Iveco Daily 4x4 Vorstellung
Die Bergziege ist zurück

Der Iveco Daily 4x4 kommt in der dritten Generation, wieder mit vollwertiger Geländetechnik und extrem robuster Bauart. Wir haben ihn uns genauer angesehen.

Iveco Daily 4x4 Fahrvorstellung 2015
Foto: Torsten Seibt

Pickup extrem: Der Iveco Daily 4x4 ist seit jeher ein relativ einzigartiges Bindeglied zwischen Allrad-Transportern und ausgewachsenen Lkw überhalb 7,5 Tonnen. Ersteren hat er seine ausgesprochen robuste Bauweise voraus, letzteren die kompakten Abmessungen. Vergleichbares sucht man bei anderen Herstellern meist vergeblich. Jetzt folgt die nächste Generation des allradgetriebenen Multitalents.

Iveco Daily 4x4 mit robuster Technik

Im Gegensatz zur europäischen Transporter-Konkurrenz setzte Iveco schon beim bisherigen Daily 4x4 auf Technik, die auch einem Baustellen-Lkw gut zu Gesicht stehen würde. Zwei Starrachsen, die mit Blattfedern am robusten Leiterrahmen befestigt sind, permanenter Allrad mit Geländeuntersetzung, Achs- und Verteilergetriebe-Sperren.

Unsere Highlights

Diese Konfiguration teilt der neue Iveco Daily 4x4 mit dem Vorgängermodell, kräftig nachgerüstet wurde jedoch beim Motor und der Kabine. Der Dreiliter-Vierzylinder-Diesel leistet 170 PS und bringt es auf 400 Newtonmeter Drehmoment. Mit AdBlue-System ist er nun schadstoffarm nach Euro 6. Die Kabinenform des neuen Iveco Daily 4x4 wird von der 2014 eingeführten neuen Generation des Daily 4x2 übernommen. Das bedeutet mehr Platz und vor allem mehr Komfort. Der neue Daily 4x4 ist innen leiser und lässt sich besser ausstatten, im Herbst soll auch ESP verfügbar sein.

Iveco Daily 4x4
ModellIveco Daily 4x4 Einzelkab.
Länge/Breite/Höhe5.420/2.056 mm/2.629
Radstand3.400 mm
Motor4zyl.-R-Turbodiesel
Hubraum2.998 ccm
Leistung170 PS
Drehmoment400 Nm
Getriebe6G-Schaltgetr.
Untersetzungsgetriebe3,115:1
Splitgetriebe1,244:1
Leergewicht2.990 kg
zul. Gesamtgew.3.500/5.500 kg
Bodenfreiheit255 mm (Diff.)
Bereifung255/100 R 16

Blattfedern und Starrachsen

Das Sechsgang-Schaltgetriebe verfügt neben der zuschaltbaren Geländeuntersetzung (3,1:1) über ein Split-Getriebe mit dem Faktor 1,25:1, wodurch insgesamt 24 Gangabstufungen schaltbar sind. Werden beide kurzen Stufen aktiviert, erreicht der Iveco Daily im ersten Gang eine extrem kurze Gesamtübersetzung von 101:1. Der Iveco Daily 4x4 fährt mit Permanent-Allrad, wobei standardmäßig 68 Prozent der Antriebskraft nach hinten geleitet werden. Für schweres Gelände lässt sich das Verteilergetriebe allerdings sperren, entsprechend gibt es dann eine 50:50-Aufteilung. Falls das noch nicht genug ist: in beiden Achsen sind Differentialsperren verbaut, die sich per Knopfdruck aktivieren lassen. Der Splitter kann während der Fahrt geschaltet werden. Für die Schaltung der Sperren hat Iveco eine Bedienlogik integriert, zuschaltbar sind sie zu bestimmten Maximalgeschwindigkeiten von 40 km/h für die Zentral- bis maximal 15 km/h für die Vorderachssperre. Ebenso werden die Sperren ab einem bestimmten Tempo automatisch abgeschaltet, spätestens bei 80 km/h ist auch die Zentralsperre in Zwangsurlaub.

Bei der Achsführung vertraut Iveco auch weiterhin auf Blattfedern. Diese sind als Parabel-Federn ausgeführt. Bei dieser Bauart haben die einzelnen Federlagen Abstand voneinander, was gegenüber miteinander verbundenen Blattfedern ein besseres Ansprechverhalten und höheren Federungskomfort ermöglicht. Auch die Achsverschränkung profitiert von Parabel-Federn. Etwas problematisch bei schwerem Offroad-Einsatz erscheint jedoch die Führung der Spurstange, die ungeschützt direkt vor dem Differential verläuft.

Iveco Daily 4x4: Preis ab 79.000 Euro

Den neuen Daily 4x4 bietet Iveco mit den Radständen 3.050 und 3.400 mm an. Eine Einzel- und eine Doppelkabine sind verfügbar, wobei der Doppelkabiner (sieben Sitzplätze) nur mit langem Radstand erhältlich ist. Der Iveco Daily 4x4 ist ein einer 3,5- und 5,5-Tonnen-Variante zu haben und ab sofort bestellbar, wobei der 3,5-Tonner in erster Linie aus Führerschein-Gründen interessant sein dürfte. Viel erlaubte Zuladung bietet er in dieser Spezifikation nicht. Allerdings, der Wermutstropfen kommt zum Schluss, zu durchaus erwachsenen Preisen. Die günstigste Variante mit Einzelkabine und kurzem Radstand startet bei 78.920 Euro, das teuerste Modell, der Doppelkabiner, steht in der 5,5-Tonnen-Variante für 84.811 Euro in der Liste.

Wer es etwas günstiger haben möchte, kann dennoch bei Iveco fündig werden: der Umrüst-Spezialist Achleitner baut jedem Daily-Modell (bis auf jene mit dem extrakurzen Radstand) nachträglich einen Allradantrieb ein. Ab rund 16.000 Euro ist dieser Umbau zu haben, der mit dem offiziellen Segen von Iveco durchgeführt wird. So kann für nicht ganz so extreme Anforderungen auch ein fernreisetauglicher Kastenwagen entstehen, den regulären Daily 4x4 bietet Iveco nur in der Pritschenwagen-Variante an.