Haas in der Ferrari-Falle
Hülk und Magnussen raus im Q1

GP Monaco 2023

Wenn Ferrari ein Problem hat, trifft es auch Haas. Die US-Renner wurden auf den Bodenwellen hin- und hergeworfen. Das ging auf die Reifen. Deshalb funktionierte auch die zweite Runde nicht.

Nico Hülkenberg - Haas - GP Monaco 2023
Foto: Wilhelm

Viel schlechter könnte die Ausgangsposition für Haas nicht sein. Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg starten beim GP Monaco von den Plätzen 17 und 18. Da kann man nur noch auf ein Wetterchaos oder eine verrückte Fügung des Schicksals mit Safety Cars zur richtigen Zeit hoffen, wenn man von WM-Punkten träumt.

Eigentlich sah es drei Trainingssitzungen lang nicht so schlecht aus. Die beiden Haas hatten auf jeden Fall den Speed für das Q2. "Das haben wir im ersten Teil der Qualifikation auch gezeigt. Aber nach dem Perez-Crash ist es uns nicht mehr gelungen, uns so zu verbessern, wie wir es erwartet hatten", berichtete Teamchef Guenther Steiner.

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Drei Satz Reifen bessere Lösung

Die Strategen hatten die Wahl. Sollten sie zwei oder drei Satz Soft-Reifen in das Weiterkommen investieren? Drei hätten bedeutet, dass die schnelle Runde gleich auf Anhieb klappen musste. Bei zwei standen eine schnelle, ein Umlauf zum Abkühlen und wieder eine schnelle Runde auf dem Plan.

Hülkenberg resümierte: "Wir haben uns für die zwei Satz Reifen entschieden, weil wir dachten, das reicht. Unsere Gegner gingen sofort nach dem Restart auf die Strecke und blieben draußen. Uns hat das nicht geholfen. Für uns war der Grip in der ersten fliegenden Runde am besten. Ich hätte aber trotzdem gedacht, dass es für Q2 reichen würde." Steiner räumte ein: "Wir waren zu optimistisch. Für uns wäre ein dritter Satz Reifen besser gewesen."

Nico Hülkenberg - Haas - GP Monaco 2023
Wilhelm
Für beide Haas-Piloten war bereits im Q1 Endstation.

Schüttelfahrt bei Ferrari

Wenn man die Probleme der Haas-Piloten genau analysiert, dann ähneln sie denen der Kollegen bei Ferrari. Auch bei Charles Leclerc und Carlos Sainz musste die erste fliegende Runde passen. Sie konnten sich nach einer Abkühlrunde nicht mehr so stark verbessern, wie die Konkurrenz. Weil die Reifen nach einer Stressphase nicht mehr den nötigen Grip boten. Das zwang Sainz im Q1 sogar zu einer zwei Garnitur Reifen.

Der Grund dafür lag in der unruhigen Fahrt der Ferrari über die Bodenwellen. "Es war so schlimm, dass mein Kopf von links nach rechts flog und ich an manchen Stellen die Strecke nicht mehr richtig sehen konnte", schimpfte Leclerc. Ferrari konnte das ganze Wochenende das Problem nicht lösen.

Ferrari und Haas mit gleicher DNA

Es tritt nicht zum ersten Mal auf. Immer dort, wo die Strecke wellig ist oder Randsteine in der Ideallinie liegen, springen die roten Autos störrisch über die Unebenheiten. Und das stresst die Reifen, weil das Auto ins Rutschen kommt. Wer dann noch ein relativ kleines Arbeitsfenster hat, sitzt in der Falle. Man kann sich zwischen Pest und Cholera entscheiden. Entweder man hält das Auto im Fenster und nutzt die Aerodynamik, oder man macht beim Anpressdruck Abstriche, mutet seinen Piloten aber ein bretthartes Auto zu.

Bis jetzt hat Ferrari sein mechanisches Problem noch nicht gelöst. Das erklärt auch die starke Reifenabnutzung bei dem ein oder anderen Rennen, wo man besonders tief in der Fahrwerksfalle steckt. Und bei genau den gleichen Strecken hat auch Haas ein Problem. "Fahrzeughöhe rauf oder runter, nichts hat geholfen", hieß es aus dem Team. Kein Wunder, denn die DNA der beiden Autos ist die gleiche. Der US-Rennstall kauft seine Aufhängungen in Maranello ein.

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