GP Australien 2024 - Training 2: Leclerc Schnellster

Max Verstappen könnte in Melbourne den zehnten Sieg in Folge feiern und damit seinen eigenen Formel-1-Rekord egalisieren. Doch einer hat offenbar etwas dagegen. Charles Leclerc legte am Trainingsfreitag (22.3.) im Albert Park los wie die Feuerwehr und scheint zumindest auf einer schnellen Runde in der Lage zu sein, dem Dauersieger Paroli zu bieten.

Im Rahmen seiner Qualifying-Simulation im zweiten Training brauchte der Monegasse mit weichen Reifen nur 1:17.277 Minuten für den 5,278 Kilometer langen Kurs im Albert Park. An diese Marke kam kein anderer Pilot auch nur ansatzweise heran – auch nicht Verstappen, der sein Programm in der zweiten Session wegen einer Reparatur des Monocoques und des Unterbodens mit 20 Minuten Verspätung begann.

Verstappen noch nicht in Sorge

Obwohl die Strecke zum Zeitpunkt der schnellen Runden des Weltmeisters schon etwas mehr Grip bot, blieb er am Ende 0,381 Sekunden hinter der Leclerc-Vorgabe zurück. "Ferrari ist sicher schnell. Wir können bei uns aber auch noch ein paar Dinge feintunen. Ich sehe noch keinen Grund zur Beunruhigung", gab sich Verstappen entspannt.

Direkt hinter der Red-Bull-Speerspitze reihte sich Carlos Sainz im zweiten Ferrari ein. Nur 14 Tage nach seiner Blinddarm-OP kam der Spanier bei seinem Comeback ohne größere Probleme durch den Trainingstag. Nur der relativ große Abstand zu Teamkollege Leclerc fällt etwas aus dem Rahmen, kommt nach der kurzen Vorbereitung aber auch nicht unerwartet.

Einen guten Eindruck hinterließen am Freitag auch die beiden Aston Martins auf den Plätzen vier und fünf. Mit einem knappen Zehntel Vorsprung konnte hier ausnahmsweise Lance Stroll das Teamduell gegen Fernando Alonso für sich entscheiden. Alonso hatte in seinem ersten Run mit frischen Softs einen Fahrfehler eingebaut, der auch in der Mauer hätte enden können. Da ließ es der Spanier im zweiten Anlauf wohl etwas ruhiger angehen.

Mercedes-Experiment gescheitert

Platz sechs ging an George Russell im schnelleren der beiden Mercedes. Teamkollege Lewis Hamilton konnte sich wegen Fehlern in seinen Runs mit Soft-Reifen keine konkurrenzfähige Zeit notieren lassen. Der Rekordsieger fand sich folgerichtig weit hinten auf Platz 18 wieder. "Wir haben bei Lewis ein extremes Setup ausprobiert. Der Schuss ist aber nach hinten losgegangen. Das war kein guter Tag für uns", gab Toto Wolff zu.

Oscar Piastri auf Rang sieben und Lando Norris auf P9 nahmen den zweiten Red Bull von Sergio Perez ins McLaren-Sandwich. Alle drei hätten sich sicher etwas mehr erhofft als Plätze im hinteren Teil der Top Ten. Auch Daniel Ricciardo, neben Piastri der zweite Lokalmatador im Feld, konnte die australischen Fans noch nicht von den Sitzen reißen. Der Toro-Rosso-Pilot landete zwei Plätze hinter Teamkollege Yuki Tsunoda auf Position 12.

Bei Haas befindet man sich ebenfalls noch auf der Suche nach Pace. Nico Hülkenberg kam nicht über P16 hinaus. Teamkollege Kevin Magnussen landete sogar ganz hinten im Klassement. Weil Alex Albon nach seinem Crash im ersten Training nicht einsatzbereit war, sahen die Fans nur 19 Autos in der zweiten Übungseinheit.

Ob der Williams am Samstag wieder mitmischen kann, ist übrigens längst noch nicht klar. Albon hatte bei seinem Einschlag in die Mauer das Monocoque, den Motor und das Getriebe beschädigt. Weil Williams kein Ersatz-Chassis vor Ort zur Verfügung hat, droht sogar der Komplett-Ausfall, falls die Carbon-Röhre auf die Schnelle nicht repariert werden kann.