XPedition Pro XPro One Wohnmobil
Extrem-Koffer mit Allrad auch für Selbstausbauer

Bei XPedition Pro ist ein außergewöhnlicher Wohnkoffer für den Iveco Daily 4x4 entstanden. Das Design orientiert sich an Stealth-Jets.

Xpro One (2022) Iveco Daily 4x4
Foto: Xpedition Xpro

Als Ausgründung eines auf Nutzfahrzeug-Aufbauten spezialisierten Unternehmens ist Xpedition Pro aus Niederschlesien in Polen seit kurzem im Bereich der Reisemobile unterwegs. Als Erstlingswerk haben sich die Entwickler, passend zum Firmennamen, ein Expeditionsfahrzeug einfallen lassen. Basierend auf dem allradgetriebenen Iveco Daily 4x4 wurde ein großer Wohnkoffer für Reisen rund um die Welt entworfen.

Expeditionsmobil zum Einstand

Der Iveco Daily hat sich speziell bei abenteuerlustigen Campern seit langem als ideale Größe zwischen den kompakten 3,5-Tonnern und den großen Dickschiffen jenseits der 7,5-Tonnen-Klasse bewährt und gilt als besonders robust auch für abseitige Unternehmungen jenseits des Asphalts. Eine gute Voraussetzung, um darauf eine Kabine für ganz weit weg zu montieren.

Unsere Highlights

Im Falle des neuen XPro One gibt es zwei Optionen: Selbstausbauer können sich die komplette Kabine ohne weiteres Zubehör bei XPedition Pro abholen und dann nach eigenen Wünschen möblieren. Wer lieber verreist statt bastelt, kann sich auch ein Komplettfahrzeug mit montierter Kabine kaufen, die für drei Radstände des Daily mit 3.400, 3.780 und 4.175 mm realisierbar ist.

Drei Schlafplätze und separate Dusche

Beim Vorführermodell, von dem aktuell noch keine Innenaufnahmen existieren, ist die Ausstattung zumindest nach der Beschreibung abenteuertauglich. Der Aufbau besteht aus Sandwichplatten mit 54 mm Wandstärke, der Unterboden aus 92-mm-Material, auf dem eine Isolierschicht, ein Leichtmetallrahmen und ein Holz-Oberboden aufgebracht ist. Eine Dachreling und Anbau-Elemente aus lasergeschnittenem Alu dienen auch dem besseren Look der Kabine.

Xpedition Pro XPro One 4x4 Camper auf Iveco Daily
Xpedition.Pro
Interessantes Design für den Alkoven.

Auffällig ist der spitz zulaufende Alkoven über dem Dach der Fahrerkabine, der mit einer Erhöhung aus dem Aufbau herausgezogen ist. Außen sind daran LED-Zusatzscheinwerfer untergebracht, innen gibt es ein kleines Seitenfenster und einen Schlafplatz.

Technik für längere autarke Ausflüge

Bei der Technikausstattung wird in Richtung Autarkie gedacht: zwei Lithiumbatterien mit insgesamt 320 Ah sichern die Stromversorgung, eine Solaranlage auf dem Dach ist optional möglich. Warm wird es dank einer ordentlich dimensionierten Truma-Dieselheizung mit 6 kW Leistung, die auch das Warmwasser in einem 10-Liter-Boiler bereitstellt. Insgesamt lassen sich 400 Liter Frischwasser in zwei 200l-Tanks bunkern, die Dimension des Grauwassertanks liegt aktuell noch nicht vor. Eine Kassettentoilette ist ebenfalls an Bord.

Die Küchentechnik setzt auf einen 135-Liter-Kompressorkühlschrank, gekocht wird zweiflammig mit Gas, neben dem Herd versorgt die 11-Kilo-Gasflasche auch einen Außengrill, der sich aus dem Wohnkoffer herausziehen lässt. Ebenfalls von außen erreichbar sind diverse Inspektionsluken und zusätzliche Staufächer für die Fahrzeugtechnik.

Der weitgehend klassische Grundriss der Kabine mit seitlicher Küche bietet neben dem Alkoven eine große Schlafgelegenheit im Heck, wo sich die Rundsitzgruppe mit Tisch zur Liegefläche umbauen lässt. WC/Waschgelegenheit und Dusche sind über eine Abtrennung in einer geräumigen Nasszelle miteinander verbunden, an die sich ein großer Kleiderschrank anschließt. Der Zugang zum Alkoven ist über eine fest installierte, breite Treppe möglich.

Die leere Basiskabine bietet Xpedition Pro für 33.900 Euro an, mit Vollausstattung werden rund 110.000 Euro fällig. Das Basisfahrzeug kommt dabei noch dazu, wobei es nicht zwingend ein Neuwagen sein muss – auch auf ein bestehendes Kundenfahrzeug baut XPedition Pro bei Bedarf die volle Technik auf.

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Fazit

Das Design des Koffers von Xpedition Pro ist außergewöhnlich, der Grundriss auch aufgrund des Raumangebotes dagegen recht konventionell. Eine interessante Lösung ist der Aufstieg zum Alkoven mit einer festen Treppe statt einer unbequemen Leiter, auch das großzügige Bad mit abgetrennter Dusche macht manchen Wohnmobil-Besitzer neidisch. Auch wenn das Basisfahrzeug, der Iveco Daily, speziell mit den verbauten 37-Zoll-Geländereifen extrem geländegängig ist, sollte man es allerdings offroad nicht übertreiben. Der sehr hohe Aufbau mit entsprechend ungünstigem Schwerpunkt wird im Gelände gewisse Grenzen setzen, weshalb sich der Haupteinsatzzweck abseits befestigter Straßen eher auf Pisten und abgelegene Stellplätze beschränken sollte, ausgedehnte Dünen-Touren in der Sahara und ähnliche Unternehmungen dürften für Seekrankheit sorgen. Etwas undurchdacht wirkt die Unterbringung des schweren Ersatzrades an der hinteren Aufbauschräge.