Die Siegesserie von Max Verstappen hat auch den Miami-Sprint überstanden. Der Weltmeister kam zwar nicht optimal von der Linie weg, konnte die Führungsposition aber in der ersten Kurve verteidigen. Charles Leclerc machte sich in den 19 Runden danach zwar stets im Rückspiegel des Red Bull bemerkbar, konnte aber keinen Angriff starten.
Am Ende rollte Verstappen mit 3,3 Sekunden Vorsprung über den Zielstrich: "Am Start musste ich Charles etwas abdrängen. Danach habe ich versucht, eine Lücke rauszufahren, aber das hat nicht so perfekt geklappt. Das war heute schwieriger als im Sprint vom Shanghai. Wir müssen das Auto zum Qualifying noch einmal umbauen. Da gibt es viel Spielraum für Verbesserung."
Leclerc kündigte für das Qualifying ebenfalls einen Angriff an: "Der Start heute war gut. Ich bin dann aber in Kurve 1 kein Risiko gegangen, weil ja nachher noch das Qualifying ansteht. Unsere Pace war ähnlich gut wie die von Red Bull. Ich hoffe, dass wir morgen im richtigen Rennen vielleicht etwas mit der Strategie machen können. Der Startplatz wird sehr wichtig. Ich peile im Qualifying die Pole Position an."
Ricciardo verteidigt Platz vier
Hinter Verstappen und Leclerc konnte Daniel Ricciardo auf Rang drei in die erste Kurve einbiegen. Die Freude hielt aber nicht lange. Sergio Perez holte sich den Bronze-Rang schnell wieder zurück. Carlos Sainz versuchte ebenfalls am Australier vorbeizukommen, biss sich aber 19 Runden lang die Zähne aus.
"Ich habe dieses Resultat gebraucht", strahlte Ricciardo. "Das Qualifying war schon toll, aber die Leistung dann im Sprint zu bestätigen, macht mich sehr glücklich. Es ist schön, dass ich ein paar Leute daran erinnern konnte, was ich kann. Ich hatte das ganze Rennen keine Luft zu atmen. Ich musste alles geben und habe auch keine Rücksicht auf die Reifen genommen. Zum Glück haben sie durchgehalten. Jetzt muss ich erstmal runterkommen."
Oscar Piastri rollte hinter Sainz auf Rang sechs über die Linie. Der zweite McLaren war schon in der ersten Kurve ausgefallen. Lando Norris wurde dabei das Opfer einer Kettenreaktion, die Lewis Hamilton ausgelöst hatte. Der Rekordsieger war etwas übermütig innen reingestochen und drängelte die beiden Aston Martin nach außen. Fernando Alonso und Lance Stroll rutschten in Norris. Alle drei mussten das Rennen aufgeben. Die Rennleitung schickte das Safety-Car für drei Runden auf die Bahn, um Trümmer zu beseitigen.
Magnussen-Kampf mit unfairen Mitteln
Durch das Chaos waren Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen auf die Plätze sieben und acht nach vorne gerutscht. Als Magnussen den Kontakt zum Schwesterauto verlor, musste er sich gegen Hamilton verteidigen. Weil der Mercedes deutlich schneller war, ging das nur mit unfairen Mitteln. Magnussen kassierte eine Strafe nach der anderen, weil er neben der Strecke unterwegs war, um Teamkollege Hülkenberg zu helfen.
"Die Strafen sind verdient. Ich hatte aber keine andere Wahl, als dieses Spiel zu spielen", erklärte Magnussen später. "Nico hatte am Anfang des Rennens einmal die Schikane ausgelassen, dadurch hatte ich kein DRS mehr auf der Geraden und bin in die Fänge von Lewis geraten. Um den Platz von Nico zu schützen, musste ich leider so fahren. Das mache ich nicht gerne, aber es blieb mir nichts anderes übrig."
In Runde 15 musste sich Magnussen dann aber doch geschlagen geben. Im Kampfgetümmel konnte sich Yuki Tsunoda kurzzeitig vor Hamilton schieben. In der allerletzten Runde holte sich der siebenfache Weltmeister den achten Platz aber wieder zurück – nur um ihn dann nachträglich doch wieder zu verlieren. In der frühen Safety-Car-Phase war das Feld durch die Boxengasse geführt worden. Hier hatte Hamilton das erlaubte Tempo überschritten.
Die 20-Sekunden-Strafe warf den Engländer auf Platz 16 zurück. Tsunoda sammelte damit den letzten WM-Punkt. Pierre Gasly und Logan Sargeant verpassten ihre ersten WM-Zähler der Saison auf den Rängen neun und zehn nur knapp.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand |
1. Max Verstappen | Red Bull | 31:31.383 h |
2. Charles Leclerc | Ferrari | + 3.371 s |
3. Sergio Perez | Red Bull | + 5.095 s |
4. Daniel Ricciardo | Toro Rosso | + 14.971 s |
5. Carlos Sainz | Ferrari | + 15.222 s |
6. Oscar Piastri | McLaren | + 15.750 s |
7. Nico Hülkenberg | Haas | + 22.054 s |
8. Yuki Tsunoda | Toro Rosso | + 29.816 s |
9. Pierre Gasly | Alpine | + 31.880 s |
10. Logan Sargeant | Williams | + 34.355 s |
11. Zhou Guanyu | Sauber | + 35.078 s |
12. George Russell | Mercedes | + 35.755 s |
13. Alexander Albon | Williams | + 36.086 s |
14. Valtteri Bottas | Sauber | + 36.892 s |
15. Esteban Ocon | Alpine | + 37.740 s |
16. Lewis Hamilton | Mercedes | + 49.347 s |
17. Fernando Alonso | Aston Martin | + 59.409 s |
18. Kevin Magnussen | Haas | + 66.303 s |
19. Lance Stroll | Aston Martin | + 1 Runde |
20. Lando Norris | McLaren | + 1 Runde |