Max Verstappen ging in Miami als der große Favorit in das Sprint-Qualifying am Freitag (3.5.). Und am Ende sicherte sich der Weltmeister dann auch wie erwartet die Pole Position für das Mini-Rennen am Samstag. Doch zwischenzeitlich sah es gar nicht danach aus, als würde sich der Dominator wieder den besten Startplatz sichern.
In den ersten beiden Sessions, als die Fahrer dem Reglement nach mit Medium-Reifen ausrücken mussten, setzte jeweils Lando Norris die Bestzeit. Im Mittelabschnitt lag der Brite mit seinem überarbeiteten McLaren so weit vorne, dass die Pole Position wie eine Formsache erschien. Doch im Finale landete Norris nur auf dem neunten Platz. "Ich habe einfach zu viel gepusht. Schon in der ersten Kurve unterlief mir ein Fehler. Und danach wurde es nicht besser", schimpfte der Pilot über sich selbst.
Die Zeit von Lando Norris aus dem zweiten Abschnitt hätte zur Pole Position gereicht.
Norris fährt schnellste Runde
Seine Zeit aus dem SQ2 mit den Medium-Reifen war am Ende schneller als Verstappens Pole-Runde im SQ3 mit den Soft-Gummis und hätte zur Pole Position gereicht. Doch dafür konnte sich Norris nichts kaufen. Am Ende steht wieder einmal der Red Bull mit der Startnummer 1 auf dem Platz an der Sonne. Im Mittelabschnitt fehlten Verstappen noch vier Zehntel auf Norris.
"Die Runde hat sich am Ende furchtbar angefühlt. Ich weiß nicht, was mit den anderen passiert ist. Vielleicht hatten alle Probleme mit den Reifentemperaturen", zuckte Verstappen verwundert mit den Schultern. "Im Freien Training lief es bei mir noch gut und ich war zuversichtlich, dass es für die Pole reicht. Doch im Qualifying war das Gefühl dann plötzlich weg. In den ersten beiden Quali-Runden lief es gar nicht gut."
Den zweiten Platz in der ersten Reihe sicherte sich überraschend Charles Leclerc. Der Monegasse hatte nach einem Fahrfehler nur drei Runden im ersten Training drehen können. Am Ende schien sich die verkürzte Vorbereitungszeit aber nicht negativ auszuwirken. Im Finale fehlte Leclerc nur ein gutes Zehntel zur Bestzeit für Verstappen.
Toro Rosso brachte ein Auto in die zweite Startreihe.
Ricciardo in zweiter Reihe
Leclerc konnte mit seiner guten Runde am Ende eine reine erste Red-Bull-Reihe verhindern und Sergio Perez auf den dritten Startplatz verweisen. Neben dem Mexikaner startet überraschend Daniel Ricciardo von der vierten Position. Der Australier präsentierte sich im entscheidenden Moment nervenstark und ist nun aus der zweiten Startreihe auf dem besten Weg zu WM-Punkten im Sprint.
Ricciardo profitierte auch davon, dass andere Piloten nicht ohne Fehler durch den Schlussabschnitt kamen. Für Carlos Sainz wäre sicher mehr drin gewesen als P5. Doch der Spanier verbremste sich am Ende der langen Gerade und ließ dabei ein paar Zehntel liegen. Oscar Piastri auf P6 wurde ebenfalls unter Wert geschlagen, wenn man das Ergebnis zu den Zeiten aus den ersten beiden Sessions in Relation setzt. "Meine Runde war furchtbar. Keine Ahnung, wie es überhaupt noch zu P6 gereicht hat."
In Reihe vier starten die beiden Aston Martin nebeneinander. Überraschenderweise konnte sich Lance Stroll im internen Duell gegen Fernando Alonso durchsetzen. Dahinter geht Lando Norris wie bereits erwähnt von P9 in das Mini-Rennen. Der McLaren-Pilot wird versuchen, eine Aufholjagd zu starten.
Der letzte Top-Ten-Platz ging an Nico Hülkenberg, der damit wieder einmal seine Qualitäten auf einer schnellen Runde unter Beweis stellen konnte. Im SQ3 kämpfte der Rheinländer auf gebrauchten Softs mit stumpfen Waffen. Bei Haas hob man sich die frischen Softs lieber für das richtige Qualifying auf. Die großen Punkte werden bekanntlich erst im Rennen am Sonntag vergeben.
Nico Hülkenberg zog mal wieder in die Top Ten ein.
Hülkenberg schlägt die Mercedes
Hülkenberg gelang es im SQ2 auch, die beiden Mercedes knapp hinter sich zu halten, was dazu führte, dass George Russell auf P11 und Lewis Hamilton auf P12 vorzeitig die Segel streichen mussten. Yuki Tsunoda gehörte auf Rang 15 ebenfalls zu den Enttäuschungen des Tages. Der Japaner konnte das gute Tempo von Teamkollege Ricciardo wie schon in Shanghai nicht mitgehen.
Von ganz hinten müssen die beiden Sauber und die beiden Williams losfahren. Im Klassement reihten sich Guanyu Zhou und Valtteri Bottas zunächst noch vor Logan Sargeant und Alex Albon ein. Doch weil Bottas in der SQ1-Runde den McLaren von Piastri behindert hatte, kassierte der Finne eine Strafe. Die Rückversetzung um drei Startplätze wirft ihn ganz ans Ende des Feldes. Mit der Vergabe der Sprint-Punkte dürften aber beide Teams so oder so nichts zu tun haben.
