Rückruf-Update für Ford Kuga Plug-in-Hybrid
Nicht laden, Batterie wird jetzt getauscht

Die Besitzer eines Ford Kuga Plug-in-Hybrids dürfen wegen Brandgefahr ihr Fahrzeug aktuell nicht mehr aufladen. Jetzt wird die komplette Batterie getauscht.

Ford Kuga PHEV
Foto: Ford

Update in Sachen Rückruf für den Kuga Plug-in-Hybrid: Bereits seit Mitte August 2020 steht fest, dass die Besitzer des teilelektrischen SUV ihr Modell wegen einer möglichen Brandgefahr nicht mehr aufladen dürfen. Das Problem: Die Hochvolt-Batterie oder Bauteile für die Laderegelung des Kuga PHEV müssen bei einem technischen Problem heiße Gase abführen, um Druck und Wärme abzubauen. Dieses nach Ford-Angaben "sehr seltene" Ereignis kann andere Bauteile in Mitleidenschaft ziehen und einen Fahrzeugbrand auslösen. "Dieses Ereignis kann auch auftreten, während das Fahrzeug an ein Ladegerät angeschlossen ist und unbeaufsichtigt geladen wird", so Ford.

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Ursprünglich sollte eine Art Abschirmpaket bei den betroffenen Fahrzeuge installiert werden. Doch der geplante Start der Umbaumaßnahmen verzögerte sich immer wieder. Nun hat Ford das Problem weiter einkreisen können: "Metallische Verunreinigungen in den Batteriezellen sind die Ursache für die Probleme mit der Antriebsbatterie", heißt es. Und weiter: "Wir haben beschlossen, alle betroffenen Ford Kuga Plug-in-Hybrid mit einer neuen Antriebsbatterie auszustatten".

Austausch des Akkus bis März 2021

Für den Tausch des Akkus und das notwendige Software-Update müssen Kunden mindestens einen Tag auf ihr Fahrzeug verzichten. Mit dem entsprechenden Vorlauf für Werkstätten und Händler kann der Austausch erst ab Ende Dezember 2020 erfolgen und bis März 2021 dauern, so Ford. Die Reihenfolge der Umrüstung soll anhand des Kaufdatums erfolgen, ab Ende November kontaktieren die Händler die betroffenen Kunden. Für die Dauer des Werkstattaufenthalts stellt Ford einen Ersatzwagen sowie einen Hol- und Bring-Service bereit. "Auf Wunsch holen wir das Fahrzeug beim Kunden zu Hause oder an seinem Arbeitsplatz ab und stellen es dort wieder ab", sagt ein Ford-Sprecher.

500-Euro-Tankkarte für den höheren Sprit-Verbrauch

Wegen des erhöhten Kraftstoffkonsums, da das Fahrzeug nicht an einer Wallbox oder einer Ladesäule aufgeladen werden darf, erhalten Kunden in Kürze eine Tankkarte in Höhe von 500 Euro.

Von dem Rückruf sind in Deutschland 4.672 Modelle aus dem Produktionszeitraum 1. Juli 2019 bis 25. Juli 2020 betroffen. In ganz Europa sind es 33.404 Fahrzeuge, die aus dem spanischen Werk in Valencia stammen.

Neben dem Ladeverbot ist es wichtig, dass die Kunden vor dem Batterietausch nur im "EV-Auto"-Standard-Modus fahren. Hier kann nur ein kleiner Teil des Akkus durch die Batterierückgewinnung aufgeladen werden. Die Fahrmodi "Sport" sowie "Schnee/Sand" sollen nicht genutzt werden.

Rückblende: Ursprünglich gab es das Problem nur bei Fahrzeugen, die vor dem 25. Juni 2020 gebaut wurden. Später musste Ford aus Sicherheitsgründen den Rückruf auf alle Ford Kuga PHEV-Fahrzeuge ausdehnen – auch auf die, die bereits von einem Ford-Händler überprüft wurden.

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Anfang Oktober hatte sich Ford Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH-Region) bei seinen Kunden für die Unannehmlichkeiten entschuldigt – und zwar per Youtube. Hans Jörg Klein, Geschäftsführer für Marketing, Verkauf und Service, bekräftigt in dem Video noch einmal das Ladeverbot, nannte aber keinen Termin, wann Ford das Problem konkret beheben kann.

Fazit

Mehr als 4.600 Kuga-Besitzer können Ihren Plug-in-Hybriden nicht mehr laden, weil Brandgefahr besteht. Um das Problem zu lösen, muss das Modell zurückgerufen werden. So was kann dem besten Autobauer passieren. Ärgerlich ist aber, dass die Lösung des Problems derart lange auf sich warten lässt – und wenn diese derart aufwändig umgesetzt werden muss.