Kaufberatung Opel Commodore B
Sportsmann aus Rüsselsheim

Inhalt von

Italienisch-sanfte Linien machen den Commodore zum zeitlosen Opel der Siebziger. Doch seine Karosserie zeigte sich rostempfindlich, und die Ersatzteillage deckt heute längst nicht alles ab. Gute, originale Autos sind rar.

Sportsmann aus Rüsselsheim
Foto: Rossen Gargolov

Karosserie-Check

Originalität, eine gute Blechsubstanz und eine gepflegte Innenausstattung sind die drei Hauptkriterien für den Kauf eines Commodore B. Rost ist sein Hauptfeind, er nistet sich gern am Frontblech, an den Vorderkotflügeln und an den Stehblechen ein. Auch die vorderen Längsträger, der Übergang von den A-Säulen in die Schweller, sind betroffen. Korrosion nagt auch an den Wagenheberaufnahmen und weiter hinten am Schwellerende in den hinteren Radhäusern. Radläufe und Endspitzen gehören zu den typischen Rostbiotopen. Bei Schiebedachautos sind die Schweller wegen verstopfter Abläufe häufig verrottet. Oft rostet die Tankbefestigung durch. Wichtig ist ein intaktes Interieur.

Technik-Check

Die Opel-Sechszylinder-Reihenmotoren mit 2,5 und 2,8 Liter Hubraum gehören zu den robusteten Motoren ihrer Art. Ihre Langlebigkeit ist legendär. Dauervollgas mögen sie allerdings weniger, die Grauguss-Zylinderköpfe sind thermisch nicht optimal. Angebliche Nockenwellenprobleme sind eine Mär, allenfalls die Hydrostößel verschleißen mitunter, was sich vor allem nach dem Kaltstart in Klappergeräuschen bemerkbar macht. Die beiden Zenith-Inat-Registervergaser der 2.8 HC-Version brauchen eine kundige Mechanikerhand, die D-Jetronic der starken GS/E-Modelle mit 160, ab 1975 mit 155 PS ebenfalls. Die Automatikgetriebe sind problemlos, dito die Viergang-Schaltgetriebe.

Ersatzteile

Beschaffungsprobleme günstiger Technik-Teile haben Commo-B-Fans nicht. Aber bei Reparaturblechen, Kotflügeln und Windschutzscheiben wird es schon kritisch. Noch schwieriger ist die Lage bei Ausstattungs- und Zierteilen, die es oft nur gebraucht gibt. Aber es existiert in der Opel-Szene ein dichtes Netzwerk von Teilehändlern – etwa Matz Autoteile, Flensburg; O.T.R. in Bad Arolsen oder das Oldtimer-Teile-Kontor in Arfrade.

Preise

Bei Einführung 1972
16.800 Mark
Bei Produktionsende 1977 Opel Commodore GS/E Coupé
22.950 Mark

Schwachpunkte

  1. Frontblech, Kotflügel vorn
  2. Stehbleche, Lampenhäuser
  3. A-Säulen und Schweller
  4. Längsträger vorn und hinten
  5. Radläufe und Endspitzen
  6. Tank-Befestigung
  7. Wasserpumpe
  8. Hydrostößel
  9. Zenith-Verg./Bosch D-Jetronic
  10. Bremsanlage

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Italienisch-sanfte Linien machen den Commodore zum zeitlosen Opel der Siebziger. Doch seine Karosserie zeigte sich rostempfindlich, und die Ersatzteillage deckt heute längst nicht alles ab. Gute, originale Autos sind rar.

Die aktuelle Ausgabe
Motor Klassik 05 / 2024
Motor Klassik 05 / 2024

Erscheinungsdatum 11.04.2024

148 Seiten