Ford Mustang GT3 (2024)
Rennpferd für Le Mans

Beim 24h-Rennen von Le Mans wurde der neue Ford Mustang GT3 vorgestellt. Der US-amerikanische Dampfhammer mit 5,4 Liter-V8-Triebwerk soll Anfang 2024 sein Debüt in Daytona feiern. Und auch in Le Mans werden wir das Rennpferd wohl wiedersehen.

Ford Mustang GT3 - Vorstellung 2023
Foto: Ford

Dank der Zulassung von GT3-Autos in Le Mans erlebt die boomende GT3-Szene ihren nächsten Höhenflug. Mit Ford und Chevrolet haben sich gleich zwei prestigeträchtige Marken angekündigt und unter anderem für den Klassiker einen neuen GT3-Kundenrenner aufgelegt. Nachdem die Corvette Z06 GT3.R bereits im Rahmen der 24 Stunden von Daytona Ende Januar vorgestellt wurde, legt das blaue Oval nun nach.

Im Rahmen der Le-Mans-Jubiläumsausgabe präsentierte Ford seinen neuen GT-Rennwagen offiziell der Öffentlichkeit. Schon im März waren Fotos von Testfahrten im Netz aufgetaucht. Damals zeigte sich das verschärfte Ponycar aber noch im unscheinbaren Carbon-Look. Zur feierlichen Vorstellung in Le Mans gab es jetzt eine farbenfrohe Spezial-Folierung.

Unsere Highlights

Beim neuen Mustang GT3 handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Ford und des kanadischen Spezialisten Multimatic. Die Rennschmiede unterstützte die Amerikaner schon beim Ford GT, der 2016 zuletzt in Le Mans einen Klassensieg einfuhr. Der Motor, ein 5,4-Liter-V8 auf Coyote-Basis, wird vom aus der Rallye-Szene bekannten, englischen Team M-Sport gefertigt.

Ford Mustang GT3 - Vorstellung 2023
Ford
5,4-Liter-V8, brachiale Optik und ein Comeback der Rivalität mit Corvette – der neue Mustang GT3 bereichert die boomende Szene auf allen Ebenen.

Brachiale Aerodynamik-Lösungen

Der aggressiv gezeichnete Renner tritt mit einer weiterentwickelten Schwertlenker-Hinterachse, zahlreichen Kohlefaser-Karosserieteilen und einer speziellen Aerodynamik-Konfiguration an, um den Performance-Fenstern des GT3-Reglements zu entsprechen. Das Getriebe rückt in Transaxle-Bauweise an die Hinterachse. Dies ermöglicht eine ausgewogenere Gewichtsverteilung.

Im Vergleich zur Sportwagen-Konkurrenz unterscheidet sich der Mustang GT3 deutlich vom Durchschnitt. Besonders die weit nach hinten ragende Heckflügelaufhängung ist ungewöhnlich. Selbige setzt bereits auf der Mitte des Fließhecks an, thront am Ende aber über dem Heck. Das über "Schwanenhälse" verbundene, breite Flügelblatt und der dazu passende Diffusor sind hingegen genretypisch.

Ebenfalls recht unkonventionell präsentieren sich die Sidepipes und die geschwungenen, teils groß geschnittenen Luftauslässe der vorderen Radkästen. Beides kennt man zwar bereits von der Konkurrenz, unter anderem trägt der Mercedes-AMG GT3 eine mächtige seitliche Abgasanlage, doch die Verbindung der Elemente lässt das kantige Über-Sportcoupé noch mächtiger wirken.

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Angst und Schrecken in Le Mans

Sein Debüt soll der neue Renn-Mustang Anfang 2024 beim 24h-Rennen in Daytona feiern, das zur IMSA-Meisterschaft gehört. In der nordamerikanischen Serie werden zwei Autos in der GTD-Pro-Klasse von einem Werksteam ins Rennen geschickt. Das von der NASCAR geführte Championat erlaubt im Gegensatz zu den meisten anderen GT3-Serien offene Herstellerprojekte. Multimatic Motorsports wird die Einsätze organisieren.

In den Händen von Kundenteams sind darüber hinaus noch Einsätze in weiteren GT3-Serien geplant. Eine dieser Mannschaften steht bereits fest: Proton Competition aus Ehingen (Baden-Württemberg) beabsichtigt, zwei Mustang GT3 ab der kommenden Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start zu bringen.

"Das ist ein sehr bedeutendes Programm und auch ein begeisterndes Ereignis für unsere Organisation. Damit machen wir einen wichtigen Schritt", unterstreicht Proton-Competition-Teamchef Christian Ried. "Der Mustang ist eine großartige Marke. Wir freuen uns auf unsere Zusammenarbeit mit Ford, die 2024 beginnt."

Erster Test: Ford Mustang GT3 in Sebring - IMSA - WEC
Ford Performance
Bei Testfahrten in Sebring im März präsentierte sich der Mustang noch im Carbon-Look. In Le Mans wurde der GT3-Renner nun offiziell vorgestellt.

Von Le Mans in die ganze Welt

Im Rahmen des WEC-Engagements ist auch ein Start beim 24h-Rennen von Le Mans angedacht. Hier werden ab der nächsten Saison GT3-Autos zum Einsatz kommen. "Ford und die 24 Stunden von Le Mans verbindet eine gemeinsame Geschichte. Jetzt kehren wir zu einem der größten, spannendsten und anspruchsvollsten Rennen der Welt zurück", freut sich Ford-Chef Jim Farley. "Ab dem kommenden Jahr heißt es nicht mehr Ford gegen Ferrari – dann treten wir gegen alle GT3-Marken an."

Auch die SRO-Serien der GT World Challenge mit den Highlights wie 24h von Spa und den 12h von Bathurst will Ford mit Kundenteams besetzen. Außerdem sind Einsätze des "bestverkauften Sportwagens der Welt" im ADAC GT Masters und der DTM denkbar. Rein von den Grundvoraussetzungen her könnte der Mustang auch auf der Nordschleife mit den Hufen scharren. Bis dahin gilt es allerdings noch diverse Details zu klären.

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