Senna-Ausstellung in Turin
Erinnerungen an eine Ikone

30 Jahre nach den tragischen Unfällen von Imola ehrt das Nationale Automobilmuseum von Turin Ayrton Senna. Seit dem 23. April zeigt das Museum die größte Ausstellung über den brasilianischen Ausnahmepiloten, die es je gab.

Ayrton Senna - Ausstellung - Museo Nazionale dell'Automobile - Turin - Formel 1
Foto: Museo Nazionale dell'Automobile

Der 1. Mai 1994 ist allen Motorsportfans noch in schlechter Erinnerung. An diesem Tag starb Ayrton Senna beim Grand Prix von San Marino in Imola bei einem Unfall in der Tamburello-Kurve. Es war der tragische Höhepunkt eines schwarzen Wochenendes, bei dem ein Tag zuvor auch der Österreicher Roland Ratzenberger zu Tode stürzte.

Doch Senna ist nicht vergessen. Drei Jahrzehnte nach der Katastrophe von Imola erinnert unter dem Titel "Ayrton Senna Forever" eine Ausstellung im Museo Nazionale dell‘Automobile in Turin an den dreifachen Weltmeister. Für Motorsport-Fans ist die umfangreichste Erinnerung an den großen Brasilianer ein Pflichttermin. Für Senna-Fans sowieso.

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Ayrton Senna - Ausstellung - Museo Nazionale dell'Automobile - Turin - Formel 1
Museo Nazionale dell'Automobile

Das Museo Nazionale dell’Automobile stellt viele Relikte von F1-Legende Ayrton Senna aus.

Geöffnet bis zum 13. Oktober

Die Ausstellung wurde am 23. April eröffnet und läuft noch bis zum 13. Oktober. Sie ist unerreicht der Zahl und Auswahl der Exponate rund um die Karriere des Ausnahme-Rennfahrers. Insgesamt 255 Ausstellungsstücke sind in den Hallen eines der besten Automobilmuseen weltweit zu sehen.

Die Erinnerungsstücke reichen von Sennas Rennautos bis zu seinen Helmen, Handschuhen und Fotos. In dem separaten Raum sind neun Einsitzer aufgereiht, hier in der chronologischen Reihenfolge aufgezählt: Zwei Karts aus der Zeit von 1978 bis 1981, der Van Diemen RF82-Ford von 1982 aus der Formel Ford, der Toleman TG184, die Lotus Modelle Lotus 97T und 99T, drei McLaren-Honda vom Typ MP4-4, MP4-6 und MP4-7, sowie der Williams FW16-Renault, mit dem Senna tödlich verunglückte.

Eine Rarität ist der Mercedes 190, mit dem der Brasilianer 1984 das Eröffnungsrennen am neuen Nürburgring vor Niki Lauda gewann. Und der Lamborghini V12-Motor, den Senna Ende 1992 in einem McLaren-Chassis testete, der dann aber nicht zum Einsatz kam, weil McLaren-Chef Ron Dennis sehr zum Ärger von Lamborghini einem Werksvertrag mit Peugeot den Vorzug gab.

Ayrton Senna - Ausstellung - Museo Nazionale dell'Automobile - Turin - Formel 1
Museo Nazionale dell'Automobile

Das erste F1-Auto, ein Toleman TG184, des unvergessenen Brasilianers gibt es ebenfalls in Turin zu bestaunen.

Sennas Entschuldigungsbrief

Die Autos sind die Stars der Ausstellung, doch damit nicht genug. In Turin sind auch sämtliche Helme des 41-fachen GP-Siegers versammelt, vom ersten im Kartsport, der noch weiß war, mit einer Widmung an seinen Mechaniker bis zum letzten Modell, das er in den ersten beiden Rennen für Williams trug.

Als Ergänzung zu den Helmen sind auch viele Overalls, Visiere und Handschuhe des Brasilianers zu sehen. Unter anderem seine letzten Handschuhe, die er speziell gepolstert hatte, weil er in dem engen Williams-Cockpit mit seinem Handrücken immer gegen die Verkleidung stieß. Dazu auch die Lenksäule aus dem Unfallwagen.

Auch Sennas Lenkräder zählen zu den kuriosen Ausstellungsstücken. Der Champion ließ sich bei seinem Personal immer spezielle Lenkräder mit einem zwei Zentimeter größeren Durchmesser anfertigen. So ließ sich das Auto nach Sennas Meinung präziser lenken.

Kurios ist auch das Entschuldigungsschreiben, das er 1990 an FIA-Präsident Jean-Marie Balestre schreiben musste, um die Superlizenz zu bekommen. Der damalige McLaren-Pilot hatte Balestre der Vetternwirtschaft für seinen Erzfeind Alain Prost bezichtigt.

Seine Erfolge hinterließen Spuren. Pokale, Champagnerflaschen, Medaillen und Uhren aus dem Besitz der Formel-1-Ikone haben ebenfalls ihren Weg nach Turin gefunden. Hunderte von Fotos und viele Videos mit Interviews zeigen einen Ausschnitt der einzigartigen Karriere und runden die Erinnerung an einen der größten Rennfahrer aller Zeiten ab.

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