De Tomaso mit neuem Besitzer
Chinesen kaufen Sportwagenmarke

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Vor wenigen Wochen erst hatte die Schweizer L3-Holding den italienischen Sportwagenbauer de Tomaso übernommen und mit einem Angebot von rund 2 Millionen Euro mehrere Konkurrenten in einem Bieterverfahren ausgestochen.

De Tomaso Pantera GR. 4, Frontansicht
Foto: Karl-Heinz Augustin

De Tomaso geht für knapp 1 Million Euro weg

Jetzt wurde nach einem Bericht der italienischen Tageszeitung "La Gazzetta dello Sport" de Tomaso an das chinesische Konsortium "Ideal Team Venture" verkauft, weil die L3-Holding finanzielle Probleme hat. Der jetzige Kaufpreis wird mit 1.050.000 Euro beziffert. Ideal Team Venture hatte bereits im März für de Tomaso geboten – ebenso die italienische Eos-Gruppe, die beim neuen Bieterverfahren den Chinesen um nur 10.000 Euro unterlag.

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Offensichtlich haben finanzielle Schwierigkeiten der Schweizer eine neue Auktion nötig gemacht. Bei damaligen Zuschlag hieß es noch, L3 habe als einziger Bieter einen detaillierten Restrukturierungsplan vorgelegt. Die L3 Holding wollte bis 2021 360 Mitarbeiter anstellen und 4.500 Sportwagen, darunter auch einen Zweitürer mit Mittelmotor, bauen.

De Tomaso kommt künftig aus China

Außerdem sollte ein neues Produktionswerk unweit von Turin entstehen, da der alte Standort Grugliasco nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sein soll. Die L3 Holding soll finanziell eng mit dem Großinvestor Genii Capital aus Luxemburg verbandelt sein. Dessen Vorsitzender ist Gerard Lopez, der wiederum das Lotus Formel 1-Team betreibt und als Autonarr gilt.

Ein Vertreter des chinesischen Konsortiums, Giampaolo Salsi, sagte, man wolle in China Autos unter dem Label de Tomaso bauen. Was mit den derzeit 900 italienischen Angestellten wird, ist noch unklar.