Nitro Rallycross RX FC1-X
60-Meter-Sprünge mit 1.087 Elektro-PS

In der kommenden Saison wird die US-amerikanische Nitro-Rallycross-Serie um eine Elektro-Wertung erweitert. Hier soll der neuentwickelte Nitro RX FC1-X zum Einsatz kommen. Wir stellen Ihnen die Stromer-Wuchtbrumme mit 1.087 PS genauer vor.

Nitro RX FC1-X - Rallycross - Elektro-Antrieb - Rennwagen - 2022
Foto: Nitro RX

Rallycross-Autos waren schon immer etwas unvernünftig. Die Allrad-Zwerge sind in der Regel laut, robust und mit jeder Menge Leistung ausgestattet. Im Fall des Nitro RX FC1-X fällt zumindest der Lärmbelästigung deutlich geringer aus. Der Rennwagen wird von einem 800 kW (1.087 PS) starken Elektro-Antrieb in Bewegung gesetzt.

Designt, entwickelt und gebaut wurde das lokal CO2-frei herumtobende Kraftpaket für die Nitro Rallycross-Serie, die von Renn- bzw. Stuntfahrer Travis Pastrana gegründet wurde und ihre Events auf spektakulär gesteckten Offroad-Kursen in den USA austrägt.

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Normalerweise sind hier kompakte Knallbüchsen vom Schlage eines Subaru Impreza, Peugeot 208 oder Ford Fiesta am Start. Doch ab der Saison 2022 wollen die Veranstalter mit einer neue Elektro-Wertung namens "Group E" etwas für die Nachhaltigkeit der Serie machen. RX-Rennsemmeln mit Verbrenner sind hier nicht zugelassen.

Schneller als die Formel 1

Die Leistungsdaten des FC1-X brauchen sich hinter seinen konventionell betriebenen Brüdern nicht verstecken. Der Stromer schnalzt dank seiner vier Elektromotoren in wahnsinnigen 1,4 Sekunden von null auf 100 km/h, was sogar Formel-1-Rennwagen in den Schatten stellt. Dabei entsteht eine Längsbeschleunigung von 2g.

Die Power reicht aus, um auch 60 Meter-Sprünge sicher zu landen, die regelmäßig bei den Hindernis-Parcours eingebaut sind. Dank Allrad-Antrieb und 300 Millimeter Federweg verliert der FC1-X auch in überhöhten Schotter-Kurven und bei wechselnden Bodenbelägen nicht die Traktion.

Die Reichweite beim Abrufen der Maximalleistung beträgt nur 21 Kilometer. Das reicht aber locker für mehrere Läufe auf den kurzen Rundstrecken. Sind die 51 kWh-Akkus mal leer, lassen sie sich in nur 25 Minuten wieder aufladen. Dank Rekuperation füllen sich die Energiespeicher auch bei jedem Bremsvorgang während der Fahrt. Der Antriebsstrang wurde so konstruiert, dass auch enge Handbrems-Wenden möglich sind, was normalerweise bei Elektro-Autos nicht funktioniert.

Nitro RX FC1-X - Rallycross - Elektro-Antrieb - Rennwagen - 2022
Race of Champions
Der Nitro RX FC1-X feiert sein Debüt beim Race of Champions in Schweden auf Schnee und Eis.

FC1-X mit aktiver Aerodynamik

Die im Stile eines kompakten Crossover-Modells designte Karosserie wurde komplett in Karbon über einen FIA-zertifizierten Überrollkäfig gespannt. Das dient nicht nur der Gewichtsreduzierung (1.245 kg) sondern auch der Sicherheit. Dazu verfügt der FC1-X auch noch über eine aktive Aerodynamik. Damit lässt sich die Flugbahn bei den langen Sprüngen beeinflussen. Extra angefertigte Federn und Dämpfer vom US-Spezialisten "R53" sorgen für möglichst sanfte Landungen.

Apropos Landung: Beim Base-Jumping von einem Hochhaus kam Seriengründer Travis Pastrana zuletzt ziemlich unsanft auf dem Boden auf, was einige Wirbel- und Knochenbrüche zur Folge hatte. So muss der Sunnyboy aus Maryland vom Krankenhaus zuschauen, wenn der neue Elektro-Renner am kommenden Wochenende (5./6.2.) beim Race of Champions in Schweden sein Debüt feiert.

"Unser Ziel mit dem FC1-X war es, das bestmögliche Rallycross-Auto zu bauen. Eines, das mehr Power auf die Straße bringt, als alles, was man jemals in unserem Sport gesehen hat und haltbar genug ist, um die Nitro-Rallycross-Events zu überstehen. Es sollte mehr Drehmoment eine bessere Beschleunigung und einen höheren Top-Speed bieten als die Verbrenner-Autos. Das ermöglicht ein aggressiveres Racing und erlaubt uns, noch anspruchsvollere Strecken zu bauen", erklärte der 38-Jahre alte Action-Junkie.

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