Aston Martin eröffnet Upgrade-Rennen
Alonso-Renner runderneuert

GP Japan 2024

Aston Martin hat in Suzuka mit dem ersten großen Upgrade des Jahres das Wettrüsten eröffnet. Fernando Alonso sieht in der aggressiven Entwicklungspolitik Indizien dafür, dass Aston Martin zu einem Topteam gereift ist.

Aston Martin - Upgrade - GP Japan 2024
Foto: Motorsport Images

Dieser Aston Martin AMR24, der am Freitag (5.4.) in Suzuka aus der Garage rollte, ist ein halb neues Auto. Seitenkästen, Verkleidung, Unterboden und der modifizierte Beam Wing geben den grünen Rennern ein anderes Gesicht. Vor allem natürlich die Seitenkästen. Die Rampe hat eine neue Form, die Mulde eine andere Wölbung, und der vordere Teil der Verkleidung setzt sich nun mit einer Stufe vom Rest ab.

Es war eine Last-Minute-Aktion. Am Freitag gab es das neue Aero-Paket im Suzuka-Training nur in einfacher Ausführung. Lance Stroll fuhr es exklusiv. Das hatte logistische Gründe. Sein repariertes Unfallchassis von Jeddah konnte gleich in der Fabrik mit den neuen Teilen bestückt werden. Das war einfacher, als die umfangreichen Arbeiten an der Strecke übers Knie zu brechen. Das zweite Kit kam erst im Laufe des Freitags in Suzuka an.

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Teamchef Mike Krack erzählte, dass man zu Vergleichszwecken ohnehin zweigleisig gefahren wäre. "Wir haben letztes Jahr zwei Mal schlechte Erfahrungen damit gemacht, bei Upgrades nicht zu splitten." Nach den Erkenntnissen des ersten Trainingstages soll entschieden werden, ob auch das Auto von Fernando Alonso mit den neuen Teilen bestückt wird oder ob man das Debüt des Upgrades um ein Rennen verschiebt.

Aston Martin - Upgrade - GP Japan 2024
Motorsport Images

Am Freitag in Suzuka war zunächst nur Lance Stroll mit dem neuen Paket unterwegs. Ein zweites Kit ist aber schon auf dem Weg.

Viele kleine Baustellen

Das Technikbüro in Silverstone lässt damit seine Ankündigung wahr werden, dass man dieses Jahr ein deutlich aggressiveres Entwicklungsprogramm als im letzten Jahr fahren will. Deshalb machte das Team auch keinen allzu besorgten Eindruck, als der WM-Fünfte des Vorjahres auch nur als fünfte Kraft in die neue Saison gestartet ist.

Die Aston Martin machten in den ersten Rennen auf eine Quali-Runde eine bessere Figur als über die Distanz. Sie zeigten Fortschritte in den schnellen Kurven, auf den Geraden und beim DRS-Effekt, konnten dafür aber die langsamen Kurven nicht mehr so gut.

"Wir verlieren überall ein bisschen", urteilte Fernando Alonso nach drei Rennen. Er sieht das als gutes Zeichen: "Viele kleine Baustellen sind besser als eine große. Dann besteht die Gefahr, dass du irgendwas nicht verstanden hast. So müssen wir einfach überall ein bisschen zulegen. Und wir haben viel in der Pipeline."

Aston Martin - Formel 1 - GP Japan - Suzuka - 4. April 2024
ams

Neben den Seitenkästen wurde auch der Unterboden runderneuert.

Keiner hat so ambitionierte Pläne

Der Spanier sieht Anzeichen dafür, dass sich Aston Martin auf dem richtigen Weg befindet. "Wir haben in Jeddah eine neue Vorderradaufhängung gebracht, in Melbourne Änderungen am Frontflügel und jetzt ein größeres Aero-Paket. Praktisch jedes Rennen kommt etwas Neues. Das wird uns mehr Abtrieb bringen und darüber werden wir auch Fortschritte beim Reifenverschleiß machen."

Alonso schließt aus der hohen Schlagzahl, dass der Rennstall aus Silverstone an der Schwelle zu einem Topteam steht. "Es gibt kein anderes Team in der Boxengasse, das so ambitionierte Pläne hat wie wir. Heute arbeiten doppelt so viele Leute für das Team wie zu Beginn. Seit letztem Sommer arbeiten wir in unserer neuen, supermodernen Fabrik. Ende des Jahres werden der Windkanal und Simulator fertig. Wir sind jetzt mittendrin im Upgrade-Rennen. Letztes Jahr haben wir daran kaum teilgenommen. Deshalb sind wir in der zweiten Saisonhälfte zurückgefallen."

Aston Martin ist zwar immer noch dort, wo man letzte Saison aufgehört hat, doch die Roadmap seine eine ganz andere, vergleicht der Rekordteilnehmer. "Das sind alles gute Zeichen und ein wichtiger Schritt zu einem Siegerteam. Und deshalb werde ich auch zuerst mit Aston Martin sprechen, sollte ich mich dafür entscheiden weiterzumachen."

In der Galerie zeigen wir Ihnen noch einmal die neuen Teile am Aston Martin.

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