Cadillacs Präsidenten-Limo gegen Aurus Senat L700
Bidens Biest trifft Putins Goldlaster

Bei ihrem ersten Treffen in Genf fuhren US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Vladimir Putin alles auf. Auch ihre beeindruckenden Staatslimousinen.

Präsidenten-Limousinen Collage
Foto: Collage: auto-motor-und-sport.de / dpa Picture Alliance

Keine gemeinsame Pressekonferenz und nur sehr wenig gemeinsame Fotos, neutraler Boden: Das erste Aufeinandertreffen von US-Präsident Joe Biden und Russlands Machthaber Vladmir Putin in Genf war alles, nur kein Höflichkeitstermin. Es ging für beiden wohl mächtigsten Männer der Welt vor allem darum, die Reviere abzustecken. Um darauf langfristig wieder so eine Art Zusammenarbeit aufbauen zu können. Hohe Diplomatie. Ganz wichtig: keine Schwäche zeigen. Jedes Wimpernzucken kann wichtig sein. Und natürlich muss auch die Anreise kraftvoll wirken. Joe Biden kam in seiner Air Force One, einer zum Hightech-Flieger umgebauten Boeing 747-200B. Vladimir Putin reiste in seiner ebenfalls aufwändig umgebauten Iljushin Il-96-300PU an.

Unsere Highlights
Joe Biden Cadillac The Beast
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Das Funk-Rufzeichen der US-Präsidenten-Limousine lautet "Cadillac One". Im Inneren ist Platz für bis zu 7 Passagiere.

Cadillac "The Beast"

Vor Ort stiegen beide Präsidenten dann in ihre vorab angelieferten Staatslimousinen um, die jeweils von einem ganzen Konvoi an Sicherheitsfahrzeugen begleitet wurden. Joe Bidens Cadillac gilt gemeinhin als sicherstes Fahrzeug der Welt und könne, so scherzt sein Sicherheitspersonal gerne, sogar einem Meteoriteneinschlag widerstehen. Das werden wir natürlich nie beweisen können. An der Sicherheit des "The Beast" genannten, mobilen Präsidenten-Büros, gibt es aber nur wenig Zweifel.

Weil die Panzerung und der Rest der Spezialausstattung so schwer (bis zu 7 Tonnen) ist, basiert das Fahrzeug auf einer Lkw-Plattform, die mit der auf rund 7 Meter gestreckten Cadillac-Karosserie kaum zu kaschieren ist. Im Inneren sitzt Joe Biden auf einem Spezialsitz, der zusätzlich gepanzert ist und schwere Erschütterungen (zum Beispiel durch einen Sprengsatz) abfedern kann. Natürlich verfügt "The Beast" über eine autarke Luftversorgung und kann so selbst Angriffen mit chemischen und biologischen Kampfstoffen widerstehen. Selbst den Beschuss mit einer Panzerfaust sollen die Insassen überleben können. Für Notfälle sind auch immer zur Blutgruppe des Präsidenten passende Blutkonserven an Bord.

Vladimir Putin Aurus Senat L700
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Beim Antrieb ist der Aurus deutlich moderner als der US-Cadillac. Eine elektrische Hinterachse (ca. 50 PS) ergänzt den knapp 600 PS starken V8-Biturbo.

Aurus Senat L700

Seit 2018 ist Vladimir Putin mit dem auf seinen Wunsch hin entwickelten Aurus Senat unterwegs. 6,7 Meter misst die von ihm genutzte Langversion L700. Damit zieht der russische Präsident im Vergleich mit dem amerikanischen knapp den Kürzeren. Dafür wirkt der Aurus deutlich eleganter als der brachiale Cadillac. Nettes Detail: Die hinteren Türen sind extra breit und öffnen sich sehr weit, weil es Vladimir Putin angeblich überhaupt nicht leiden kann, beim Einsteigen mit der Hose an der Tür zu streifen.

Eng wird's im Aurus also ganz sicher nicht. Zusätzlich sorgt über 10 Zentimeter dickes Panzerglas und eine autarke Luftversorgung für Sicherheit. Angeblich könnte Vladimir Putin im Aurus sogar dann überleben, wenn sich das Fahrzeug komplett unter Wasser befände. Außerdem wurde Aurus inzwischen zur Marke ausgebaut, es gibt neben dem Senat auch noch einen SUV und einen Van, der in Genf ebenfalls zum Konvoi des Präsidenten gehörte.

Fazit

Auch wenn US-Präsident Joe Biden das größere Flugzeug sowie die stattlichere Staatslimousine hat, legte auch Vladimir Putin zumindest automobil einen souveränen Auftritt hin. Der Aurus Senat erinnert zwar ein wenig an einen Rolls-Royce, wirkt neben dem brachialen "Beast" geradezu elegant. Und (ein bisschen) umweltfreundlicher: Die L700-Langversion kommt immer mit einer Elektro-Hinterachse, die den Antrieb mit bis zu 50 PS unterstützt.