GP Spanien 2023 (1. Training): Red Bull in eigener Liga

Wenn das verbleibende Wochenende so weitergeht, wie es angefangen hat, könnte der GP Spanien ein Durchmarsch von Max Verstappen im Red Bull werden. Im ersten Training dominierte der WM-Führende das Geschehen nach Belieben. Seine Bestzeit: 1.14,606 Minuten auf Soft-Reifen. Bei der Einordnung der Rundenzeit im Vergleich zu vergangenem Jahr aber bitte nicht vergessen: Die Schikane im letzten Sektor fehlt.

Ocon wieder gut aufgelegt

Selbst mit diesem Wissen im Hinterkopf war die Runde von Verstappen eine eindrucksvolle Vorstellung. Sergio Perez muss definitiv noch ein paar Hausaufgaben mit seinen Ingenieuren machen, will er die 0,7 Sekunden Rückstand auf seinen härtesten Rivalen wett machen. Am Red Bull kam ein neuer Unterboden und ein modifizierter Diffusor zum Einsatz.

Dahinter zeigte sich eine bunt gemischte Reihenfolge. Es kamen nicht etwa Ferrari, Mercedes oder Aston Martin als direkte Verfolger der Bullen um die Ecke. Davor schoben sich noch Alpine und Alpha Tauri. Esteban Ocon beendete das erste Kräftemessen auf dem Circuit Catalunya wie das Rennen in Monaco auf dem dritten Platz.

Der Jubel dürfte sich bei den Franzosen trotzdem in Grenzen halten, denn auch bei Pierre Gasly auf Rang 5 betrug die Lücke auf Verstappen fast eine Sekunde. Nyck de Vries schob sich im Alpha Tauri überraschend zwischen das französische Nationalteam. "Er gewöhnt sich immer besser im Team ein", sagte Teamchef Franz Tost.

Ferrari-Upgrade noch keine Sensation

Fernando Alonso konnte bei seinem Heimrennen bisher noch nicht glänzen. Für Aston Martin war trotz eines umfangreichen Upgrade-Pakets nicht mehr als Rang 6 drin. "Für uns war es aber auch eher eine Test-Session als eine Trainingssitzung", sagte Aston-Martin-Teamchef Mike Krack.

Noch bedröppelter wird man bei Ferrari aus der Wäsche gucken. Mit den neuen Seitenkästen, einem veränderten Unterboden und einem neuen Heckflügel ausgestattet, landete Carlos Sainz sogar hinter Charles Leclerc im alten Ferrari SF-23 nur auf Platz neun. Leclerc wird am Nachmittag ebenfalls mit der neuen Konfiguration ausrücken. Die beiden wurden noch von Kevin Magnussen im Haas F1 geschlagen, der sich davor klemmte.

Mercedes kam ebenfalls nicht in Schwung. Auch hier stand die Erprobung des neuen Upgrades im Vordergrund, dass ja bereits in Monaco im Einsatz war. Für George Russell stand Platz 10 zu Buche, für Lewis Hamilton Position 12. Nico Hülkenberg strauchelte mit 1,8 Sekunden Rückstand und kam nicht über Platz 18 hinaus.

Die Fahrer hatten in dieser Trainingssitzung zwei zusätzliche Sätze harter Reifen zur Verfügung. Sie weisen eine neue Konstruktion auf, die ab dem britischen Grand Prix verwendet wird. "Ursprünglich war die Einführung für 2024 geplant, wurde nun aber vorgezogen, um die Struktur ermüdungsfester zu machen, da die von den aktuellen Autos erzeugten Belastungen bereits nach wenigen Rennen die für das Saisonende gesetzten Ziele erreicht haben", erklärte Pirelli-Motorsportdirektor Mario Isola.