Kia Picanto
Für 2024 komplett überarbeitet und eingepreist

Kia liftet seinen Kleinstwagen Picanto ein zweites Mal und beschert dem Modell keine neue Generation. Wir haben alle Details.

Die dritte Generation des Picanto (JA) ist seit 2017 auf dem Markt und erhielt 2020 das erste Facelift. Ab 2023/2024 stünde also die vierte Generation des Kleinstwagens auf dem Programm, legt man die klassischen Produktzyklen zugrunde. Stattdessen spendiert Kia seinem Kleinstwagen erneut eine Überarbeitung, die dieses Mal deutlich umfangreicher ausfällt.

Ein Grund dafür dürfte die Euro-7-Abgasnorm sein. Sie tritt ab 2025 in Kraft, also rund ein Jahr nach dem Launch des Facelift-Modells. Besonders bei den Kleinstwagen wäre es schwer, den deutlich größeren Entwicklungsaufwand für eine neue Generation mitsamt neuen Motoren an die Kunden weiterzugeben. Zumal der koreanische Autobauer bis 2027 auf 14 neue Elektroautos setzt und auch hier einen elektrischen Kleinstwagen, den EV 1, plant.

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Der neue Picanto im ersten Check

Doch zurück zum Kia Picanto. Die neue Version des kurzen Fünftürers konnten wir vorab zum ersten Check mit Sitzprobe treffen. Schon auf den ersten Blick fällt die neue Front auf. Ein neuer Stoßfänger und LED-Winkel für das Tagfahrlicht lassen den Picanto deutlich breiter wirken als bisher. Die Scheinwerfer sitzen weit außen. Eine verchromte Leiste in der Frontmaske deutet die markentypische "Tigernase" an. Am Heck gibt es eine neue Heckklappe über dem umgestalteten Stoßfänger, bei der hier gezeigten GT Line mit angedeutetem Diffusor. Die LED-Leisten in den neuen Rückleuchten, die horizontal weit in die Heckklappe reichen, zitieren das Lichtdesign der Frontpartie.

Die Seitenansicht offenbart, dass es sich beim neuen Picanto um ein Facelift handelt. Auch der neue Jahrgang zeigt die steil ansteigende Gürtellinie des Vorgängers. Der Kia Picanto GT Line rollt auf 16 Zoll großen Leichtmetallfelgen. Andere Ausstattungslinien haben 14- oder 15-Zoll-Räder. Die Dimensionen des Modells ändern sich beim Facelift nicht. Der Picanto ist weiterhin 3.595 Millimeter lang, 1.595 Millimeter breit und 1.485 Millimeter hoch. Der Kofferraum fasst 255 Liter, bei umgeklappter Lehne der Rücksitzbank 1.010 Liter.

Im Cockpit ziehen, ausstattungsabhängig, digitale Instrumente ein. Die Größe des Infotainment-Displays bleibt mit acht Zoll Bildschirmdiagonale unverändert. Updates, auch für das Navigationssystem, können über das Internet eingespielt werden. Apple Car Play und Android Auto funktionieren mit Kabelverbindung zum Smartphone.

Zwei Benziner zur Wahl

Das Motorenprogramm für den Kia Picanto bleibt übersichtlich, zwei Benziner stehen zur Wahl. Der Dreizylinder mit einem Liter Hubraum leistet 49 kW / 67 PS. Außerdem gibt es einen Vierzylinder-Motor mit 1,2 Litern Hubraum und 62 kW / 84 PS. Beide Varianten fahren mit manueller Schaltung vor, ein automatisiertes Schaltgetriebe wird es gegen Aufpreis geben.

Der 1.0 T-GDI mit 100 PS ist schon seit längerer Zeit nicht mehr Teil des Picanto-Modellprogramms. Auch beim Facelift ist von ihm keine Rede. Die GT Line bleibt also nur optisch dynamischer als andere Ausstattungslinien.

Die Preise für den neuen Kia Picanto

Der überarbeitete Picanto wird in den Ausstattungslinien Edition 7, Vision, Spirit und GT-line angeboten, die aufeinander aufbauen. Die Basisausführung Edition 7, mit der Einstiegsmotorisierung 1.0 inklusive Schaltgetriebe kostet ab 16.690 Euro. Die Ausführung Vision ist ab 17.190 Euro erhältlich.

Mit umfangreicherer Ausstattung präsentiert sich die Version Spirit, die wie der Picanto GT-line ausschließlich mit dem 1,2-Liter-Benziner verfügbar ist. Spirit startet ab 20.190 Euro, die sportliche Topversion GT-line ab 21.190 Euro.

Außerdem bietet Kia noch das Sondermodell Spirit Launch Edition für 20.670 Euro an. Dabei ergänzt das Modell die Serienausstattung des Spirit um 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Lederbezüge in Adventure Grün, weitere Interieurelemente in diesem Farbton, den "Theaterspiegel" in der Fahrersonnenblende und eine Lackierung in Auroraschwarz Metallic oder der exklusiv für diese Sonderedition angebotenen Farbe Milky Beige Metallic. Als weiteres Sondermodell steht der GT-line Launch Edition ab 21.770 Euro in der Preisliste. Dieser ist in Adventure Grün Metallic lackiert, ebenfalls ein ausschließlich für dieses Sondermodell erhältlicher Farbton, und ergänzt die Vollausstattung der Sportausführung um ein ausstellbares Glasdach.

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Fazit

Der Kia Picanto bekommt ein zweites, diesmal umfangreicheres, Facelift. Damit bleibt der Fünftürer frisch und wirkt modern, der Hersteller spart sich den hohen Aufwand einer Neuentwicklung vor dem Start von Euro 7. Eine gute Strategie zu einem Zeitpunkt, an dem viele andere Marken das Segment der City-Cars verlassen. Wie Hyundai es mit i10, i20 und i30 hält, können Sie hier nachlesen.