Das sehen die Topingenieure der Formel 1 überhaupt nicht gerne. Besonders Adrian Newey nicht. Red Bulls Design-Genie hasst es, wenn seine Autos der Öffentlichkeit wie ein Model präsentiert werden. Und wenn sein Rennwagen aus Perspektiven abgelichtet wird, die sonst verborgen bleiben. So schaute Newey ungläubig drein, als der RB19 am Samstagnachmittag in Monte Carlo von den Streckenposten angehoben und dabei der Unterboden entblößt wurde.
Vielleicht wird der Technik-Guru ein paar mahnende Worte an einen seiner Fahrer richten, in Zukunft doch besser aufzupassen und nicht zu verunfallen. Der Einschlag von Sergio Perez in Ste. Devote im ersten Teil der Qualifikation ließ den Mexikaner nicht nur früh aus seinem Auto klettern, sondern war überhaupt erst der Startpunkt für die große Modenschau des Red Bull.
Quali-Highlights in Galerie
Der Unterboden trägt den größten Teil zum Gesamtabtrieb der Groundeffect-Autos in der Formel 1 bei. Die Ausgestaltung der Kanäle unter dem Auto ist eigentlich ein großes Geheimnis. Insofern braucht es schon besondere Umstände, dass die Unterseite überhaupt offenbart wird. Eine Strecke wie Monte Carlo ist dafür prädestiniert. Weil das Unfallrisiko im Leitplanken-Dschungel hoch ist und die Autos oftmals per Kran meterhoch von der Strecke gehoben werden müssen.
Das war am Samstag auch zum Leidtragen von Mercedes der Fall. Lewis Hamilton legte seinen Silberpfeil im dritten Training ab. Die Streckenposten hievten die B-Version des W14 in die Höhe. Die Spione der Konkurrenz und Fotografen waren zur Stelle und schossen den Unterboden aus verschiedenen Perspektiven ab.
Monaco forderte an diesem Wochenende bereits mehrere Opfer. Neben Hamilton und Perez verunfallten auch Alexander Albon und Carlos Sainz. Viele Fahrer streiften die Mauer. Lando Norris in der Qualifikation etwas zu sehr. Der Engländer beschädigte seinen McLaren erst in der Hafenschikane, dann in der Tabakkurve.
Die letzten Minuten der Quali wurden zum großen Schaulaufen. Gleich mehrere Fahrer stritten sich um den besten Startplatz beim Klassiker. Das beste Ende für sich hatte Max Verstappen, der Fernando Alonso, Charles Leclerc und Esteban Ocon ausqualifizierte. In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die Highlights eines ereignisreichen Samstags im Fürstentum.
