Skoda Superb Facelift (2019)
Mehr Hubraum für den Basis-Diesel

Seit fast vier Jahren ist die dritte Generation des Superb schon am Markt – Zeit für ein Facelift. Das bringt unter anderem neue Assistenzsysteme, den ersten Plugin-Hybrid der Marke und mehr Hubraum im Basis-Diesel.

Skoda Superb iV Plug-in-Hybrid Facelift
Foto: Skoda

Im Frühjahr 2017 war es soweit, Skoda hatte den einmillionsten Superb gebaut. Doch seitdem ist es für das Flaggschiff des tschechischen Herstellers nicht leichter geworden. Allein im vergangenen Jahr ist die Zahl der Neuzulassungen in der Mittelklasse um fast neun Prozent gesunken. Das betrifft auch den Superb, den es bislang klassisch als Limousine und Kombi gab. Jetzt soll ein Facelift die dritte Generation, die seit 2015 auf dem Markt ist, für die Zeit bis zum nächsten Modellwechsel auffrischen. Bestellbar ist es ab Juni und soll dann kurze Zeit später im Sommer auch im Handel zu finden sein.

Unsere Highlights

Erster Plug-in-Hybrid von Skoda

Dazu gehört unter anderem die Premiere des ersten Plugin-Hybrid-Antriebs der Marke sowie die erste Scout-Version für den Superb. Doch der Reihe nach, auch für die Grundmodelle, die die gleiche technische Basis wie der VW Passat nutzen, gibt es etwas zu berichten. Zwar erscheinen sie auf den ersten Blick nur leicht modifiziert. Unter anderem dank der neu gestalteten Frontschürze, mit der die Limousine auf eine Länge von 4.869 Millimeter und der Kombi auf 4.862 Millimeter wächst. Außerdem prangt am Heck nun ein Skoda-Schriftzug an Stelle des Logos und den Innenraum frischen neue Designelemente wie Chrom-Applikationen, neue Sitzbezüge und Dekore auf.

Voll-LED-Licht für den Superb

Ebenfalls als erster Skoda bekommt der Superb Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer und dynamische Lichtfunktionen. Die neuen Scheinwerfer bestehen aus einem LED-Modul für Abblend- und Fernlicht sowie drei weiteren LED-Fernlichtkammern und tragen im Gehäuse den Schriftzug ,Skoda Crystal Lighting‘. Eine schmale LED-Leiste dient als Blinker sowie als Tagfahr- und Positionslicht. Darüber sind feine LED-Nadeln angeordnet, die Bestandteil der neuen animierten Coming/Leaving Home-Funktion sind. Beim Öffnen und Schließen schaltet dieses Feature die Elemente der Front- und Heckbeleuchtung in einer vorgegebenen Choreographie automatisch an und aus.

Zudem gibt es mehr Auswahl bei den Assistenzsystemen. Zum einen den Emergency Assist für mehrspurige Straßen, der den Wagen im Notfall steuert und sicher anhält. Dafür nutzt er Systeme wie den Spurhalte- und Parklenkassistent. Zum anderen einen adaptiven Tempomaten, der die Geschwindigkeit nicht nur an das vorausfahrende Fahrzeug anpasst, sondern auch Tempolimits und Kurven in die Steuerung mit einbezieht.

Im Infotainmentbereich gibt es verschiedene Pakete, auch mit Navigationssystemen, bis hin zum volldigitalen Cockpit und Gestensteuerung. Serienmäßig an Bord ist die Möglichkeit, Smartphones zu koppeln sowie eine integrierte SIM-Karte, die für Internetzugang sorgt und es erlaubt, auf mobile Online-Dienste zuzugreifen.

Große Antriebsvielfalt mit Benzinern, Dieseln und einem Hybrid

Bei den klassischen Antrieben stehen insgesamt sechs Motoren zur Wahl. Drei Benziner vom 1,5 TSI mit 150 PS bis zum 2,0 TSI mit 272 PS und maximal 350 Newtonmeter Drehmoment, sowie drei Diesel. Der bisherige Einstiegs-Selbstzünder (1,6-Liter TDI mit 120 PS) fliegt aus dem Portfolio. An seiner Stelle übernimmt eine Zweiliter-Maschine mit 122 PS und Siebengang-DSG ab 21.963 Euro (Active). Weiter geht es bei den Dieseln mit bis hin zum 2,0 TDI mit 190 PS und maximal 400 Newtonmeter Drehmoment.

Superb erstmals als Scout

Skoda Superb Scout
Skoda
Der Superb Scout liegt 15 mm höher und hat Allradantrieb serienmäßig.

Dazu gehört auch der Superb Scout im dezenten Offroad-Look, der als Crossover offenbar versucht, die Lücke zu den beliebten SUV zu verkleinern. Dafür kombiniert er das Automatikgetriebe stets mit dem Top-Benziner oder -Diesel sowie mit Allradantrieb und ist nur als Kombi zu haben. Ein Schlechtwegepaket spendiert ihm zudem 15 Millimeter mehr Bodenfreiheit und zum robusteren Auftritt gehören Details wie Stoßfänger mit Unterfahrschutz an Front und Heck sowie zusätzliche Kunststoffverkleidungen. Im Innenraum gibt es ebenfalls besondere Designelemente wie Dekorleisten in Holz-Optik. Doch der Superb Scout kann nicht nur hübsch, sondern auch praktisch. So bleibt das Kofferraumvolumen mit 660 Litern unverändert groß und lässt sich auf bis zu 1.950 Liter erweitern. Außerdem darf er Anhängelasten von bis zu 2.200 Kilogramm ziehen.

Wie viel hier dem Superb iV zugestanden wird, ist noch nicht bekannt. Das Kürzel iV bezeichnet hier übrigens nicht nur die neue Plugin-Hybrid-Variante des Superb, die die Technik des VW Passat GTE nutzt, sondern ist gleichzeitig auch Name einer neuen E-Mobilitäts-Submarke. Darin möchte Skoda künftig zum einen alle elektrifizierten Modelle zusammenfassen und zum anderen weitere Dienste rund um die E-Mobilität aufbauen. Angedacht sind beispielsweise Wallboxen in verschiedenen Leistungsstufe sowie die Skoda E-Charge Card, die ein länder- und anbieterübergreifendes Laden ermöglichen soll.

Plug-in-Hybrid fährt 56 km elektrisch

Bis dahin dauert es aber noch ein wenig, denn der Superb iV kommt erst Anfang 2020 auf den Markt. Als Plugin-Hybrid nutzt er einen Antriebsmix aus einem 1,4-TSI-Benziner mit 115 kW (156 PS) und einem 85 kW starken E-Motor, kombiniert mit einem 6-Gang-DSG. Die maximale Systemleistung liegt bei 160 kW (218 PS). Dank 13 kWh-Akku fährt der Superb laut WLTP-Zyklus bis zu 56 Kilometer rein elektrisch. Danach lädt er an einer 3,6-kW-Wallbox in rund dreieinhalb Stunden wieder auf. Alternativ lässt sich das auch während der Fahrt erledigen. Zudem kann der Fahrer Energie gezielt im Akku zurückhalten, um beispielsweise am Ende der Route innerhalb einer Stadt rein elektrisch fahren zu können.

Ganz ohne Einbußen kommt die zusätzliche Technik allerdings nicht ins Auto. So reduziert sie das Ladevolumen bei der Limousine von 625 auf 485 Liter, beim Kombi von 660 auf 510 Liter. Dafür gibt es zwei Assistenzsysteme ausschließlich für den Plugin-Hybriden: den Trailer Assist, der beim rückwärts-rangieren mit Anhängern unterstützt, sowie das Area-View-System, das eine 360-Grad-Rundumsicht bietet. Als Limousine ist Superb Hybrid ab 41.590 Euro zu haben, für die Kombiversion werden 42.590 Euro verlangt. Bestellt werden können beide ab etwa Mitte Oktober.

Fazit

Die großen Überraschungen bleiben aus – sind aber auch nicht nötig. Stattdessen beschränkt sich der Superb auf sinnvolle technische Neuerungen. Mit dem Superb iV startet Skoda in die E-Mobilität. Das kommt zwar spät, ist aber angesichts der künftigen CO2-Grenzwerte wohl unumgänglich.