GP Monaco 2023 - Ergebnis Training 2
Verstappen fährt den Konter

GP Monaco 2023

Weltmeister Max Verstappen ist der schnellste Pilot am Trainingsfreitag von Monaco. Ferrari lässt sich nicht abschütteln, muss aber das Auto von Carlos Sainz nach einem Unfall reparieren. Lando Norris beeindruckt als Fünfter, während sich Nico Hülkenberg noch schwertut.

Max Verstappen - Red Bull - GP Monaco 2023
Foto: Motorsport Images

Im ersten Training zum GP Monaco hatten die Teams noch auf die weichste Reifenmischung verzichtet. Man nutzte lieber die mittelharten Pirellis, um sich auf den Stadtkurs einzuschießen, und sparte die acht verfügbaren Soft-Sätze pro Fahrer für das verbleibende Wochenende auf.

In der zweiten Übungseinheit intensivierten die Teams dann aber in die Vorbereitung auf die Qualifikation – und holten den C5-Kleber aus den Regalen, der stärker haftet und ein paar Zehntelsekunden schnellere Rundenzeiten im Fürstentum ermöglichen sollte.

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Die Wahl des weichen Reifens klarte das Bild zum Kräfteverhältnis auf. Red Bull ist weiterhin das Team, das es zu schlagen gilt. Ferrari ist ein wehrhafter Gegner. Und Aston Martin, zumindest mit Fernando Alonso, ein ernsthafter Kandidat für die ersten beiden Startreihen.

Verstappen vor Leclerc

Der Auftakt war nicht nach dem Geschmack von Max Verstappen verlaufen, der seinen zweiten Monaco-Sieg nach 2021 anstrebt. Ein im Simulator vielversprechendes Setup entpuppte sich in der Realität als Niete. Offenbar wurde Red Bull von den ausgeprägteren Bodenwellen überrascht. Die Ingenieure mussten Stück für Stück die Bodenfreiheit erhöhen. Aus der Ruhe ließ sich das Weltmeisterteam davon nicht bringen. Man fand das richtige Rezept für den Stadtkurs, was Verstappen mit der Tagesbestzeit von 1:12.462 Minuten unterstrich.

Der Teamkollege war an diesem Tag kein Gegner. Vorjahressieger Sergio Perez büßte über eine halbe Sekunde ein. So landete der WM-Zweite nur auf dem siebten Rang. Zu wenig für die eigenen Ansprüche. Perez muss sich steigern. "Ich will nicht, dass Max damit beginnt, ein Polster in der Weltmeisterschaft aufzubauen", hatte er gestern verkündet. Um das zu verhindern, braucht es eine Formsteigerung. In der WM trennen die beiden Red-Bull-Fahrer nach fünf Rennen 14 Punkte.

Ferrari untermauerte mit einem starken Trainingsfreitag, dass mit den roten Autos an diesem Wochenende zu rechnen ist. Charles Leclerc tat sich lange Zeit schwerer als der Teamkollege, setzte sich im internen Vergleich aber schlussendlich durch. In seiner schnellsten Runde näherte sich der Monegasse bis auf 65 Tausendstel an Verstappen an. Ferrari peilt die Pole Position und den Rennsieg an. Wenn nicht in Monte Carlo, wo soll es sonst gelingen? Die vielen langsamen Kurven und der Mangel an langen Geraden öffnen die Tür für die Scuderia.

Carlos Sainz - Ferrari - GP Monaco 2023
Motorsport Images
Carlos Sainz strandete mit seinem Ferrari in der Leitplanke.

Sainz mit Abflug

Durch diese will auch Carlos Sainz eintreten. Der Spanier war beim FP1-Auftakt der schnellste Fahrer. Im zweiten Training platzierte sich der Madrilene mit einem Rückstand von 0,107 Sekunden auf einem guten dritten Platz. 17 Minuten vor Trainingsende übertrieb es Sainz allerdings. In der zweiten Schwimmbad-Schikane traf er beim Einlenken die innere Leitplanke. Die unteren Querlenker der rechten Vorderradaufhängung knickten nach dem Kontakt ein. Danach ging es weiter über den Randstein und von dort bis in die äußere Leitplanke. Sainz entschuldigte sich noch am Funk für seinen Fauxpas.

Auf der kurzen Runde von nur 3,337 Kilometern sind die Abstände für gewöhnlich gering. Das war auch im zweiten Training der Fall. Zwischen Platz eins und 18 lagen nur 1,211 Sekunden. Nur die Williams-Fahrer fielen ab. Ihnen fehlte eine halbe Sekunde auf das Feld. Die obere Tabellenhälfte formten sieben verschiedene Autos: zwei Red Bull, zwei Ferrari, zwei Alpine, ein Aston Martin, ein Mercedes, ein McLaren und ein Alfa Romeo.

Einen starken Eindruck hinterließ weiterhin Fernando Alonso, der verglichen mit der ersten Übungseinheit zwar um zwei Positionen abrutschte, aber weiterhin den Anschluss an die Spitze hielt. Der Routinier verlor gerade einmal 0,220 Sekunden. Seine persönlich schnellste Zeit bescherte ihm den vierten Rang. Viel hing vom Verkehr ab, über den sich Alonso mehrmals am Tag beschwerte. Er fühlte sich von seinen Kollegen oft aufgehalten. Vielleicht wäre sonst ein besseres Resultat drin gewesen.

Nico Hülkenberg - Haas - GP Monaco 2023
xpb
Nico Hülkenberg kam nicht über Rang 15 hinaus.

Gebrauchter Tag für Hülk

Am Freitag präsentierte sich Aston Martin als Einmann-Team. Lance Stroll fiel ab und im zweiten Training sogar aus den Top 10. Die verpasste auch George Russell im Mercedes. Teamkollege Lewis Hamilton eroberte dagegen den sechsten Rang. Dem Spitzenreiter hinkte der Rekordweltmeister der Formel 1 eine halbe Sekunde hinterher. An seinen Funksprüchen war zu entnehmen, dass vielmehr im runderneuerten Mercedes wohl nicht möglich ist.

Eine herausragende Leistung zeigte Lando Norris als Fünfter, obwohl er nach Umbauarbeiten mit Verspätung auf der Strecke auftauchte. Der Engländer lässt den McLaren fliegen. Wie in der ersten Session landete Garagennachbar Oscar Piastri weit abgeschlagen im Hinterfeld.

Ein Konkurrent aus dem Mittelfeld bestückte sein Auto erst im zweiten Training mit vielen neuen Teilen. Ein davon offensichtlich beflügelter Valtteri Bottas (Alfa Romeo) kletterte an die achte Position. Dahinter rundeten die beiden Alpine-Fahrer Pierre Gasly und Esteban Ocon die obere Tabellenhälfte ab.

Für Nico Hülkenberg war es ein eher gebrauchter Tag. Nach einem Leitplanken-Treffer im ersten Training sprang am frühen Abend nicht mehr als der 15. Platz heraus. Haas hat Arbeit vor sich. Der US-Rennstall träumt in Monte Carlo von WM-Punkten. "Das Ergebnis sieht nicht sonderlich gut aus. Aber ich hatte auch keine optimale Runde. Das Auto fühlt sich so an, als dass noch Rundenzeit verborgen ist. Das Q3 sollte am Samstag immer noch möglich sein für uns. Dafür brauchen wir aber eine reibungslose Qualifikation", urteilte Hülkenberg.

GP Monaco 2023 - Ergebnis Training 2

Fahrer

Team

Zeit

Abstand

Runden

1. Max Verstappen

Red Bull

1:12.462

30

2. Charles Leclerc

Ferrari

1:12.527

+ 0.065 s

33

3. Carlos Sainz

Ferrari

1:12.569

+ 0.107 s

22

4. Fernando Alonso

Aston Martin

1:12.682

+ 0.220 s

32

5. Lando Norris

McLaren

1:12.906

+ 0.444 s

18

6. Lewis Hamilton

Mercedes

1:12.960

+ 0.498 s

29

7. Sergio Perez

Red Bull

1:12.991

+ 0.529 s

30

8. Valtteri Bottas

Alfa Romeo

1:13.050

+ 0.588 s

33

9. Pierre Gasly

Alpine

1:13.089

+ 0.627 s

28

10. Esteban Ocon

Alpine

1:13.162

+ 0.700 s

30

11. Lance Stroll

Aston Martin

1:13.185

+ 0.723 s

31

12. George Russell

Mercedes

1:13.191

+ 0.729 s

32

13. Zhou Guanyu

Alfa Romeo

1:13.354

+ 0.892 s

32

14. Kevin Magnussen

Haas

1:13.457

+ 0.995 s

28

15. Nico Hülkenberg

Haas

1:13.520

+ 1.058 s

33

16. Yuki Tsunoda

Alpha Tauri

1:13.641

+ 1.179 s

22

17. Nyck De Vries

Alpha Tauri

1:13.663

+ 1.201 s

34

18. Oscar Piastri

McLaren

1:13.673

+ 1.211 s

30

19. Alexander Albon

Williams

1:14.217

+ 1.755 s

10

20. Logan Sargeant

Williams

1:14.238

+ 1.776 s

33

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