VW-Abgasskandal
Vor 41 Jahren musste VW schon mal zahlen

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Geschichte wiederholt sich, wenn auch in neuen Dimensionen. Bereits 1974 wurde VW wegen Verstoßes gegen den Clean Air Act zu einer Strafzahlung verurteilt - in Höhe von 120.000 Dollar.

Vor 41 Jahren musste VW schon mal zahlen
Foto: VW

Schon damals schummelten die Volkswagen-Techniker - sie veränderten Vergaser und Abgaskontrollsystem bei vier in Kalifornien angebotenen Modellen, ohne dies den Behörden mitzuteilen. Die Environmental Protection Agency und die Volkswagenwerk AG sowie Volkswagen of America Inc. einigten sich auf die Zahlung von 120.000 Dollar.

Schon damals spielt "defeat device" die zentrale Rolle

Ein Sprecher von Volkswagen of America betonte damals nach der Einigung, dass die "Zahlung kein Schuldeingeständnis bedeute", vielmehr habe Volkswagen die nachträglich verbauten Komponenten "nicht ausreichend beschrieben".

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Interessant aber auch die Vorwürfe der EPA: Der Begriff „defeat device“ ist schon damals zentral und schafft es in entsprechende Presseberichte. Auch 2015 wird VW die Verwendung eines „defeat device“ vorgeworfen. Ein „defeat device“ ist eine Einrichtung, die Vorrichtungen zur Abgasreinigung deaktiviert.

Damals ging es - bei Benzinmotoren - um eine Veränderung des Gemischs durch eine Kaltlaufanreicherung – sprich das Gemisch wurde angefettet. Das Abgas wird davon natürlich giftiger. Betroffen waren damals die Transporter T2 mit verschiedenen Aufbauten - Pritschenwagen, Transporter, Fensterbus sowie die Wohnmobile.

"Wichtige Beziehungen" zur EPA

Zukunftsweisend ist der angegeben Grund für die Einigung: "Die Beziehungen zur EPA sind zu wichtig, um uns wegen einer Angelegenheit von fragwürdiger Bedeutung zu streiten." Es ist tatsächlich davonauszugehen, dass VW seinerzeit nicht vorsätzlich betrügen wollte, während das im aktuellen Fall mittels der Software, die Prüfstandsläufe erkennt, und keine andere Funktion hat, als das Abgas gesetzeskonform zu machen, definitiv so ist.

Nach der Einigung zeigte sich auch die EPA zufrieden und lobte die von Volkswagen vorgenommenen Veränderungen im "Management-Kontroll-System" mit dem Ziel, die "Zusammenarbeit mit der EPA zu verbessern, um in Zukunft den Clean Air Act zu erfüllen".