Dacia Sandrider für Rallye Dakar
Dacia enthüllt Rennwagen für Rallye Dakar 2025

Die Renault-Tochter Dacia will bei der 2025er-Ausgabe der Rallye Dakar starten. Dafür haben die Rumänen zwei Topstars der Rallye-Szene verpflichtet. Jetzt zeigen sie den Prototypen Sandrider.

Dacia Sandrider Dakar
Foto: Dacia

Dacia startet bei der 2025er-Ausgabe der Dakar-Rallye und der World Rally-Raid Championship (W2RC) mit dem "Sandrider" – einem Prototyp für die Topklasse Ultimate T1+. Der Sandrider wurde speziell für den Rallye-Einsatz konzipiert und orientiert sich an der Konzeptstudie Manifesto von 2022.

Das Layout des Sandrider ist auf das Wesentliche reduziert und soll alle Möglichkeiten ausreizen, die das Reglement der Kategorie Ultimate T1+ bietet. Bei der Entwicklung standen vor allem hohe Agilität und niedriges Gewicht im Fokus. Von Anfang an wurden dafür Fahrer und Beifahrer in die Entwicklung eingebunden.

Unsere Highlights

Hochkarätige Teams

Zum einen wird sich die 31-jährige Spanierin Cristina Gutiérrez hinter das Steuer des Dacia-Rallyeautos setzen. Gutiérrez nimmt schon seit 2017 am Rallye-Klassiker teil, und kann als eine der wenigen Frauen bereits etliche Etappensiege vorweisen. Ihr Beifahrer wird Pablo Moreno Huete sein.

Das zweite Auto wird bei der Dakar 2025 von WRC-Legende Sébastien Loeb gesteuert. Er ist nicht nur neunfacher WRC-Champion, sondern auch in anderen Motorsport-Disziplinen extrem erfolgreich. Sein Beifahrer wird der Belgier Fabian Lurquin, mit dem er bereits seit zwei Jahren zusammen im Cockpit sitzt.

Dacia Sandrider mit E-Fuels von Aramco

Zum extrem robusten Offroad-Konzept des Sandrider gehören ein verstärkter Hilfsrahmen, verstärkte Stoßfänger, eine Karosserie aus Karbon, eine Aufhängung mit doppelten Querlenkern sowie Allrad-Antrieb, der speziell für die harten Anforderungen von Rallye-Raid-Veranstaltungen entwickelt wurde. Der Sandrider ist mit 37 Zoll hohen BF-Goodrich-Reifen der neuesten Generation ausgestattet.

Der V6-Motor soll ausschließlich mit synthetischem Kraftstoff von Aramco betrieben werden. Laut Dacia ist die Rallye Dakar das ideale Testfeld für E-Fuels. Der saudi-arabische Ölriesen Aramco ist Teil des Motoren-Gemeinschaftsunternehmens "Horse" von Dacia-Konzernmutter Renault und dem chinesischen Autobauer Geely. Noch konzentrieren sich die Rumänen auf Verbrennungsmotoren und setzen neben Autogas gesondert auf die Zukunft von e-Fuels.

Pigmente als patentiertes Wärme-Management

Vor allem die hohen Temperaturen machen den Verbrennungsmotoren auf der Dakar und anderer Rallye-Raids mächtig zu schaffen. Klar, dass das Wärme-Management speziell auf diese extremen Bedingungen ausgelegt werden muss. Um auch die Temperaturen im Innenraum des Sandrider niedrig zu halten, integrierten die Dacia-Designer Anti-Infrarot-Pigmente direkt in die Karbon-Karosserieteile des Prototyps. Für dieses Verfahren meldete Dacia bereits ein Patent an.

Technische Daten Dacia Sandrider

FIA-Kategorie:

Ultimate T1+

Chassis:

Rohrrahmen

Karosserie:

Kohlefaser

Motor:

V6, 3,0 Liter, Twin-Turbo, Direkteinspritzung

Maximale Leistung:

265 kW/360 PS bei 5.000 1/min

Maximales Drehmoment:

540 Nm bei 4.250 1/min

Antrieb:

4x4

Getriebe:

6-Gang sequenziell

Aufhängung vorne/hinten:

Doppelquerlenker

Federweg:

350 mm

Räder:

17 Zoll Aluminium

Reifen:

BF Goodrich, 37 Zoll

Länge x Breite x Höhe:

4.140 x 2.290 x 1.810 mm

Radstand:

3.000 mm

Überhang vorne/hinten:

590/550 mm

Beim Motor handelt es sich um einen doppelt aufgeladenen Dreiliter-V6 mit 360 PS und einem maximalen Drehmoment von 540 Newtonmeter. Seine Kraft überträgt das Renn-Aggregat über ein sequenzielles Sechsgang-Getriebe an alle vier Räder. Ein Untersetzungsgetriebe braucht der Offroad-Renner nicht.

Rallye-Debut im Oktober 2024

Die Vorbereitungen für das Dakar-Projekt laufen derweil auf Hochtouren. Der Dacia Sandrider wird eine lange Reihe von Tests in verschiedenen Ländern absolvieren, um dann sein Motorsportdebüt bei der Rallye du Maroc 2024 zu geben. Der marokkanische Lauf zur Rallye-Raid-Weltmeisterschaft (W2RC) findet vom 5. bis 11. Oktober 2024 statt. Unterstützt wird Dacia von den britischen Motorsport-Spezialisten von Prodrive, die bereits maßgeblich an den Rallye-Erfolgen von Subaru, und den Rundstrecken-Siegen von Aston Martin beteiligt waren.

Als einer der erfahrensten und erfolgreichsten Motorsportler überhaupt wird auch Sébastien Loeb bei der Entwicklung und dem Aufbau des Dacia-Rallyeautos mitwirken. Ob der 49-Jährige während dieser Zeit nebenbei noch Zeit und Lust auf andere Motorsportprojekte hat, lässt er offen. Auch Cristina Gutiérrez betont, dass sie sich jetzt voll und ganz auf den Teamaufbau und die Rallyevorbereitungen konzentrieren werde.

Rallye Dakar in Saudi-Arabien

Die Rallye Dakar wurde von 1978 bis 2007 einmal jährlich hauptsächlich auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen. Damals führte die Strecke hauptsächlich von Paris bis nach Dakar. Im Jahr 2008 wurde die Langstrecken-Rallye aufgrund einer Terrordrohung abgesagt. Von 2009 bis 2019 wanderte sie aus Sicherheitsgründen nach Südamerika. Seit 2020 findet die Dakar-Rallye nun in Saudi-Arabien statt.

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Eine super Veranstaltung und eines der letzten echten Motorsport-Abenteuer.Eine ziemlich anachronistische Veranstaltung, die abgeschafft gehört.

Fazit

Die Renault-Tochter Dacia startet bei der 2025er-Ausgabe der Rallye Dakar. Dazu verpflichten die Rumänen zwei absolute Topstars der Rallye-Szene: Die Spanierin Cristina Gutiérrez sowie den Franzosen Sébastien Loeb. Das Arbeitsgerät für die erfolgreichen Motorsportler wird der Dacia Sandrider sein – ein 360 PS starker Prototyp für die Topklasse Ultimate T1+.