GP Saudi-Arabien 2024 - Ergebnis Training 2

Nachdem Max Verstappen im ersten freien Training noch die schnellste Runde gedreht hatte, musste er die zweite Bestzeit des Wochenendes dem ältesten Fahrer im Feld überlassen. Fernando Alonso in Diensten von Aston Martin gelang eine 1:28.827 Min., mit der er die starke Form aus dem ersten Training bestätigte.

Bevor es losging, mussten sich die Piloten zunächst mit der Zeitenjagd gedulden. Wegen eines Problems mit einer Regenabdeckung in der Boxengasse verzögerte sich der Start des Trainings um zehn Minuten. Das fand im Gegensatz zur ersten Einheit am Abend statt. Die Asphalt-Temperatur sackte auf 31 Grad Celsius ab. Die Luft kühlte sich nur minimal auf 25 Grad Celsius herunter.

Hinter dem zweifachen Weltmeister landete George Russell im Mercedes. Auffällig bei der Performance war, dass Russell mehrere Versuche auf den weichen Pirelli-Pneus fahren konnte. Die Mercedes-Piloten drehten außerdem zwei Aufwärmrunden. Das spricht für einen reifenschonenden Charakter des neuen Silberpfeils. Dennoch schimpften sowohl Russell als auch Lewis Hamilton über die Fahrbarkeit des Autos. Der W15 leidet in Jeddah unter Bouncing.

Verstappen Dritter im Red Bull

Max Verstappen musste sich dieses Mal mit Rang drei zufriedengeben. Dem Dominator der Formel 1 fehlten am Ende der Session drei Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Alonso. Die schnellste Runde des Weltmeisters war aber noch nicht perfekt. Da dürfte noch Luft nach oben sein. Zwischen seinen Teamkollegen Sergio Perez auf P5 schob sich noch der schnellste Ferrari, den Charles Leclerc steuerte. Der Monegasse hatte einen Rückstand von 22 Tausendstel auf den Niederländer.

Lance Stroll im zweiten Aston Martin AMR24 auf Platz sechs zeigte ebenfalls, dass der neue Aston zumindest auf eine Runde in Jeddah ernst zu nehmen ist. Der von seiner Magenverstimmung geschwächte Carlos Sainz im Ferrari wurde Siebter vor Lewis Hamilton, der gegenüber Teamkollege George Russell erneut etwas abfiel. Der Routinier bemängelte ein instabiles Heck an seinem W15.

Hamilton sorgte vor allem mit seiner Behinderung von Williams-Pilot Logan Sargeant für Aufregung. In Kurve 10 fuhr Hamilton mit langsamem Tempo vor Sainz, als plötzlich Sargeant angeschossen kam und dem Mercedes nur knapp ausweichen konnte. Der US-Amerikaner beschwerte sich am Funk und auch Sainz klagte den 39-Jährigen an. "Das war supergefährlich von Hamilton!" Der Beschuldigte selbst versuchte sich herauszureden: "Ich habe gar nicht gemerkt, dass jemand auf einer schnellen Runde ist. Ich habe versucht Sainz Platz zu machen und auf einmal war da ein Williams da."

Der siebenfache Weltmeister kam mit einem blauen Auge davon. Hamilton erhält lediglich eine Verwarnung für das Vergehen. Das Team muss 15.000 Euro Strafe bezahlen. Die Rennleitung hatte bereits während des Trainings angekündigt, den Vorfall nachträglich zu untersuchen. Die Stewards sahen die Schuld eindeutig beim Team, das Hamilton auf den heranstürmenden Sargeant hätte hinweisen sollen. Hinter dem Mercedes-Mann überraschte Pierre Gasly im Alpine. Die in Bahrain noch schwer gebeutelte Truppe sendete mit Platz neun des Franzosen ein kleines Lebenszeichen. Die Top Ten rundete Oscar Piastri im schnellsten McLaren ab. Lando Norris wurde hingegen nur Zwölfter.

Tsunoda bremst Russell aus

George Russell war auch Opfer einer Behinderung. Bei hoher Geschwindigkeit übersah ihn Yuki Tsunoda und der Trainingszweite musste hart in die Eisen, um einen Crash zu vermeiden. Der schnelle und teilweise unübersichtliche Leitplankendschungel begünstigt solche Fälle. Das könnte im Qualifying am Samstag zu weiteren Problemen führen.

Die beiden Haas klassifizierten trotz der weichen Reifen im hinteren Mittelfeld auf den Rängen 17 und 18. Kevin Magnussen war ein gutes Zehntel schneller als Teamkollege Nico Hülkenberg. Nur Daniel Ricciardo im Toro Rosso und Valtteri Bottas im Sauber waren noch langsamer. Bottas legte gleich zu Beginn der Session in Kurve 1 einen ungewollten Dreher hin. Der Finne konnte aber ohne Probleme weiterfahren. Im Gegensatz zum ersten Training, als Lance Stroll die Mauer küsste, gab es in der zweiten Session des Donnerstags keinen Wandkontakt.

Das Qualifying findet am Samstag (8.3.) um 18 Uhr deutscher Zeit statt. Vorher gibt es noch das dritte freie Training (14.30 Uhr).