Hülkenberg trauert verloren Punkten nach
„Was wollte der Perez auf der rechten Seite?“

GP Katar 2023

Nico Hülkenberg war sauer. Wieder eine verpasste Chance. Wie schon in Singapur. Diesmal im Sprint. Der Haas-Pilot hatte die richtigen Reifen drauf und WM-Punkte schon vor Augen. Bis ihn Ocon und Perez in die Zange nahmen.

Perez vs. Ocon - Formel  1  - GP Katar 2023
Foto: Wilhelm

Eine halbe Stunde nach Ende des Sprints hatte sich der Ärger bei Nico Hülkenberg immer noch nicht gelegt. Er war gerade mit Haas-Teammanager Peter Crolla auf dem Weg zur Rennleitung, als es aus ihm herausbrach. "Das wären heute sichere Punkte gewesen. Ich war mit meinen Mediums auf den richtigen Reifen. Die ganzen Soft-Starter bekamen schon Probleme. Ich musste nur warten, bis sie mir in die Hände fallen."

Es passierte in der elften Runde. Hülkenberg kämpfte mit Esteban Ocon um Platz acht. Mit Vorteilen für Hülkenberg. Ocon hatte immer mehr Schwierigkeiten, seinen Alpine mit Soft-Reifen auf der Straße zu halten. Und weiter vorne waren die beiden Ferrari und Fernando Alonso mit den gleichen Problemen unterwegs. Da war es eigentlich egal, dass Sergio Perez von hinten mit Medium-Reifen anflog. Der Red-Bull-Pilot wäre sowieso nicht zu halten gewesen.

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Sergio Perez - Formel  1  - GP Katar 2023
Wilhelm

Nach Meinung von Hülkenberg hätte Perez mit ein wenig mehr Geduld den Unfall verhindern können.

Kein Platz im Sandwich

Als Ocon ausgangs Kurve 1 zu weit nach außen rutschte, zog Hülkenberg nach rechts. Und Perez machte noch weiter rechts eine dritte Spur auf. Im Sandwich der beiden Autos hatte der Deutsche keine Möglichkeit zur Flucht. Als Ocon vor Kurve 2 nach rechts zog, berührte er den Haas am linken Frontflügel, stellte sich quer und räumte auch noch Perez mit ab.

Ocon gab schuldbewusst zu: "Ich wusste, dass Nico irgendwo rechts von mir sein musste, konnte ihn aber nicht sehen." Hülkenberg ärgerte sich mehr über Perez: "Was sucht der Checo da auf der rechten Seite? Wenn der ein bisschen abwartet, kassiert er uns beide." Die Stewards sahen es als normalen Rennunfall an und verzichteten auf Strafen.

Hülkenberg war auch deshalb so sauer, weil er schon beim GP Singapur sichere Punkte verloren hatte. "Dort durch unsere eigene Schuld. Wir hätten wie Magnussen am Ende Reifen wechseln müssen. Dann wäre ich mindestens Neunter geworden." Im Sprint von Katar waren andere verantwortlich. "Es ist einfach enttäuschend, so eine Chance durch so einen blöden Unfall zu verlieren."

Esteban Ocon - Formel  1  - GP Katar 2023
Wilhelm

Alle drei am Crash beteiligten Fahrer schieden im Sprint aus.

Der schnellste im Sektor 2

Im Hauptrennen wird es für die Haas-Piloten von den Startplätzen 15 und 19 deutlich schwerer werden, das Punktekonto aufzustocken. Der US-Rennstall hofft insgeheim, dass ein Dreistopp-Rennen zur Pflicht wird. Das würde das Problem mit der starken Reifenabnutzung etwas entschärfen. Obwohl es laut Hülkenberg weniger schlimm ist als gedacht: "Hier in Katar sind die Vorderreifen der limitierende Faktor. Unser wunder Punkt sind eher die Hinterreifen."

Nur den Soft-Reifen will Hülkenberg auf keinen Fall anfassen. Lieber einen gebrauchten Medium-Satz. "Der Soft ist bei uns nach fünf Runden platt", fürchtet der Rheinländer, der im Sprint-Shootout ein Ausrufezeichen setzte. Sowohl im SQ2 als auch im SQ3 stellte Hülkenberg die Bestzeit im zweiten Sektor auf. "Keine Ahnung warum", wunderte sich Einsatzleiter Ayao Komatsu. "Wir verlieren in den Kurven 1, 2, 12 und 13. Aber zwischen Kurve 5 und 10 ist Nico geflogen."

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