Schwarzer Tag für Alpine
Erst Feuer, dann Unfall

GP Aserbaidschan 2023

Alpine war mit einem neuen Unterboden und großen Hoffnungen nach Baku gereist. Doch der erste Trainingstag wuchs sich zum Alptraum aus. Zuerst zerstörte ein Hydraulikfeuer das Heck von Pierre Gaslys Auto, dann crashte der Franzose auch noch.

Pierre Gasly - Alpine - GP Aserbaidschan - 28. April 2023
Foto: xpb

Das war das Worstcase-Szenario. Alpine war mit einem großen Upgrade-Paket nach Baku gereist. Ein komplett neuer Unterboden, Baku spezifische Flügel vorne und hinten, modifizierte Verkleidungen für die Querlenker der Aufhängungen rundherum.

Mit so vielen neuen Teilen war jede Minute Testzeit wichtig, auch wenn Technikchef Matt Harman beharrte: "Wir vertrauen unseren Simulation. Die Korrelation ist üblicherweise gut bei uns. Und die Daten versprechen mehr Abtrieb."

Unsere Highlights

Hydraulikfeuer stoppt Gasly

Das erste Training war gerade mal 15 Minuten alt, da brannte es unter der Verkleidung von Pierre Gaslys Alpine. Eine Hydraulikleitung war gebrochen und hatte im Heck des A523 ein Feuer entfacht. Statt sofort anzuhalten versuchte Gasly zurück an die Boxen zu fahren.

Pierre Gasly - Alpine - GP Aserbaidschan 2023
Motorsport Images
Der Alpine von Pierre Gasly stand in Flammen.

Doch der Brand weitete sich immer mehr aus. Mit dem Ergebnis, dass im oberen Bereich der Antriebseinheit viele Komponenten und Verkleidungsteile ein Raub der Flammen wurden. Dazu zuckerten die Aserbaidschanischen Streckenposten das Heck des Autos mit reichlich Löschschaum ein.

Fehler in Kurve 13 verhindert Q3-Teilnahme

Parallel dazu stieg Esteban Ocon an den Boxen aus. Eine Halterung im Bereich des Getriebes hatte sich gelockert. Bis der Fehler behoben werden konnte, war das Training längst zu Ende. Die Ingenieure hatten exakt 15 Runden zum Auswerten der Daten. Und die Mechaniker jede Menge Arbeit.

Bei Gasly wurden in einem Kraftakt der Motor, Turbolader, die MGU-H und MGU-K sowie der Auspuff getauscht. Um den Alpine mit der Startnummer 10 rechtzeitig auf die Räder zu stellen, half am Ende auch die halbe Ocon-Mannschaft mit.

Gasly hätte seiner Crew eigentlich dankbar sein müssen. Doch schon in seiner siebten Runde küsste der Neuzugang in Kurve 3 ziemlich heftig die Mauer. Die Cockpit-Warnlampe ging an, was bedeutete, dass der Einschlag über 15 g lag. Rechts hinten gingen die Aufhängung und der Heckflügel zu Bruch. Damit war der Tag für Gasly gelaufen. Der Mann aus Rouen startet im Hauptrennen aus der letzten Reihe.

Zu wenig Runden für Beurteilung

Ocon verfehlte das Q3 um 0,148 Sekunden. "Wir hätten es geschafft", war sich Teamchef Otmar Szafnauer sicher. "Esteban hatte in Kurve 13 einen Fehler, der ihn zweieinhalb Zehntel gekostet hat."

Obwohl die beiden Fahrer insgesamt nur 40 Runden abspulten, konnten die Ingenieure keine größeren Probleme mit dem neuen Aerodynamikpaket erkennen. Es fehlen allerdings auch genug Erfahrungswerte um zu beurteilen, ob der Fortschritt auf der Strecke den Daten entspricht. "Wir sind zu wenig Runden gefahren, um ein genaues Urteil abgeben zu können", bedauert Szafnauer.

Live
GP Imola