand ausgerollt. Ein defektes Lenkrad sorgte dafür, dass der Franzose keinen Gang mehr einlegen konnte. Durch die Panne in der Rennleitung verlor Gasly am Ende aber auch nicht mehr Zeit als alle anderen Fahrer.
Sein Teamkollege Esteban Ocon und die beiden Mercedes-Piloten waren übrigens die einzigen Fahrer, die in den ersten vier Minuten gar nicht auf der Strecke unterwegs waren. Der Rest drehte in der begrenzten Zeit maximal drei Runden. Die Bestmarke, die nur statistischen Wert besitzt, ging an Valtteri Bottas im Alfa Romeo.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
1. Valtteri Bottas | Alfa Romeo | 1:18.728 | 3 | |
2. Lance Stroll | Aston Martin | 1:19.175 | + 0.447 s | 3 |
3. Fernando Alonso | Aston Martin | 1:19.807 | + 1.079 s | 3 |
4. Sergio Perez | Red Bull | 1:20.154 | + 1.426 s | 3 |
5. Max Verstappen | Red Bull | 1:20.231 | + 1.503 s | 3 |
6. Oscar Piastri | McLaren | 1:21.496 | + 2.768 s | 3 |
7. Kevin Magnussen | Haas | 1:24.045 | + 5.317 s | 3 |
8. Nico Hülkenberg | Haas | 1:24.336 | + 5.608 s | 3 |
9. Zhou Guanyu | Alfa Romeo | 1:24.961 | + 6.233 s | 3 |
10. Carlos Sainz | Ferrari | 1:25.991 | + 7.263 s | 3 |
11. Charles Leclerc | Ferrari | 1:26.809 | + 8.081 s | 3 |
12. Nyck De Vries | Alpha Tauri | 1:32.274 | + 13.546 s | 3 |
13. Yuki Tsunoda | Alpha Tauri | keine Zeit | --- | 2 |
14. Lando Norris | McLaren | keine Zeit | --- | 2 |
15. Pierre Gasly | Alpine | keine Zeit | --- | 1 |
16. Alexander Albon | Williams | keine Zeit | --- | 1 |
17. Logan Sargeant | Williams | keine Zeit | --- | 2 |
18. Esteban Ocon | Alpine | keine Zeit | --- | 0 |
19. Lewis Hamilton | Mercedes | keine Zeit | --- | 0 |
20. George Russell | Mercedes | keine Zeit | --- | 0 |