Sachsen Classic 2012 - "Sachsenring-Etappe"
Durchdrehende Räder und Teufel im Tank

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Gestern blauer Himmel, Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 30 Grad, heute dann das Gegenteil - Regen satt, graue Farben dominieren den Himmel - zum Glück strahlen die Gesichter der Sachsen Classic-Teilnehmer.

Sachsen Classic 2012, Sachsenring-Etappe
Foto: Achim Hartmann

Schon lange vor dem Start um 12.01 Uhr ist viel los auf dem Platz der Völkerfreundschaft in Zwickau. Mehr als 185 Klassiker samt ihrer Besatzung bilden den Mittelpunkt. Von weitem kann man allerdings die Klassiker gar nicht sehen. Stattdessen blickt man auf Farbkleckse - aufgespannte Schirme in allen Regenbogenfarben. Die Sonnenschirme von gestern müssen heute wieder Regen abhalten. Eingerahmt werden die Teilnehmer mit ihren Autos von Imbissbuden, Zelten, Getränkewagen und natürlich den hunderten Zuschauern, die trotz Fieselregens ausharren.

Unsere Highlights

Nach dem Fahrerbriefing und der offiziellen Eröffnung der Sachsen Classic 2012 rollt der erste Klassiker, ein Horch 930 von 1939 über die Startrampe. Die Startflagge schwenkt Zwickaus Oberbürgermeisterin Pia Findeiß. Sprecher Johannes Hübner hat nun für mehr als eineinhalb Stunden viel zu tun - und zu sagen. Zu jedem Klassiker überrascht er die Zuschauer mit einer Anekdote. Auch manche Teilnehmer erfahren von ihm Neues zu ihrem Auto.

Königsprüfung auf dem Sachsenring

Bei der ersten Etappe über 128 Kilometer steht als Höhepunkt die Königsprüfung auf dem Sachsenring an. Zuvor rollt das Feld durch die beiden Orte Reichenbach und Kirchberg, die ihren 800. Geburtstag feiern. Auf dem Marktplatz in Kirchberg müssen die Teams eine besondere Wertungsprüfung absolvieren. Hier rollen sie auf Kopfsteinpflaster erst etwa zehn Meter bergab, bevor sie scharf links den schrägen Marktplatz hochfahren. Einige bleiben hier förmlich hängen, der zweite Gang ist zu optimistisch gewählt, die kleinvolumigen Motoren schaffen die Anstrengung nicht und kapitulieren. Einige Male heult dann der Motor auf, die Räder drehen auf dem nassen Pflaster durch und mit viel Schlupf versuchen die Fahrer, die verlorenen Sekunden aufzuholen. Für die Zuschauer ein echtes Spektakel.

Auf dem Sachsenring geht es dann im Wortsinn rund. Hier müssen die Teilnehmer eine Zeit zwischen drei und fünf Minuten wählen und diese in zwei Runden möglichst genau treffen. Doch auch hier steckt bei manchem der Fehler im Detail. Im Falle von Alexander und Elisabeth Deposito im Tank. "Gerade auf der Referenzrunde ging uns der Sprit aus", sagt Alexander Deposito, "aber das passt zum gesamten Tag. So einen Schmarrn wie heute haben wir noch nie zusammengefahren. Bei der Rollprüfung will das Auto einfach nicht rollen, das grüne Schild von der Geheimen WP war auf einmal da - und wir total perplex." Wie der Österreicher selbst sagt, sind das die Geschichten, die eine Rallye wie die Sachsen Classic schreibt.
 
Wer nach der ersten Etappe ganz vorne liegt, lesen Sie hier.