Flutkatastrophe in der Emilia-Romagna
Ferrari und Formel 1 spenden

GP Imola 2023

Die Emilia-Romagna durchlebt eine schwere Krise. Starkregen sorgt für Überschwemmungen und Verwüstung. Ferrari und die Formel 1 wollen der Region und den Betroffenen helfen. Beide spenden jeweils eine Million Euro.

Ferrari - GP Emilia-Romagna 2022 - Imola
Foto: xpb

Es ist eine Tragödie, die sich aktuell in der italienischen Region Emilia-Romagna abspielt. Auf Dürre folgte heftiger Regen. In den letzten beiden Wochen ist der Niederschlag so hoch gewesen wie sonst in sechs Monaten. So viel Wasser kann die Erde nicht aufnehmen. Flüsse laufen über, Straßen werden überschwemmt, Schlamm bleibt zurück. Die Natur zerstört Existenzen.

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Autobahnen und Brücken müssen gesperrt werden, die Infrastruktur zerbröselt. Die starken Regenfälle haben inzwischen mehr als zehn Menschen das Leben gekostet. Sie konnten den Wassermassen nicht rechtzeitig entkommen. Die Betroffenen kämpfen ums Überleben und ihr Hab und Gut. Noch bis kommende Woche Freitag (26.5.) soll es in der Region weiter regnen. Besonders schwer gezeichnet sind die Gegenden südöstlich von Bologna in Richtung Adria. Die Schäden sollen sich in Milliardenhöhe belaufen.

Flut - GP Emilia-Romagna 2023 - Imola
Anadolu Agency via Getty Images
Starkregen in der Emilia-Romagna sorgt für Überschwemmungen und schwere Verwüstungen.

Umweltkatastrophe in Emilia-Romagna

An eine Spaßveranstaltung inmitten von Chaos und Verwüstung ist da nicht zu denken. Es war von daher die einzig richtige Entscheidung, das Formel-1-Rennen in Imola abzusagen. Und zwar so früh. Man cancelte die Rennveranstaltung, bevor noch mehr in die Krisenregion gereist wären. Letztes Jahr wurden für den Grand Prix etwa 300.000 Tickets verkauft. Dieses Mal sollen es nur knapp weniger gewesen sein. Am Mittwoch (17.5.) zogen die Verantwortlichen gegen 13:20 Uhr die Reißleine. Die Absage wurde von allen Seiten positiv kommentiert. Einsatz- und Rettungskräfte werden an anderer Stelle gebraucht.

In schweren Zeiten muss man zusammenstehen. Ferrari erklärte bereits am Donnerstag (18.5.), dass man eine Million Euro an die Agentur der Region für territoriale Sicherheit und Katastrophenschutz spenden werde. Das Geld solle "für Projekte zur Wiederherstellung der Umwelt und zur Bewältigung der hydrogeologischen Instabilität" verwendet werden.

"Wir wollten eine konkrete und unmittelbare Antwort auf die dringendsten Bedürfnisse der Bevölkerung der Emilia-Romagna geben, die von einer schweren Umweltkatastrophe betroffen ist", wird Ferrari-CEO Benedetto Vigna in einer Mitteilung zitiert. "In Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden, denen wir für ihren unermüdlichen Einsatz herzlich danken, wird diese Hilfe Trost spenden und ein greifbares Zeichen der Solidarität der gesamten Ferrari-Familie sein."

Mohammed bin Sulayem - FIA - Stefano Domenicali - Formel 1
Wilhelm
Einig über die Renn-Absage: FIA-Präsident bin Sulayem und Formel-1-Chef Domenicali.

Domenicali stammt aus Imola

Einen Tag später zieht die Formel 1 nach. Aus dem Topf der Königsklasse fließt sofort eine Spende in Höhe von einer Million Euro. "Die Situation ist schrecklich, aber ich weiß, dass sich die Widerstandskraft und Leidenschaft der Leute in der Region, wie so viele in Italien, durchsetzen wird. Wir müssen alles tun, was wir können, um sie in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Deshalb spenden wir, um die Hilfsmaßnahmen zu unterstützen", erklärt Formel-1-Chef Stefano Domenicali. Der Manager selbst stammt aus der Region. Er wurde in Imola geboren.

Die Rennserie spendet auch Güter. Essen und Wasser aus dem Fahrerlager, dem Paddock Club und der Formel-1-Hospitality wurde einer Gruppe übergeben, die sich der Lebensmittelversorgung betroffener Personen in der Region widmet.

Für den ausgefallenen Grand Prix muss Imola übrigens nicht bezahlen. Die Absage fällt unter die Kategorie "höhere Gewalt". Wenigstens auf diesen Kosten bleibt man nicht sitzen. Das Antrittsgeld für den Grand Prix in der Emilia-Romagna wird auf rund 20 Millionen Dollar geschätzt.

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