Ford Heritage Vault - historische Concept Cars
Mit Atom-Antrieb ins digitale Museum

Ford hat eine ganze Reihe historischer Concept Cars veröffentlicht. Für Fans der Marke eine bemerkenswerte Retrospektive mit teils extrem abgefahrenen Ideen.

Ford Heritage Vault historische Concept Cars
Foto: Ford

Der Ford Heritage Vault, auf Deutsch einigermaßen sinngemäß mit "Tresor des Ford-Kulturerbes" übersetzt, ist im Prinzip ein rund um die Uhr geöffnetes Online-Museum für Ford-Fans. 2022 hatte die Marke begonnen, kontinuierlich Bilder und Dokumente wie Broschüren oder zeitgenössische Werbung in den großen Tresor zu füllen. Bislang sind rund 5.000 alte Bilder und Dokumente aus den Jahren seit 1896 veröffentlicht. Im Dezember kamen rund 100 dazu.

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Zu den Neuzugängen zählten diesmal keine Oldtimer und Sammlerstücke, sondern maximal abgefahrene Konzeptautos, von denen die meisten Fans der Marke noch nie etwas gehört haben dürften. "Das ist Material, das man sonst nirgendwo finden kann", sagte Ford-Archivar Ted Ryan im Gespräch mit der Detroit Free Press über die neuesten Bilder. Stimmt zwar nicht ganz, denn einige der spektakulären Konzepte wurden bereits in den Weiten des Web besprochen. Wirklich bekannt sind sie heute aber dennoch nicht.

Vier Vorderräder und Atomantrieb

Ein Beispiel wäre der Ford Seattle-ite XXI (siehe Titelbild dieses Beitrags), der für die Weltausstellung 1962 in Seattle entworfen wurde. Laut der ursprünglichen Pressemitteilung verfügt er über vier lenkbare Vorderräder und austauschbare Antriebsaggregate, um einen 60-PS-Motor für kurze Strecken und einen 400-PS-Motor für Hochleistungsfahrten zu verwenden. Zu den angekündigten Funktionen gehörte außerdem ein programmierbarer Reisecomputer. Nicht zuletzt sollte sich der Seattle-ite für den Antrieb mit "hochentwickelten Brennstoffzellen mit Elektromotoren oder kompakten nuklearen Antrieben" eignen. Zumindest das mit der Brennstoffzelle war dann tatsächlich ziemlich weitsichtig.

Überhaupt, Atomantrieb: Der Nucleon von 1958 ist ein nuklear angetriebenes Auto, mit dem die Ford-Designer rund 5.000 Meilen ohne "Nachtanken" zurücklegen wollten. Der "atomgetriebene" Ford wurde unter der Voraussetzung entwickelt, dass Größe und Gewicht von Kernreaktoren in der Zukunft klein genug für den Einbau im Auto seien. Hat nicht ganz geklappt. ist wahrscheinlich auch besser so.

Elektro-Kleinstwagen und Typhoon-Traktor

Die jetzt neu eingestellten Concept Cars haben aber auch andere Schmankerl zu bieten. Zum Beispiel den elektrisch angetriebenen Ford Comuta, ein Kleinstwagen im Knutschie-Look oder den Ford Typhoon II, einen fast nur aus Reifen und Motorhaube bestehenden Traktor. Diese und weitere Spaßvögel haben wir in der Bildergalerie zusammengefasst, ein Besuch auf der Seite des Ford Heritage Vault lohnt sich aber auf jeden Fall.

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Fazit

Bei manchen Dingen waren die Ford-Designer ihrer Zeit voraus, andere Konzepte waren einfach nur skurril. Dass Ford Bilder und Unterlagen alter Modelle und jetzt auch von ganz besonderen Concept Cars für die Allgemeinheit zugänglich veröffentlicht, ist jedenfalls ein feiner Zug.

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