Auftritt mit Mängeln bei Red Bull-Gegnern
Verstappen erneut unantastbar

GP Saudi-Arabien 2024

Max Verstappen zerstörte die Konkurrenz in der Qualifikation zum GP Saudi-Arabien mit einer Traumrunde. Auch wenn sie für Ferrari und Mercedes in jedem Fall außer Reichweite war. Es lief bei den Gegnern wieder mal nicht rund.

Max Verstappen - Red Bull - GP Saudi-Arabien - Jeddah - Formel 1 - 8. März 2024
Foto: Red Bull

Es war eine Runde von einem anderen Stern. Mit einer Zeit von 1:27.472 Min. und einem Schnitt von 254,097 km/h unterbot Max Verstappen den Rekord von Lewis Hamilton aus dem Jahr 2021. Für alle anderen blieb die Zeit unerreicht. Nicht einmal Verstappen selbst konnte sie in seinem zweiten Versuch schlagen. "Ich hatte zwischen den Kurven 9 und 10 eine Schrecksekunde und verlor Schwung. Dann willst du danach nichts mehr riskieren."

Verstappen markierte alle drei Sektorbestzeiten und nahm Charles Leclerc im Ferrari 0,319 Sekunden ab. Das ist in Zeiten knapper Abstände eine Welt. Der Ferrari-Pilot war in keinem der drei Abschnitte Zweiter, aber er war über die Runde der Konstanteste.

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Die Rolle des Zweiten übernahmen Fernando Alonso (Sektor 1), George Russell (Sektor 2) und Sergio Perez (Sektor 3). Zählt man ihre Abschnittszeiten zusammen, käme man auf einen Wert von 1.27,660 Minuten. Immer noch nicht gut genug, um den Weltmeister in die Knie zu zwingen.

Max Verstappen - Red Bull - GP Saudi-Arabien - Jeddah - Formel 1 - 8. März 2024
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Max Verstappen ließ der Konkurrenz in der Qualifikation keine Chance und schnappte sich die 34. Pole-Position seiner Karriere.

Die Maschine Verstappen

Die Konkurrenz hat sich bereits damit abgefunden, dass Verstappen außer Konkurrenz fährt. Und dass der Titelverteidiger eine Maschine ist, die auf höchstem Niveau ohne den geringsten Fehler unterwegs ist. Dazu kommt ein Team, dass seinen Superstar mit atemberaubender Sicherheit immer optimal auf der Strecke platziert und bei der Reifenvorbereitung nie die falsche Wahl trifft.

Und liegt man mal mit der Fahrzeugabstimmung einen Deut daneben wie am Donnerstag im zweiten Training, dann darf man sicher sein, dass der Fahrer und seine Ingenieure eine Lösung finden. "Max hat noch kleine Änderungen am Auto durchführen lassen, und das gab den Ausschlag für seine Superrunde", lobte Sportchef Helmut Marko. Verstappen bestätigte: "Wir haben das Auto über Nacht verbessert. Das gab mir etwas mehr Vertrauen in den schnellen Kurven. Das Auto passte mir wie ein Maßanzug."

Charles Leclerc - Ferrari - GP Saudi-Arabien - Jeddah - Formel 1 - 8. März 2024
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Charles Leclerc verdrängte in letzter Sekunde noch Sergio Perez aus der ersten Startreihe.

Der Fehler mit zwei Aufwärmrunden

Die Gegner haben weder den Speed noch die Perfektion, um mit dem Klassenprimus mitzuhalten. Wenn die Longruns vom Donnerstag der Maßstab sind, werden sie im Rennen noch mehr verprügelt. Wahrscheinlich auch von Sergio Perez, der sich in den letzten Q3-Sekunden noch von Leclerc schlagen lassen musste und Glück hatte, dass Fernando Alonso seine Zeit nur um 39 Tausendstel verfehlte.

Ferrari machte sich nach dem dritten Training Hoffnungen, Verstappen den Kampf anzusagen. "Ab der erste Runde in der Qualifikation fühlte sich das Auto auf frischen Reifen anders an", wunderte sich Leclerc. "Es war nicht ganz klar, was für eine schnelle Runde am besten war. Zwei Aufwärmrunden oder zwei schnelle Runden auf einem Satz mit einer Abkühlrunde dazwischen."

Im Q3 kam aus Zeitgründen nur die erste Variante infrage. Und der Versuch ging schief. Als es Leclerc zum Schluss ganz klassisch probierte, fuhr er sich wenigstens noch in die erste Startreihe. Teamchef Frédéric Vasseur meinte etwas angesäuert: "Wir müssen besprechen, warum Charles im ersten Versuch zwei Aufwärmrunden gewählt hat." Es sind genau die Dinge, die Vasseur seinem Team noch austreiben will. Sicherer in den Entscheidungen werden, nicht experimentieren, wenn es darauf ankommt.

Lewis Hamilton - Mercedes - GP Saudi-Arabien - Jeddah - Formel 1 - 8. März 2024
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Lewis Hamilton litt in der Qualifikation unter dem instabilen Heck seine W15 und wurde lediglich Achter.

Die ewige Suche nach dem optimalen Setup

Bei Mercedes hörte sich die Analyse nach der Qualifikation an, wie ein Trainingsbericht aus dem Vorjahr. Wieder einmal suchten Ingenieure und Fahrer das beste Setup und verirrten sich am Ende doch. Wieder einmal sprach Wolff von einem schnellen Auto, dessen optimale Einstellung ein Ritt auf der Rasierklinge ist. Bei Lewis Hamilton wandelte sich das Befinden von Böse zu Gut und wieder Böse. Im dritten Training war es am besten.

Am Ende fehlte wieder das Vertrauen. Hamilton beklagte ein instabiles Heck. "Wir haben zu viel im ersten Sektor verloren." Auf Verstappen waren es allein 0,578 Sekunden. George Russell fühlte sich wohler. Zwei Sektoren lang nahm der junge Engländer Kurs auf Platz zwei oder drei, da rutschte er im letzten Sektor aus. "George war schon zwei Zehntel unter seiner eigenen Bestzeit", ärgerte sich Wolff. Russells Zeit auf gebrauchten Reifen reichte nur für den siebten Startplatz neben Hamilton.

Die Schwankungen der Mercedes-Piloten von Training zu Training haben möglicherweise auch damit zu tun, dass man nicht zielgenau auf die tieferen Temperaturen reagierte. Chefingenieur Andrew Shovlin gab zu: "Wir waren in den schnellen Kurven nicht gut genug. Trotz der Verbesserungen, die wir über Nacht am Setup vorgenommen haben."

Wolff und die Fahrer hoffen, das Trainingsergebnis im Rennen korrigieren zu können. Sie berufen sich dabei auch auf den guten Topspeed des Silberpfeils. In der Topspeed-Wertung geht es allerdings noch enger zu als auf der Stoppuhr. Zwischen Platz zwei und 16 liegen gerade mal sechs km/h.

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