Chevrolet Corvette Sting Ray L88 (1967)
Einer von 20 mit Hammer-V8

Die letzte Corvette dieser Art kostete fast 4 Millionen US-Dollar. Das war 2014. Jetzt verkauft RM Sotheby's eine von 20 Corvette L88 von 1967. Das Besondere: Der 7-Liter-V8 mit 430 PS. Offiziell.

Chevrolet Corvette Sting Ray L88 Coupe (1967)
Foto: RM Sotheby's

Experten schätzen die Leistung des 427er-V8 einer L88-Corvette auf rund 560 PS. Diese Leistung erreicht der 7-Liter-V8 mit einer hohen Verdichtung von 12,0:1, die 103-Oktan-Sprit nötig macht, einer Nockenwelle mit langen Ventil-Öffnungszeiten und einer drehzahlbetonten Auslegung: Schon der Leerlauf liegt über 1.000/min, schreibt RM Sotheby’s in seiner Beschreibung der 1967er Sting Ray mit L88-Option. Es ist eine von 20 mit dem 427er-V8 aus dem Baujahr 1967 und mit Baudatum im Juli 1967 auch eine der letzten der C2-Baureihe.

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Option L88: 7 Liter Hubraum, aber kein Radio

L88 hieß Konzentration auf Leistung: Für 1.771,15 US-Dollar – zusätzlich zum Grundpreis von 4.353 US-Dollar – gab es den erwähnten 7-Liter-V8, ein verstärktes Fahrwerk, größere Bremsen und weder Klimaanlage noch Radio. Wer die Heizung abbestellte, sparte 97,85 US-Dollar. Inbegriffen ist ein Viergang-Schaltgetriebe, die verstärkte Hinterachse ist mit 4,56:1 kurz übersetzt.

Restaurationsziel: Die beste Corvette

Chevrolet Corvette Sting Ray L88 Coupe (1967)
RM Sotheby's
Orange Köpfe hatte der L88-V8 nur 1967. Die Nummern vieler Teile entsprechen dem Auslieferungszustand.

Die Ventildeckel des V8 mit 427 Kubikzoll Hubraum sind orange lackiert – das gab es 1968 und 1969 nicht mehr, erklärt das Auktionshaus, das nun eine der seltenen Hochleistungs-Corvettes verkauft. Der Holly-850-Vergaser hat keinen Choke, der Motor ist offensichtlich eher auf Rennbetrieb ausgelegt als für den täglichen Weg zur Arbeit. Entsprechend hatte das Auto nur 11.000 Meilen auf der Uhr, als es der heutige Besitzer Ende der 1980er-Jahre erwarb. Ernsthafte Beschädigungen hatte die Corvette nicht und der Anspruch des Besitzers bei der Restaurierung sei hoch gewesen: Es sollte die beste `67er Corvette L88 der Welt werden.

Antrieb und Fahrwerk wurden komplett ausgebaut und wieder in den Originalzustand versetzt. Die originalen Teile wurden entrostet, bekamen eine neue Oberfläche und wurden konserviert. Beim Zusammenbau wurden sämtliche Markierungen und Aufkleber so angebracht, wie sie ab Werk gewesen waren. Laut Beschreibung reichte der Aufwand so weit, dass auch die Scheiben das korrekte Datum haben. Teile wie Scheibenwischermotor, Spannungsregler oder Hupe wurden zerlegt, aufgearbeitet und wieder zusammengesetzt. Bei Nachfertigungen wurde auf den originalen Materialmix geachtet. Die Lackierung wurde mit viel Handarbeit in den Neuzustand versetzt. Die Sitze und Türverkleidungen waren so gut erhalten, dass sie weiterverwendet werden konnten. Hinter dem Schalthebel befinden sich originale Aufkleber. Die Teilenummern von Hupe, Lichtmaschine und Starter entsprechen laut RM Sotheby’s dem Auslieferungszustand. Bis heute hat das Auto neben 11.600 Meilen Laufleistung zahlreiche Preise gesammelt. Die Historie ist unter anderem mit Bestellzettel, Händlerrechnung und einer NCRS-Bescheinigung dokumentiert.

Preis: siebenstellig

Was die 1967er Corvette Sting Ray L88 kosten soll, verschweigt RM Sotheby’s. Barrett Jackson hatte 2014 in Scottsdale/Arizona eine 1967er-L88-Corvette für 3,85 Millionen US-Dollar versteigert.

Fazit

Selten kommt eine derart starke Corvette zum Verkauf. Und wenn, dann wird es teuer: Preis auf Anfrage. Teuerer als ein Flügeltürer wird die starke Sting Ray vermutlich schon. Und das zeigt, dass der Blick über den großen Teich spannend sein kann.

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