GP Niederlande 2023 - Ergebnis Qualifikation
Verstappen auf Heim-Pole vor Norris

GP Niederlande 2023

Max Verstappen behält die Nerven und sichert sich den ersten Startplatz bei seinem Heimspiel. Neben ihm startet McLaren-Pilot Lando Norris in das Zandvoort-Rennen. Dritter in der Qualifikation wird George Russell, dessen Teamkollege Lewis Hamilton bereits im zweiten Durchgang rausfliegt. Charles Leclerc und Logan Sargeant verunfallen.

Russell - Verstappen - Norris - GP Niederlande 2023 - Zandvoort
Foto: xpb

Die Fans erlebten ein abwechslungsreiches Qualifying in Zandvoort. Es begann auf einer nassen Fahrbahn und endete auf einer fast durchgängig trockenen. Nach Intermediates in den ersten beiden Quali-Durchgängen ließen die verbliebenen zehn Fahrer deshalb für das große Finale die weichste Slick-Mischung (C3) aufschnallen. Die Fans wurden weiterhin bestens unterhalten. Zwei Fehltritte von Charles Leclerc und Logan Sargeant würzten das Geschehen.

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Der Favorit stolperte trotz der zwei Unterbrechungen im Q3 nicht. Max Verstappen behielt die Nerven und verzückte seine Anhänger. In seiner letzten fliegenden Runde brachte der Weltmeister alles zusammen. Mit einer Rundenzeit von 1:10.567 Minuten schnappte sich Red Bulls Superstar zum achten Mal in dieser Saison die Pole Position. In Zandvoort ist es seine dritte. "Der Druck ist immer da. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass mir zum Schluss so eine gute Runde gelungen ist", bilanzierte der WM-Führende. Am morgigen Sonntag soll der dritte Erfolg beim Heimspiel folgen.

Lando Norris - McLaren - GP NIederlande 2023 - Zandvoort
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Lando Norris holte mit Platz zwei das Maximum aus seinem McLaren heraus.

McLaren erster Verfolger

McLaren war wie am Trainingsfreitag der erste Herausforderer von Red Bull. Der MCL60 harmoniert mit der kurvigen Rennstrecke, die viel Anpressdruck verlangt. In der Qualifikation spielte Lando Norris eine weitere Stärke des Papaya-Rennwagens aus. Der McLaren zündet die Reifen schnell an. Das war bei tiefen Asphalttemperaturen wichtig. Norris lenkte seinen Rennwagen in die erste Reihe neben Verstappen.

Die Pole Position war außer Reichweite. Der Engländer büßte über eine halbe Sekunde ein. "Ich hoffe immer auf einen Fehler von Max. Aber er macht einfach keinen", scherzte der McLaren-Pilot im Anschluss. "Mit dem zweiten Platz bin ich natürlich sehr zufrieden. In meiner letzten Runde war der erste Teil mega, der zweite dafür ganz und gar nicht." Teamkollege Oscar Piastri zeigte sich in den ersten beiden Durchgängen blendend aufgelegt, konnte zum Schluss aber die Performance nicht halten. Für ihn sprang der achte Platz heraus.

Bei Mercedes herrschte nur auf einer Seite der Garage Freude. George Russell erzielte mit Platz drei ein Spitzenergebnis. Die Sommerferien haben dem 25-jährigen Engländer gutgetan. In den Rennen vor der Pause hatte Russell etwas geschwächelt. In der Qualifikation zum GP Niederlande meldete er sich zurück. Für Lewis Hamilton folgte hingegen auf einen vielversprechenden Trainingsfreitag der große Absturz in der Qualifikation.

Der Rekordsieger der Formel 1 stand in einem Tausendstel-Krimi um den Einzug in den finalen Teil auf der falschen Seite. Hamilton war 0,084 Sekunden zu langsam, was ihm den 13. Platz einbrockte. Auf ihn wartet ein arbeitsreicher Sonntag, da Überholen in Zandvoort zu den schwereren Übungen gehört. Eine Erklärung für das Aus im zweiten Segment war schnell gefunden: Yuki Tsunoda hatte Hamilton in den Zielpassagen im Weg gestanden. Dafür kassiert der Japaner eine Strafe von drei Positionen.

Leclerc und Sargeant fliegen ab

Williams schloss an die starke Vorstellung der Trainings an. Sowohl Alexander Albon als auch Logan Sargeant zogen ins Q3 ein. Dort überraschte der Thailänder weiter. Albon zeigte eine starke Leistung, die er mit dem vierten Platz belohnte. Der zweite Williams-Fahrer trübte mit einem Abflug die Stimmung beim Traditionsrennstall. Sargeant übertrieb es und feuerte seinen FW45 weg. Der Fahrfehler passierte ihm in der zweiten Kurve. Augenscheinlich war der US-Amerikaner dort mit dem linken Hinterreifen von der trockenen Linie geraten, was seinen Williams entgleisen ließ.

Die Irrfahrt einmal um die eigene Achse endete in der Tecpro-Schutzmauer. Die Frontpartie wurde durch den Einschlag malträtiert. Die Rennleitung unterbrach die Qualifikation für 20 Minuten, damit die Streckenposten in Ruhe aufräumen konnten. Kurz nach dem Neustart erwischte es mit Leclerc den nächsten Fahrer. Der Monegasse legte seinen Ferrari in der neunten Kurve ab.

Sein Teamkollege machte es besser und hielt sich schadlos. Carlos Sainz ordnete sich an der sechsten Position ein. Das ist zwar eine Steigerung im Vergleich zum Vortag, doch Ferrari mangelt es in Zandvoort allgemein an Pace. Im Duell mit Landsmann Fernando Alonso zog Sainz den Kürzeren. Der Mann mit den meisten Grand Prix im Feld steuerte seinen Aston Martin auf die fünfte Position. Der neue Unterboden scheint am grünen Auto zu fruchten.

Der zweite Fahrer bei Red Bull enttäuschte. Immer wenn die Verhältnisse komplizierter werden, fällt Sergio Perez im Vergleich zu Verstappen deutlicher ab. Diesmal schenkte der Niederländer seinem Teamkollegen 1,3 Sekunden ein. Perez verbuchte nur den siebten Platz. Die letzten Ränge in den Top 10 nahmen die Unfall-Fahrer Leclerc und Sargeant ein.

Nico Hülkenberg - Haas - GP Niederlande 2023 - Zandvoort
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Nico Hülkenberg landete in der Qualifikation zum GP Niederlande an der 15. Stelle.

Hülkenberg-Aus im zweiten Teil

Bereits im zweiten Teil trocknete der Asphalt mehr und mehr auf. Zum Ende hin begann sich eine trockenere Fahrspur zu bilden. Alle Piloten hielten jedoch weiter an den profilierten Intermediates fest. Lance Stroll konnte die besseren Verhältnisse nicht ausnutzen. Der zweite Pilot von Aston Martin schrammte um 54 Tausendstel an einem Top-10-Resultat vorbei. Stroll nimmt den Grand Prix der Niederlande vom elften Startplatz aus in Angriff. Wieder einmal musste er sich Alonso im teaminternen Vergleich beugen.

Alpine flog mit einem Auto im Q1 raus, das andere kapitulierte im Q2. Pierre Gasly machte an diesem Samstagnachmittag wenigstens den besseren Job als der Garagennachbar. Der zwölfte Platz wird ihn allerdings nicht zufriedenstellen. Der französische Rennwagen ist in Zandvoort ordentlich unterwegs, mehr aber nicht. Es mangelt grundsätzlich an Geschwindigkeit. Schon vor der Qualifikation war dem Team klar, dass für einen Platz in der oberen Tabellenhälfte alles passen müsse. Das tat es nicht.

Yuki Tsunoda erfüllte seine Pflicht und setzte sich souverän gegen seinen neuen Teamkollegen Liam Lawson durch. Zu mehr als dem 14. Rang hinter Hamilton reichte es für den Japaner nicht. Die Startplatzstrafe wirft den Alpha-Tauri-Fahrer wie oben geschrieben um drei Positionen zurück. Der erste Profiteur davon ist der einzige Deutsche. Nico Hülkenberg verbuchte den zehnten Sieg im Trainingsduell gegen den Teamkollegen. Über den zweiten Durchgang kam der Rheinländer nicht hinaus. Viel fehlte "Hülk" nicht zu einem Top-10-Startplatz: lediglich 0,183 Sekunden.

Valtteri Bottas - Alfa Romeo - GP Niederlande 2023 - Zandvoort
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Für Alfa-Romeo-Sauber war mit beiden Autos nach 18 Fahrminuten vorzeitig Feierabend.

Beide Alfa raus im Q1

In zwei von drei Trainings schaffte es Alfa-Romeo-Sauber in die Top 10. Ausgerechnet in der Qualifikation stürzten die Rennwagen aus der Schweiz ab. Weder Guanyu Zhou noch Valtteri Bottas konnten sich für das Q2 qualifizieren. Stattdessen kletterten beide bereits nach 18 Minuten aus ihren Autos. Womöglich suchte Alfa Romeo das übliche Problem heim. Die Reifen kommen nicht schnell genug auf Betriebstemperatur.

Auf einer nassen Fahrbahn ist der Aufwärmprozess ohnehin eine Kunst für sich. Zhou scheiterte um 31 Tausendstel am Weiterkommen. Teamkollege Bottas schnitt als Vorletzter um drei Positionen schlechter ab. Einen enttäuschenden Nachmittag erlebte Alpine-Pilot Esteban Ocon, der in Zandvoort einfach nicht in Schwung kommt. Für den Franzosen sprang nur der 17. Rang in der Quali-Wertung heraus.

Nach seinem Crash im dritten Training war Kevin Magnussen gezwungen, mit dem alten Frontflügel zu fahren. Haas hat an diesem Wochenende kein weiteres Modell mehr der neuen Version vorrätig. Der Däne war wie so oft langsamer als Teamkollege Hülkenberg. Das Ergebnis war der 18. Platz. Von ganz hinten startet erwartungsgemäß Debütant Liam Lawson in den Grand Prix. Der Kiwi schlug sich bei seinem Einstand unter schwierigen Bedingungen dennoch wacker. Auf den nächstschnellsten Pilot verlor Lawson in seinem Alpha Tauri eine Sekunde. Das ist damit zu entschuldigen, dass er den AT04 kaum kennt, und dass er mit Regen das denkbar schwerste Debüt erwischte.

GP Niederlande 2023 - Ergebnis Qualifikation

Fahrer

Team

Q1

Q2

Q3

1. Max Verstappen

Red Bull

1:20.965

1:18.856

1:10.567

2. Lando Norris

McLaren

1:21.276

1:19.769

1:11.104

3. George Russell

Mercedes

1:21.345

1:19.620

1:11.294

4. Alexander Albon

Williams

1:20.939

1:19.399

1:11.419

5. Fernando Alonso

Aston Martin

1:21.840

1:19.429

1:11.506

6. Carlos Sainz

Ferrari

1:21.321

1:19.929

1:11.754

7. Sergio Perez

Red Bull

1:21.972

1:19.856

1:11.880

8. Oscar Piastri

McLaren

1:21.231

1:19.392

1:11.938

9. Charles Leclerc

Ferrari

1:22.019

1:19.600

1:12.665

10. Logan Sargeant

Williams

1:22.036

1:20.067

1:16.748

11. Lance Stroll

Aston Martin

1:21.570

1:20.121

12. Pierre Gasly

Alpine

1:21.735

1:20.128

13. Lewis Hamilton

Mercedes

1:21.919

1:20.151

14. Yuki Tsunoda

Alpha Tauri

1:21.781

1:20.230

15. Nico Hülkenberg

Haas

1:21.891

1:20.250

16. Zhou Guanyu

Alfa Romeo

1:22.067

17. Esteban Ocon

Alpine

1:22.110

18. Kevin Magnussen

Haas

1:22.192

19. Valtteri Bottas

Alfa Romeo

1:22.260

20. Liam Lawson

Alpha Tauri

1:23.420

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