Neuer VW Arteon II
Nachfolger nur noch als Shooting Brake?

Der Arteon gilt vielen als schönster VW. Trotzdem bekommt das viertürige Coupé offenbar keinen Nachfolger. Der Arteon II kommt vielmehr nur noch als Shooting Brake. Dieser kommt in erster Generation im Sommer 2020 auf den Markt. Die neue Passat Limousine wird coupéhafter.

VW Arteon Shootingbrake
Foto: Schulte

Viertürige Coupés und Volkswagen – das ist eine wechselvolle Geschichte und wie es aussieht eine ohne Happy End. 2008 brachte VW mit dem Passat CC ein solches Modell und positionierte es zwischen dem Passat und dem Luxuskreuzer Phaeton. Die Abgrenzung zum Mittelklasse-Bestseller Passat brachten vor allem die fließendere Linienführung und eine breitere Spur, die aber im Fond Kopffreiheit kostete. Eine große Heckklappe bot der Passat CC aber nicht. Auch nicht nach dem Facelift (2012). Da verlor das viertürige Coupé lediglich seinen Vornamen und hieß bis zum Produktionsende 2016 nur noch VW CC.

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Die praktische große Klappe bekam erst das Nachfolgemodell namens Arteon, das erst im Juni 2017 zu ersten Kunden rollte. Das Standardkofferraumvolumen wuchs beim Modellwechsel um gut 30 Liter auf 563, aber mit der großen Heckklappe schluckt der Arteon bei umgeklappten Rückbanklehnen 1.557 Liter – ein Wert, den mancher Oberklasse-Kombi nicht erreicht.

Arteon fast so geräumig wie der Variant – aber teurer

Für Kombikunden entweder zu wenig (sie packen 1.780 Liter ins Heck) oder zu teuer. Denn während der Passat Variant gegenüber der Stufenheck-Limousine nur gut 1.200 Euro teurer ist, kostet der Arteon noch mal gut 3.200 Euro mehr als der Kombi. Da macht es Sinn, dass der Arteon auch mit größerem Ladevolumen kommt. Im Sommer 2020 ist es so weit: Mit dem Facelift des Arteon startet auch der Shooting Brake.

Aber wie auto motor und sport aus Unternehmenskreisen erfuhr, ist das auch der Anfang vom Ende des Arteon als viertüriges Coupé: Mit der Neuauflage des Passat (2021/22) streicht VW diese Arteon-Variante. Denn der neue Passat (B9) wird bei eventuell etwas längerem Radstand coupéartiger als der Vorgänger und ersetzt somit das viertürige Coupé Arteon gleich mit. Die große Heckklappe wird der Passat B9 als Stufenheck-Version aber wohl eher nicht bekommen – die Karosse damit genauso steif zu bekommen, kostet richtig Geld und die Stufenheckkunden wollen ja eben den separaten Kofferraum. So gesehen könnte der Neue dann auch wieder Passat CC heißen – kleiner Scherz.

Fazit

Zwei Kombivarianten von einem Modell? Das überrascht insofern, als diese praktische Karosserieform eigentlich ein europäisches Phänomen ist, während Stufenheck-Autos auf den ganz großen Automärkten wie China und USA gefragter sind. Aber vom Passat hat VW für die großen Exportmärkte schon bislang eigene Varianten, der US-Passat beispielsweise ist gut 10 Zentimeter länger und hat geringfügig mehr Radstand. Ein B9 für Europa mit mehr Radstand könnte einfacher die Basis für US- und China-Modelle werden. Und wer weiß? Vielleicht können sich die Kunden dort für eine schnittigere Kombiform eher erwärmen, als für eine nur praktische.