GP Katar - Sprint-Shootout: Piastri auf Pole

Der Sprint-Samstag von Katar hatte schon vor dem Startschuss zum Shootout ein kleines Drama zu bieten. Weil Pirelli Schäden an den Reifen fürchtet, wurden kurzfristig die Track-Limits in den Kurven 12 und 13 geändert. Um sich an die neue Streckenführung zu gewöhnen, bekamen die Piloten vor der Zeitenjagd zehn Minuten extra für ein paar Proberunden.

Als das Einzelzeitfahren dann mit 20-minütiger Verspätung begann, wurde schnell klar, dass die Track-Limits wieder zu einem großen Thema werden. In der ersten Session wurden die Zeiten von Alex Albon, Logan Sargeant und Yuki Tsunoda gestrichen. Das bedeutete das Aus für das Trio. Auch Lance Stroll fiel wie schon am Vortag früh durch den Rost.

Im Mittelabschnitt traf es mit Lewis Hamilton auch einen prominenten Namen. Der Brite geriet gleich zwei Mal über die Streckenbegrenzung hinaus. Aber selbst ohne die Fehler hätte die schnellste Zeit des Briten nicht ganz für die Finalrunde gereicht. Am Ende sprang nur der enttäuschende zwölfte Startplatz für den siebenfachen Champion heraus.

Verstappen nur auf P3

In der Schlussrunde der schnellsten zehn Piloten konnten sich Fernando Alonso und Esteban Ocon keine Zeit notieren lassen. Das bedeutete die fünfte Startreihe für die beiden letztjährigen Teamkollegen. Auch Max Verstappen blieb nicht vom Track-Limit-Drama verschont. Dem Niederländer wurde die erste schnelle Runde im SQ3 gestrichen.

Im zweiten Anlauf konnte Verstappen damit nicht mehr volles Risiko gehen. Am Ende sprang nur die drittschnellste Zeit für den Weltmeister heraus. Die Pole Position machten die beiden McLaren-Piloten unter sich aus.

Lando Norris legte im ersten Versuch vor. Doch Oscar Piastri konnte die Zeit im zweiten Anlauf unterbieten. Norris war bei seiner Schlussattacke bis zur Zielkurve eine Zehntel schneller, doch dann geriet der Engländer neben die Strecke. Das war die Entscheidung.

"Vielleicht sollten wir der FIA noch fünf Minuten Zeit geben, um zu sehen, ob das Ergebnis stehenbleibt", grinste Piastri im Interview direkt nach dem Abpfiff. Am Vortag hatte er seinen dritten Platz im Qualifying nachträglich noch verloren, weil die Schiedsrichter nach der Analyse noch einen Track-Limit-Verstoß erkannten.

Norris-Ärger trotz Platz 2

"Ich hätte lieber gestern die Pole Position gehabt", schüttelte Piastri mit dem Kopf. "Aber natürlich bin ich heute zufrieden mit dem Ergebnis. Ich hatte eine gute Runde. Dann habe ich auf dem Video-Screen gesehen, dass Lando neben der Strecke war. Mal schauen, was uns im Sprint erwartet. Wir haben noch einige Fragezeichen, was die Reifen angeht. Und Max ist auch nicht weit von uns entfernt."

Norris äußerte sich trotz Platz zwei selbstkritisch: "Ich habe schon wieder einen schlechten Job abgeliefert. Ich hätte gestern auf Pole stehen sollen und heute auch. Die Gründe sind unterschiedlich. Aber ich habe die Runden in beiden Fällen einfach nicht zusammenbekommen. Es wäre eigentlich nicht schwer gewesen. Das Auto ist schnell genug. Doch ich bekomme es einfach nicht hin."

Verstappen teilt sich den Platz in der zweiten Reihe mit George Russell. Das gibt den Fans einen Vorgeschmack auf den Start des Rennens am Sonntag, wenn die beiden Rivalen von ganz vorne losfahren. Die dritte Reihe besetzen dahinter die beiden Ferrari. Hier konnte Carlos Sainz das interne Duell im entscheidenden SQ3-Run mit einer Zehntel Vorsprung gegen Charles Leclerc für sich entscheiden.

Nico Hülkenberg darf seinen Haas direkt hinter den beiden Scuderia-Rennern auf Position sieben parken. Er profitierte davon, dass Sergio Perez im SQ3 auch eine Runde gestrichen wurde. Der Mexikaner startet nur von Platz acht. Der Titel ist damit so gut wie entschieden. Nur ein Sieg von Perez im Sprint hätte noch für eine Verzögerung der Meister-Party sorgen können. Aber auch dann hätte Verstappen bereits ein sechster Platz gereicht.

"Ihm reichen drei Punkte. Aber er will natürlich maximale Punkte", stellte Red-Bull-Teamchef Christian Horner klar. Ein dritter Platz im Sprint, das wäre nach dieser starken Saison sicher nicht der krönende Abschluss, den sich der Champion vorgestellt hat. Eins ist klar: Der Dreifach-Meister in spe wird es sicher nicht ruhig angehen lassen. Der Sprint-Kampf mit den beiden McLaren verspricht viel Spannung.