Akku-Hochdruckreiniger im Test
Weg mit dem Sahara-Dreck

Hochdruckreiniger sind ideal, um die Reste von Sahara-Staub und Blutregen zu beseitigen. Doch gilt das ebenso für die Modelle mit Akku? In unserem Test mit zehn Geräten aus zwei Klassen können nicht alle Saubermänner überzeugen.

Hochdruckreinigertest 2021
Foto: Achim Hartmann

🏆 Die Gewinner auf einen Blick:

  • Testsieger in der Kategorie Hochdruckreiniger ist der Kärcher K 2 Battery. Reinigungsleistung und Verarbeitung sind hier spitze – einzig die Ladegeschwindigkeit lässt zu wünschen übrig. Hier empfiehlt sich das Schnell-Ladegerät mit Zusatzakku
  • Testsieger in der Kategorie Mitteldruckreiniger ist der Gardena Aqua Clean 24/18 V. Sehr gute Handhabung und die individuelle Düsen-Einstellung zeichnen dieses Gerät aus.

Zusammen mit den Anwendungstechnikern von der Dr. O. K. Wack Chemie GmbH aus Ingolstadt und der Schwesterzeitschrift MOTORRAD testete auto motor und sport die Hochdruckreiniger. Fachkundige Unterstützung gab es zudem von der Sachverständigenorganisation KÜS. Im Fokus des Tests stand die Anwendungs- und Montagefreundlichkeit der Hochdruckreiniger. Zudem mussten die Geräte, die alle im Handel gekauft wurden, in einem genau definierten Testaufbau beweisen, wie weit sie den Testschmutz des Pflegemittelspezialisten Dr. O. K. Wack bestehend aus Ruß, Öl und Pigmentschmutz, mit dem der Straßendreck simuliert wurde, von den Fliesen putzen konnten. Neben der Reinigungsleistung gingen Sprühbild und Geräuschentwicklung mit in die Wertung ein. Auch spielten Akku-Laufzeit sowie -Ladezeit eine Rolle. Neben vier Hochdruckreinigern mit einem Arbeitsdruck von 70 bis 110 bar wurden sechs Mitteldruckreiniger mit bis zu 25 bar Arbeitsdruck getestet.

Hochdruckreiniger

Kärcher K 2 Battery (Hochdruckreiniger bis 110 bar)

Hochdruckreiniger bis 110 bar, Kärcher
Achim Hartmann

Das Gerät ist sein Geld wert: Das Sprühbild ist gleichmäßig und der Wasserstrahl druckvoll – so hat hartnäckiger Schmutz keine Chance. Gut ist auch die Digitalanzeige, die beim Akku präzise über Kapazität und Ladezeit informiert. Nicht so gut: das Ladegerät im Lieferumfang. Es braucht rund acht Stunden für einen vollen Akku. Deshalb unser Tipp: der Schnelllader aus dem Zubehör.

    • Ausstattung: Pistole mit 2 Verlängerungslanzen, Hochdruckschlauch (4 m), Flachstrahldüse, Düse (Dreckfräser), Wasserfilter, Adapter Wasserschlauch, Reinigungsmittel-Aufnahme, Akku und Ladegerät (Bestandteil des Pakets "K2 Battery Set")
    • Höchst-/Nenndruck: 110/74 bar
    • Fördermenge (max.): 348 l/h
    • Akku-Paket: 36 V/5,0 Ah
    • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 18 min/129 min (mit extra Schnelllader)
    • Testergebnis: Sehr empfehlenswert (86/100 Punkte)
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Gardena Aqua Clean Li-40/60 (Hochdruckreiniger bis 110 bar)

Hochdruckreiniger bis 110 bar, Gardena
Achim Hartmann

Wegen des 14-Liter-Tanks braucht der Aqua Clean keinen Wasseranschluss und lässt sich dank der Rollen überall hinschieben. Seinen Job erledigt er ordentlich. Das Sprühbild ist zwar nicht gleichmäßig, aber der Wasserstrahl kräftig.

  • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Hochdruckschlauch (ca. 3 m), Flächendüse (15°), Brause, Adapter Wasseranschluss, 14 Liter Wassertank, Ladegerät und Akku
  • Höchst-/Nenndruck: 90/60 bar
  • Fördermenge (max.): 270 l/h
  • Akku-Paket: 40 V/2,6 Ah
  • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 10 min/84 min
  • Testergebnis: Empfehlenswert (77/100 Punkte)
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Gloria Multijet 36V (Hochdruckreiniger bis 110 bar)

Hochdruckreiniger bis 110 bar, Gloria
Achim Hartmann

Neben der kompakten Form beeindruckt vor allem die lange Laufzeit des fest integrierten Akkus. Allerdings ist der Multijet nicht leise und hat billige Anbauteile, auch bei der Reinigungsleistung gibt es Abzüge: Zwar sieht das Sprühbild gut aus, doch die Flachstrahldüse in der 15- und 60-Grad-Einstellung schafft den Testschmutz nur bedingt. Der Punktstrahl reinigt besser, ist aber nicht so gut für den Autolack.

  • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Hochdruckschlauch (4 m), Wasserschlauch (5 m), Ansaugfilter, Kupplung Wasseranschluss, verstellbarer Düsenaufsatz (4-in-1-Düse), Brause, Ladegerät, Akku im Gerät
  • Höchst-/Nenndruck: 70 bar/k.A.
  • Fördermenge (max.): 250 l/h
  • Akku-Paket: 36 V/4,0 Ah
  • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 18 min/77 min
  • Testergebnis: Empfehlenswert (72/100 Punkte)
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Greenworks GDC40 (Hochdruckreiniger bis 110 bar)

Hochdruckreiniger bis 110 bar, Greenworks
Achim Hartmann

Auch beim GDC40 ist dank des 20-Liter-Tanks kein Wasseranschluss nötig; und auch sonst macht das Gerät mit seinem reichhaltigen Zubehör einen guten Eindruck. In der Anwendung gibt es jedoch Probleme: Der Akku macht bereits nach sieben Minuten schlapp, und die Reinigungsleistung ist nur ausreichend. Kurzum: Mehr als staubig darf hier das zu waschende Auto nicht sein.

    • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Hochdruckschlauch (ca. 6 m), 2 Düsen, Düsenreiniger, Spülmitteltank, Wassertank (20 l), Wasserfilter, Ladegerät, Akku im Lieferumfang
    • Höchst-/Nenndruck: 70/55 bar
    • Fördermenge (max.): 300 l/h
    • Akku-Paket: 40 V/2,5 Ah
    • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 7 min/63 min
    • Testergebnis: Bedingt empfehlenswert (66/100 Punkte)
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Hochdruckreinigertest, ams1721, Ergebnisse
ams

Mitteldruckreiniger

Gardena Aqua Clean 24/18 V (Mitteldruckreiniger bis 25 bar)

Hochdruckreiniger bis 25 bar, Gardena
Achim Hartmann

Nicht die Ausstattung ist das Highlight des kleinen Gardena-Gerätes; hier wird mit einem fünf Meter langen Wasserschlauch, Anschluss-Adaptern und drei verschiedenen Düsen das Nötigste geboten. Die Reinigungsleistung ist der Glanzpunkt – vor allem in der Düsen-Einstellung mit 15 Grad. Zwar fällt das Sprühbild nicht gleichmäßig aus, dafür ist der Wasserstrahl kräftig und zielgenau einsetzbar.

    • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Wasserschlauch (5 m), 3 Düsen (0°, 15° und 40°), Adapter Wasseranschluss, Wasserfilter, Akku und Ladegerät, Gummischutz für Akku (alles Bestandteil des Pakets "Ready-To-Use Set")
    • Höchst-/Nenndruck: 24 bar/k.A.
    • Fördermenge (max.): 250 l/h
    • Akku-Paket: 18 V/2,5 Ah
    • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 19 min/131 min
    • Testergebnis: Empfehlenswert (83/100 Punkte)
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Worx Hydroshot WG630E (Mitteldruckreiniger bis 25 bar)

Hochdruckreiniger bis 25 bar, Worx
Achim Hartmann

Das Worx-Gerät bietet viel Ausstattung: Es hat eine 5-in-1-Düse, einen sechs Meter langen Wasserschlauch und einen PET-Flaschen-Adapter. Das kann sich genauso sehen lassen wie die Reinigungsleistung, die fast schon an die Ergebnisse der größeren Akkugeräte heranreicht. Da ist zu verschmerzen, dass das gerade einmal rund 180 Euro teure Gerät nicht über das schnellste Ladegerät verfügt. Der Akku braucht, bis er voll ist.

  • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Wasserschlauch (6 m), Ansaugfilter, Flaschenadapter (PET-Flasche), verstellbarer Düsenaufsatz (5-in1-Düse), Ladegerät, Akku im Lieferumfang
  • Höchst-/Nenndruck: 25/22 bar
  • Fördermenge (max.): 210 l/h
  • Akku-Paket: 20 V/4,0 Ah
  • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 16 min/127 min
  • Testergebnis: Empfehlenswert (78/100 Punkte)
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Kärcher KHB 6 Battery (Mitteldruckreiniger bis 25 bar)

Hochdruckreiniger bis 25 bar, Kärcher
Achim Hartmann

Auch dieses Gerät von Kärcher ist sein Geld wert, obwohl man ohne Schnelllader (40 Euro) vier Stunden auf einen vollen Akku wartet. Es liegt gut in der Hand, und die Display-Anzeige des Akkus informiert zuverlässig über Kapazität und Ladezeit. Doch es gibt auch Mängel: Mit der Flachstrahldüse ist die Reinigungsleistung nur mäßig, mit der Dreckfräse dagegen gut – sie sollte bei der Autowäsche aber vorsichtig eingesetzt werden.

  • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Adapter für Gartenschlauch, Wasserfilter, Flachstrahldüse, Dreckfräser, Ladegerät, Akku im Lieferumfang (Bestandteil des Pakets "Battery Set")
  • Höchst-/Nenndruck: 24 bar/k.A
  • Fördermenge (max.): 200 l/h
  • Akku-Paket: 18 V/2,5 Ah
  • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 13 min/72 min (mit extra Schnelllader)
  • Testergebnis: Empfehlenswert (76/100 Punkte)
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Gloria Multijet 18V (Mitteldruckreiniger bis 25 bar)

Hochdruckreiniger bis 25 bar, Gloria
Achim Hartmann

Einen besseren Eindruck als das Kärcher-Gerät macht der fast gleich teure Gloria Multijet, zumindest was die Ausstattung betrifft. Denn im Lieferumfang gibt es auch einen Adapter für PET-Flaschen, was einen unabhängig vom Wasseranschluss macht. Die Reinigungsleistung ist dagegen nur befriedigend, lediglich mit dem Punktstrahl erzielt man gute Ergebnisse – der für den Autolack aber nicht ungefährlich ist.

  • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Wasserschlauch (5 m), Ansaugfilter, Kupplung Wasseranschluss, Anschluss für PET-Flasche, verstellbarer Düsenaufsatz (4-in-1-Düse), Ladegerät, Akku im Lieferumfang, Gummischutz für Akku
  • Höchst-/Nenndruck: 25 bar/k.A
  • Fördermenge (max.): 210 l/h
  • Akku-Paket: 18 V/2,5 Ah
  • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 9 min/113 min
  • Testergebnis: Empfehlenswert (74/100 Punkte)
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Yard Force LW C02 AquaJet (Mitteldruckreiniger bis 25 bar)

Hochdruckreiniger bis 25 bar, Yard Force
Achim Hartmann

Das Yard-Force-Gerät macht beim Auspacken richtig Spaß. Akku und Ladegerät gehören bei einem Ladenpreis von etwa 100 Euro genauso zum Lieferumfang wie jede Menge nützliches Zubehör – faltbarer Wasserbehälter, Waschbürste oder verstellbarer Düsenaufsatz (3-in-1-Düse). Allerdings ist die Reinigungsleistung am Ende nur ausreichend, keine Düseneinstellung schaffte ein gutes Ergebnis beim Testschmutz.

    • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Wasserschlauch (6 m), verstellbarer Handgriff, Wasserfilter, Spülmittelbehälter, Waschbürste, Kupplung für Wasseranschluss, verstellbarer Düsenaufsatz (3-in-1-Düse), Düsenreiniger, Wasserbehälter, Ladegerät, Akku im Lieferumfang
    • Höchst-/Nenndruck: 22 bar/k.A
    • Fördermenge (max.): 160 l/h
    • Akku-Paket: 20 V/2,5 Ah
    • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 7 min/61 min
    • Testergebnis: Bedingt empfehlenswert (65/100 Punkte)
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Grafner Mobiler Hochdruckreiniger AH 10744 (Mitteldruckreiniger bis 25 bar)

Hochdruckreiniger bis 25 bar, Grafner
Achim Hartmann

Verschiedene Düsen, Waschbürste, Spülmittelbehälter und einen eigenen Wassereimer bieten nur die wenigsten Geräte im Test. Dem Grafner-Reiniger merkt man aber an, dass mit spitzem Bleistift kalkuliert wurde; der geringe Preis wird mit Mängeln gerade bei der Verarbeitung erkauft – Undichtigkeiten am Sprühwerkzeug oder Passungenauigkeit von Teilen. Immerhin ist die Reinigungsleistung noch ausreichend.

  • Ausstattung: Pistole mit Verlängerungslanze, Wasserschlauch (4,5 m), Adapter für Wasseranschluss, Ansaugfilter, 2 Düsen, Düsenreiniger, Wasserbehälter, Spülmittelbehälter Waschbürste, Ladegerät, Akku im Lieferumfang
  • Höchst-/Nenndruck: 22 bar/k.A
  • Fördermenge (max.): 180 l/h
  • Akku-Paket: 20 V/2,0 Ah
  • Akku-Laufzeit/-Ladedauer: 14 min/130 min
  • Testergebnis: Bedingt empfehlenswert (52/100 Punkte)
  • Aktuell nicht online bestellbar
Hochdruckreinigertest, ams1721, Ergebnisse
ams

Glanz ohne Stromanschluss

Wir leben in einer Zeit, in der alles kabellos – neudeutsch: "wireless" – funktionieren muss, also jedes elektrische Gerät. Seit Kurzem stehen sogar Akku-betriebene Hochdruckreiniger in den Baumarktregalen. Was gleich die Frage aufwirft, welchen Nutzen diese Varianten bringen sollen. Die Werbung der Anbieter behauptet, dass sie Autos, Motorräder, Fahrräder und Boote reinigen können. Das mag ja stimmen, doch die Frage bleibt, wie gut sie das machen.

Bevor es um ihre Leistung geht, schauen wir uns mal die Flexibilität der Geräte an. So ist bei manchen Modellen kein Wasseranschluss nötig, da ein Vorratstank zum Lieferumfang gehört. Selbst ein Adapter für die PET-Flasche ist nicht ungewöhnlich, ebenso ein Ansaugschlauch, mit dem sich Wasser aus einem Eimer oder einem anderen Behälter ziehen lässt. Das alles klingt vielversprechend, aber sind die Akku-Reiniger auch ihr Geld wert?

Es gibt zwei Geräteklassen

Um die Geräte richtig einordnen zu können, ist ein wenig Grundwissen nötig: Die Akku-Varianten werden als Mitteldruckreiniger bis 25 bar und als Hochdruckreiniger bis 110 bar angeboten. Das hört sich viel an, ist aber im Vergleich mit den Reinigern für die Steckdose wenig. Hier zählen 100-bar-Geräte zur Einsteigerklasse, was für zu Hause mehr als ausreichend ist. So dürften auch die Akku-Reiniger genügen – selbst die mit nur 25 bar.

Der grundsätzliche Aufbau ist bei den Batterie-Geräten übrigens nicht anders als bei den kabelgebundenen Vertretern: Ein E-Motor treibt eine Kolbenpumpe an, die Wasser unter Druck setzt. Doch Druck allein sollte beim Kauf des Produkts nicht zählen. Auch der Durchsatz sagt, was der Saubermann leisten kann. Je höher die Wassermenge ist, desto besser.

Hochdruckreinigertest 2021
Achim Hartmann
Laufzeit, Ladezeit, Montagezeit – bei den Akku-Hochdruckreinigern wurde alles im Test protokolliert.

Die guten Geräte in diesem Test liegen etwa bei 300 beziehungsweise 200 Litern pro Stunde. Das ist eine Menge, aber verglichen mit einem Gartenschlauch sehr wenig. Durch diesen können pro Stunde bis zu 3500 Liter Wasser strömen. Somit ist das Arbeiten mit einem modernen Hochdruckreiniger durchaus eine umweltschonende Sache.

Entscheidend für die Reinigungsleistung ist aber auch das Zusammenspiel der Hochdruckpumpe und der Düse, das sich beim Kauf jedoch nicht so einfach prüfen lässt. Fakt ist, dass mit zunehmendem Preis auch die Qualität steigt. Denn die Hersteller brauchen eine hohe Fertigungstechnik, um gute Strahldüsen zu produzieren – das kostet bekanntlich Geld.

Um Kosten geht es auch beim Antrieb. Oft wird ein sogenannter Universalmotor verbaut, wie er etwa in Akku-Schraubern steckt. Vorteil der Antriebe: günstig, kompakt, leicht. Nachteil: laut und in ihrer Lebensdauer begrenzt. Auf sehr viel mehr als 80 bis 100 Stunden Netto-Einsatzzeit sind solche E-Motoren nicht ausgelegt. Klingt wenig, aber wer zehnmal im Jahr sein Auto jeweils 15 Minuten abstrahlt, kann mit einer Lebensdauer von 32 bis 40 Jahren rechnen.

Wichtig ist, dass die Anwender die Hochdruckreiniger nicht mit Dampfstrahlern verwechseln. Heißwasserreiniger werden in der Akku-Klasse nicht angeboten. Zudem sollte man sich über den begrenzten Einsatzbereich im Klaren sein. Der Akku gibt die Grenze vor, was an der Kapazität der Stromspender liegt. Zwischen 2,5 und 5,0 Ah werden geboten, was für Laufzeiten von bis zu 20 Minuten reicht. Das ist genug, um ein Auto zu waschen. Bei Laufzeiten unter 10 Minuten kann es jedoch knapp werden.

Auf den Akku kommt es an

Hochdruckreinigertest 2021
Achim Hartmann
Die besten Akkus hielten im Test fast 20 Minuten durch. Der des Greenworks machte bereits nach 7 Minuten schlapp.

Zwar gehören Ladegräte mit zum Lieferumfang, aber häufig nur in einfacher Ausführung. Beispiel Kärcher K 2 Battery: Hier dauert es etwa acht Stunden, bis der Akku aufgeladen ist – mit dem Schnelllader im Zubehör dagegen nur rund 130 Minuten. Ein zweiter Akku kann die Lösung sein, doch mit 180 Euro ist er nicht billig. Vorteil: Er lässt sich auch für weitere Kärcher-Geräte verwenden.

Wohin es mit der Einheitsbatterie geht, zeigt Bosch. Unter "Power for all" wurde eine markenübergreifende Allianz bei den 18-Volt-Akkus geschaffen, zu der ebenfalls Gloria und Gardena zählen. Der Stromspeicher aus dem Bosch-Schrauber passt somit auch in deren Reiniger, was Auswirkungen auf den Preis hat – ohne Batterie kosten die großen Geräte oft weniger als 200, die kleinen rund 100 Euro. Eine andere Möglichkeit zum Sparen ist ein Preisvergleich. Bis zu 30 Prozent schwanken die Beträge.

Bleibt die Frage nach dem besseren Kauf – Reiniger mit Hoch- oder Mitteldruck? Für die Fahrzeugwäsche reichen bereits die kleinen Geräte; mit einer größeren Variante hat man fast schon einen Alleskönner.

Der Wasserstrahl ist nicht zu vernachlässigen

Als Nächstes merkt der Nutzer beim Bedienen der Sprühpistole, ob sich die Konstrukteure Mühe gegeben haben oder nur einfache Standard-Zulieferware zum Einsatz kommt – Auslösekraft, Auslösepunkt und Dosierbarkeit entscheiden darüber, ob das Arbeiten mit dem Hochdruckreiniger Spaß macht. In Sachen Effektivität spielt unter anderem der Düsenaustritt eine Rolle. Der kann aus zwei Blättchen bestehen, deren Abstand durch Drehen am Düsengehäuse variabel ist. Hört sich gut an, ist es in der Praxis aber nicht, wenn nur ein ungleichmäßiger und nicht sauber einstellbarer Flachstrahl dabei herauskommt. Wie der Test zeigt, ist ein klar definierter, nicht verstellbarer Flachstrahl oft viel besser. Der bei einigen Geräten mitgelieferte Dreckfräser ist übrigens ein rotierender Punktstrahl, der für den Einsatz am Auto wegen seiner Stärke eher ungeeignet ist. Wer Betonsteinplatten im Garten oder auf dem Hof pflegen möchte, wird das Teil zu schätzen wissen.

Autowäsche zu Hause

Es gibt zwar kein ausdrückliches Verbot für die Autowäsche vor der Haustür, doch wie so oft in Deutschland werden die Regeln von Stadt zu Stadt unterschiedlich ausgelegt. Eine Merkregel gilt aber überall: Ob die Fahrzeugreinigung vor der Haustür geschehen darf, hängt grundsätzlich davon ab, ob das entstehende Abwasser in die Kanalisation beziehungsweise ein offenes Gewässer gelangen kann. Das darf nicht sein, es muss auf dem Grundstück absickern. Ist das gegeben, stehen die Chancen gut. Dennoch sollte man die Genehmigung von der Gemeinde einholen. Viele Kommunen verbieten die Autowäsche auf dem Grundstück nicht, schränken sie aber ein. So darf das Auto oft zum Beispiel nur mit klarem Wasser ohne Reiniger-Zusatz abgespritzt werden, und Motorwäschen sind fast überall verboten. Auch der Hochdruckreiniger-Einsatz bei der Autopflege kann untersagt werden.