Falschparker Nico Hülkenberg
Fauxpas und Verlust von WM-Platz 8

GP Katar 2023

Nico Hülkenberg stellte seinen Haas beim GP Katar in die falsche Startbox. Der Deutsche geißelt sich selbst für den unglücklichen Fehler. Die Rennleitung verpasst dem erfahrenen Piloten dafür eine Strafe.

Nico Hülkenberg - Haas - GP Katar 2023
Foto: Wilhelm

Am Ende des schweißtreibenden Nachtrennens in Katar stand Nico Hülkenberg Rede und Antwort. Der Grand Prix im Wüstenstaat hatte für den 35-Jährigen bereits verkorkst begonnen, als er seinen Haas auf dem Grid in die falsche Startbox stellte. Der Platz vor dem Emmericher war freigeblieben, weil Carlos Sainz (Ferrari) nicht am Rennen teilnehmen konnte.

Trotz Warnung seines Teams rollte Hülkenberg auf Startplatz 12, statt in der 14. Grid-Box seinen Renner zu platzieren. "Ich wusste es ja, aber die Gewohnheit hat zugebissen", sagte der Deutsche im Gespräch mit auto motor und sport und fügte ein lakonisches "einfach verkackt in dem Moment" an. Die Rennleitung bemerkte den Fauxpas und bestrafte Hülkenberg mit einer 10-Sekunden-Strafe, die er während des ersten Boxenstopps in Runde 13 absaß. Umso bitterer, weil sich der Haas-Pilot in der ersten Runde in die Top-Ten vorgearbeitet hatte.

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Nico Hülkenberg - Haas - GP Katar 2023 - Formel 1
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Nico Hülkenberg stellte seinen Haas beim GP Katar in die falsche Startbox und erhielt dafür eine 10-Sekunden-Strafe.

Safety-Car-Phase

Ohne die Strafe wäre "vielleicht ein Punkt" möglich gewesen. "Das frühe Safety Car hat natürlich nicht geholfen. Das hat den Weichstartern natürlich extrem in die Karten gespielt. Und mir im Gegenteil nicht sehr geholfen. Da haben wir schon richtig viel Zeit verloren."

Hülkenberg startete auf Medium-Pneus in den Grand Prix, beim ersten Stopp montierten die Haas-Mechaniker einen frischen Satz der harten Reifen. In Runde 28 nahm Hülkenberg gebrauchte Mediums mit, während er in Runde 41 auf seinen letzten Satz frischer Hards wechselte, die er bis zum Ende fuhr.

Die Differenz zwischen gebrauchten und neuen Gummis machte sich auf der reifenmordenden Strecke in Losail deutlich bemerkbar: "Da hat man echt einen Preis bezahlt, wenn man keine neuen Reifen hatte. Neu gegen gebraucht macht einen großen Unterschied. Der gebrauchte Reifen fühlt sich nicht so gut an, hat schneller Graining – hat einfach Rennzeit gekostet."

Nico Hülkenberg - Haas - GP Katar 2023 - Formel 1
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Bei den drei Stopps wechselte Hülkenberg zweimal auf frische Hards und einmal auf gebrauchte Mediums.

GP Katar an der Grenze des Machbaren

Viele Piloten beklagten sich über die Bedingungen im Wüstenstaat. Die extreme Hitze machte das Rennen zur Tortur für Mensch und Maschine – auch für Hülkenberg. "Das war definitiv das härteste Rennen meiner Karriere, würde ich sagen. So heiß, so schwül. Der neue Asphalt hat so viel Grip, die Pace war hoch. Und die Fliehkräfte waren dementsprechend auch sehr hoch. Es war sehr anstrengend. Es ging an die Substanz."

Die Tracklimits waren auch in Losail erneut ein Streitthema. Mehrere Piloten kämpften mit der Einhaltung der von der Rennleitung festgelegten Begrenzungen. Hülkenberg hatte dazu eine klare Meinung. "Es ist so schnell passiert. Es sind teilweise Millimeter und wenn du in Kurve 12 oder 13 mit 250 etwas rutschst, ist das manchmal auch schwer zu beeinflussen." Der vermeintliche Vorteil beim Überfahren der Tracklimits wäre ohnehin nicht gegeben gewesen. "Mit diesen Kerbs gewinnst du auch nichts – im Gegenteil. Da hätte die Rennleitung heute auch etwas geschmeidiger sein können."

Nico Hülkenberg - Haas - GP Katar 2023 - Formel 1
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Unter den extrem heißen Bedingungen in Katar litten die Piloten.

Hoffnung auf Austin-Upgrade

In der Team-WM rutschte Haas auf Platz neun ab, da Alfa Romeo Big Points landete. Die Schweizer Truppe sammelte in Katar sechs wertvolle Zähler und rangiert mit 16 WM-Punkten deren vier vor Haas. Die US-Amerikaner hoffen im Kampf um Rang acht in der Weltmeisterschaft auf das Austin-Upgrade beim nächsten Grand Prix. "Es wird gekämpft bis zum Ende", gibt Hülkenberg die Marschroute für die fünf verbleibenden Rennen aus.

"Jetzt kommt ja unser Upgrade-Paket in Austin, das wird natürlich nicht einfach bei einem Sprint-Wochenende mit wenig Zeit, das direkt zu optimieren, aber wir erhoffen uns natürlich etwas in Sachen Performance und geben nicht auf."

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