Überschwemmungen in Imola
GP Emilia-Romagna abgesagt

GP Imola 2023

Das Formel-1-Rennen in Imola ist offiziell abgesagt worden. Die Überschwemmungen in der Region Emilia-Romagna machen eine Durchführung des Events unmöglich. Die Sicherheitskräfte werden an anderen Stellen gebraucht.

Ferrari - Imola - 2022
Foto: xpb

Eigentlich wollte die Formel 1 in Imola eine große Party zum Europa-Auftakt feiern. Doch daraus wird nun leider nichts. Am Mittwoch (17.5.) musste das sechste Grand-Prix-Wochenende des Jahres offiziell abgesagt werden. Anhaltende Regenfälle in der Region Emilia-Romagna hatten für jede Menge Überschwemmungen gesorgt. Eine sichere Durchführung des Events konnte nicht gewährleistet werden.

In dem offiziellen Statement heißt es: "Nach Gesprächen der Verantwortlichen der Formel 1 mit dem Präsidenten der FIA, den lokalen Behörden inklusive der betroffenen Minister, dem italienischen Automobilclub, dem Präsidenten der Region Emilia-Romagna und dem Bürgermeister von Imola wurde die Entscheidung getroffen, das Grand-Prix-Wochenende nicht durchzuführen."

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Rote Flagge - Imola - Formel 1 - GP Emilia Romagna - 2021
Motorsport Images
An Formel 1 ist in der Regio Emilia Romagna aktuell nicht zu denken.

Sicherheit nicht gewährleistet

Weil viele Flüsse über die Ufer getreten sind, haben Teile der Bevölkerung aktuell kein Dach über dem Kopf. Auch Todesopfer sind zu beklagen. Dass die Formel 1 unter diesen Bedingungen ein großes Motorsportfest in Imola feiern will, hätte nicht ins Bild gepasst. Außerdem werden die Sicherheitskräfte gebraucht, um die chaotische Situation zu ordnen und nicht um ein vergleichsweise unwichtiges Sport-Event zu begleiten.

"Die Entscheidung wurde so getroffen, weil es nicht möglich ist, das Event in sicherer Art und Weise für die Fans, die Teams und alle Mitarbeiter durchzuführen", ließen die F1-Bosse mitteilen. "Es ist zudem die vernünftige Entscheidung, wenn man die Situation der Dörfer und Städte in der Region bedenkt. Es wäre einfach nicht richtig, die Behörden und Sicherheitskräfte in dieser schweren Situation weiter unter Druck zu setzen."

Auch die Strecke selbst ist von den Überschwemmungen bedroht. Der Fluss "Santerno" verläuft direkt neben der 1953 eröffneten Anlage im Ortszentrum von Imola. Der Pegel schwoll in den letzten 48 Stunden weit über den Normalstand hinaus an. Die Behörden haben schon Barrikaden zum Hochwasserschutz an den Ufern aufgestellt. Doch ganz geheuer war den Verantwortlichen die Situation nicht.

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Fahrerlager bereits evakuiert

Bereits Dienstagnachmittag wurde das Fahrerlager evakuiert. Am Mittwoch mussten alle Formel-1-Mitarbeiter zu Hause bleiben. Das Betreten des Streckengeländes wurde untersagt. Der Aufbau der Motorhomes musste unterbrochen werden. Mercedes hatte schon Mittwochfrüh ein für Donnerstag geplantes Grillfest auf dem Dach der eigenen Hospitality abgesagt.

Die Veranstalter hatten zudem vor einem Verkehrschaos gewarnt, weil die unbefestigten Parkplätze auf den Wiesen rund um die Strecke komplett durchgeweicht sind. Es bestand die Gefahr, dass die Autos der Besucher und der F1-Mitarbeiter auf dem matschigen Untergrund steckenbleiben.

Bevor die F1-Verantwortlichen die offizielle Meldung zur Absage in die Welt schickten, hatten schon mehrere Politiker in Italien die Forderung geäußert, das Event zu streichen oder zu verschieben. So betonte Transportminister Matteo Salvini beispielsweise, dass sich alle Rettungskräfte um die Bewältigung der Überschwemmung kümmern sollen und die Straßen in der Region nicht mit Formel-1-Besuchern verstopft werden.

Stefano Domenicali - Formel 1 - GP Abu Dhabi 2022
xpb
Stefano Domenicali kann sich in die Lage der Menschen in Imola besonders gut hineinversetzen. Er stammt selbst aus der Region.

Domenicali dankt Rettungskräften

F1-Chef Stefano Domenicali hat selbst viele persönliche Freunde in der Region. Der ehemalige Ferrari-Teamchef ist in Imola geboren: "Es ist eine wahre Tragödie, die sich in Imola und der Emilia Romagna abspielt, der Stadt und der Region, in der ich selbst aufgewachsen bin. Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Opfern der Überschwemmung und bei allen Familien und Gemeinden, die betroffen sind."

Die Formel 1 hat vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe natürlich keine Priorität: "Ich möchte meine Dankbarkeit und meine Wertschätzung für die unglaublichen Rettungskräfte zum Ausdruck bringen. Sie arbeiten unermüdlich daran, den Menschen in Not zu helfen und die Situation zu erleichtern. Sie sind die Helden, auf die ganz Italien stolz ist."

"Die Entscheidung, die getroffen wurde, ist für alle in den lokalen Gemeinden und für die Formel-1-Familie die richtige. Wir müssen die Sicherheit gewährleisten und dürfen keine Extra-Belastung für die Behörden darstellen, während sie mit dieser schlimmen Situation umgehen müssen."

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Neben dem Formel-1-Grand-Prix sind natürlich auch die eingeplanten Rennen der Formel 2, der Formel 3 und des Porsche Supercups abgesagt worden. Das Fahrerlager der Rahmenserien ist etwas tiefer gelegen als das der Königsklasse. Hier stand am Mittwoch das Wasser an manchen Stellen schon knöchelhoch. Ob das Imola-Wochenende ersatzlos gestrichen wird oder später in der Saison nachgeholt werden kann, stand am Mittwoch noch nicht fest.

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