Neuer Lithium-Eisenphosphat-Akku vorgestellt
Chinesischer VW-Partner zeigt neuen Super-Akku

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Gotion Hi-Tech hat einen neuen LiFePO-Akku mit hoher Energiedichte entwickelt. Er verspricht mehr Sicherheit und Haltbarkeit für E-Auto-Batterien.

Xu Xingwu, Executive Vice President des Guoxuan High-Tech Engineering Research Institute
Foto: Gotion

Auf einem Symposium in China hat der Batteriehersteller Gotion High-Tech die neueste Entwicklungsstufe eines Lithium-Eisenphosphat-Akkus (abgekürzt LiFePO-Akku) vorgestellt. Gotion hatte zuletzt auch in Europa größere Bekanntheit erlangt, als der deutsche Autokonzern VW in das Unternehmen einstieg: Im Mai 2020 erwarben die Wolfsburger für rund eine Milliarde Euro 26 Prozent der Gotion-Aktien.

VW Partnerschaft Gotion China
Volkswagen AG
29. Mai 2020: Volkswagen (China) Investment Co., Ltd. unterzeichnet Beteiligung am Batteriehersteller Gotion High-Tech Co., Ltd. Insgesamt investiert VW rund eine Milliarde Euro in den Batteriehersteller und erhält dafür 26 Prozent der Aktien.
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Bei einem LiFePO-Akku handelt es sich um eine Bauform des Lithium-Ionen-Akkus, bei dem die positive Elektrode aus Lithium-Eisenphosphat besteht. Bei den meisten bisher in Elektroautos eingesetzten Batterien handelt es sich stattdessen um Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxid (LNMC)-Akkus. Obwohl sich für diese LNMC-Batterien umgangssprachlich der Oberbegriff Lithium-Ionen-Batterie durchgesetzt hat, sind sie wie der jetzt von Gotion vorgestellte LiFePO-Akku nur eine von mehreren möglichen Typen dieser Akkutechnik.

Billig, sicher, langlebig: LiFePo-Akkus

LiFePo-Akkus weisen einige besondere Vorteile auf. So sind sie enorm zyklenfest, lassen sich also sehr oft be- und entladen, was in einer im Vergleich zu LNMC-Akkus erheblich längeren Nutzungsdauer im E-Auto führt. Auch gelten sie als sicherer, weil sie bei Beschädigungen im Gegensatz zu LNMC-Akkus nicht brand- oder explosionsgefährdet (thermisches Durchgehen) sind. Für Autohersteller aber besonders interessant: Die Produktionskosten von LiFePO-Akkus liegen deutlich unter denen von LNMC-Batterien. Gut für die Umwelt: Für LiFePo-Akkus wird der umstrittene Rohststoff Cobalt nicht benötigt, das bei LNMC-Batterien für die Kathodenherstellung verwendet wird. Der bislang größte Nachteil von LiFePO-Akkus, ihre geringere Energiedichte, wird durch den jetzt von Gotion vorgestellten Akku weitgehend behoben.

Gotion wies bei der Präsentation auf die großen Fortschritte in diesem Bereich hin. So betrug im Jahr 2009 die Energiedichte von Lithium-Eisenphosphat-Batterien nur 95 Wh/kg. Im Jahr 2015 wurden 140 Wh/kg und im Jahr 2019 190 Wh/kg erreicht. Der neue Akku kommt bereits auf 210 Wh/kg und soll bis Ende des Jahres sogar eine Energiedichte von 230 Wh/kg erreichen. Damit kommt man bereits sehr nahe an das Level der bisher hauptsächlich verwendeten LNMC-Akkus heran.

Die Vorteile der LiFePO-Technik im Einsatz als Traktionsbatterie hat der E-Vorreiter Tesla bereits erkannt: Bei den in China produzierten Tesla-Modellen kommen in einem Teil der Fahrzeuge inzwischen LiFePO-Akkus zum Einsatz.