GP Katar - Ergebnis Rennen : Verstappen vor McLaren

Die Meisterparty von Max Verstappen wurde am Samstag leicht getrübt, weil sich der Niederländer im Sprint nur mit Platz zwei hinter Oscar Piastri zufriedengeben musste. 24 Stunden später rückte der Dominator das Verhältnis wieder zurecht. Im großen Grand Prix über 57 Runden feierte der 26-Jährige den 49. Sieg seiner Karriere. In zwei Wochen in Austin könnte damit bereits Nummer 50 folgen.

In Gefahr geriet der Erfolg nur kurz am Start. Die beiden Mercedes auf den Plätzen zwei und drei setzten vor der ersten Kurve zur Attacke an. Doch anstatt den Red Bull in die Mangel zu nehmen, stolperten die schwarzen Silberpfeile über sich selbst. Beim Einlenken touchierte Lewis Hamilton mit dem rechten Hinterreifen das linke Vorderrad von George Russell.

Bei Hamilton brach die Felge. Der siebenfache Weltmeister rutschte daraufhin ins Kiesbett. Russell humpelte zum Check an die Box, konnte die Fahrt wie durch ein Wunder aber ohne größere Schäden fortsetzen. "Ich muss mir die Szene noch einmal anschauen. Ich habe nur von hinten einen Schlag gespürt. Gut möglich, dass George keine Chance hatte auszuweichen. Das tut mir leid für das Team", gab sich Hamilton reumütig.

Die Rennleitung schickte früh das Safety-Car raus, um die Bergungsarbeiten abzusichern. Nach den drei Neutralisationen im Sprint sollte es aber der einzige Auftritt von Bernd Mayländer im Rennen bleiben. Mit dem Crash der beiden Mercedes war Verstappen seine ersten Verfolger los. Der Niederländer ließ anschließend nichts mehr anbrennen und fuhr einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg nach Hause. Auch den Bonuspunkt für die schnellste Runde heimste Verstappen ein.

Boxenstopp-Party in Katar

Wegen der Reifenprobleme hatte die FIA den Teams vorgeschrieben, dass die einzelnen Stints nicht länger als 18 Runden dauern dürfen. Damit waren auch die strategischen Möglichkeiten eingeschränkt. Alle Piloten kamen wie vorgeschrieben zu drei geplanten Boxenstopps. Verstappen hatte vorne genug Pace, um immer auf die Züge seiner Verfolger zu reagieren.

Relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass die beiden McLaren wieder die zweite Kraft im Feld waren. Im Gegensatz zum letzten Rennen in Suzuka wurde die interne Reihenfolge im Papaya-Camp dieses Mal aber umgedreht. Lando Norris machte zwar in den letzten Runden Druck auf Sprintsieger Piastri, wurde aber durch eine Ansage der Teamführung von einer Attacke abgehalten. Er musste sich mit Rang drei zufriedengeben.

George Russell konnte nach dem Crash in der ersten Runde erfolgreich Schadensbegrenzung betreiben. Mercedes zeigte eine starke Rennpace. Russell arbeitete sich mit einigen konsequenten Manövern schnell nach vorne. Am Ende wurde er mit dem vierten Platz belohnt. Der Brite verwies Charles Leclerc im Ferrari auf Rang fünf, wodurch sich Mercedes wieder etwas weiter von der Scuderia in der Teamwertung absetzen konnte.

Auch Ferrari brachte nur ein Auto in die Punkte. Carlos Sainz musste schon vor dem Start aufgeben, nachdem die Techniker ein Problem mit dem Benzin-System erkannt hatten, das auf die Schnelle nicht mehr zu beheben war. Im Rennen hatte Fernando Alonso lange in den Kampf um die vierte Position eingegriffen. Doch ein Ausrutscher ins Kiesbett von Kurve 2 in Runde 33 warf den Spanier auf Rang sechs hinter Leclerc zurück.

Strafe für Hülkenberg

Hinter Esteban Ocon rollte überraschend Valtteri Bottas auf Platz 8 über den Zielstrich. Der Alfa-Romeo-Pilot war bereits in der Safety-Car-Phase in Runde 4 zeitsparend zum ersten Service abgebogen. Es war der frühestmögliche Zeitpunkt zum Reifenwechsel, um danach mit nur noch zwei weiteren Stopps über die Runden zu kommen. Der Taktik-Coup wurde mit vier WM-Punkten belohnt.

Direkt hinter Bottas rollten Lance Stroll, Sergio Perez und Pierre Gasly über die Linie. Doch das Trio kassierte nachträglich noch Fünf-Sekunden-Strafen wegen Track-Limit-Vergehen. Das spülte Guanyu Zhou auf Rang 9 direkt hinter seinen Teamkollegen. Für Alfa Romeo gab es damit wertvolle fünf WM-Punkte, mit denen das Team an Haas vorbei auf Rang 8 im Konstrukteurspokal zog. Sergio Perez kassierte im Rennen insgesamt drei Fünf-Sekunden-Strafen. Auf Rang zehn sammelte er einen mickrigen Zähler.

Nico Hülkenberg wurde ebenfalls von einer Strafe zurückgeworfen. Der Rheinländer hatte sich am Start aus Versehen auf den freien Platz von Sainz gestellt. Haas hatte seinen Piloten offenbar nicht daran erinnert, dass er eine Lücke frei lassen muss. Beim ersten Boxenstopp musste Hülkenberg zehn Sekunden warten, was ihn ans Ende des Feldes warf. Am Ende blieb nur Rang 16.