Peugeot Bipper Tepee Outdoor 75 Fahrbericht
Familienzuwachs für Fiat Qubo und Nemo

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Der dritte Drilling: Nach Fiat Qubo und Citroën Nemo kommt nun auch der baugleiche Peugeot Bipper als preiswerte Familienvariante. Für wen der praktische Kleinkasten in Frage kommt lesen Sie im Fahrbericht des 1,4-Liter-Benziners in der Outdoor-Version.

Familienzuwachs für Fiat Qubo und Nemo
Foto: Achim Hartmann, Stephan Lindloff

Den Bipper gibt es für 550 Euro Aufpreis als Outdoor-Version

Es bedarf keines Psychologiestudiums, um vom Peugeot Bipper Tepee auf die Lebensumstände seiner Besitzer zu schließen: Die Zeit der Single-Partys liegt mindestens neun Monate zurück, für das Schlafdefizit ist keine Kneipentour mehr verantwortlich, der Wortschatz um Begriffe wie „Saugverwirrung“ erweitert – kurz, ein „Baby an Bord“-Kleber neben dem Bipper-Schriftzug ist an sich überflüssig. Daran ändert die Tatsache nichts, dass es den Peugeot-Ableger des kleinen Kastenwagens für 550 Euro als lifestylige Variante Outdoor gibt – wobei die so sinnstiftend erscheint wie eine Lifestyle-Edition eines Windeleimers. Egal – der Outdoor steht einen Zentimeter höher, ist mit seitlichen Plastikleisten und angedeutetem vorderen Unterfahrschutz remplerresistenter.

Unsere Highlights

Das Kofferraumvolumen des Peugeot Bipper fällt mit 356 Litern etwas knapp aus

Serienmäßig kommt er mit Dachreling und Nebelscheinwerfern – das würde sonst 350 Euro kosten. Mit 13.560 Euro liegt sein Grundpreis aber noch gut 2.500 Euro unter dem des größeren Partner. Qubo/Nemo/Bipper haben in der Vier-Meter-Klasse keinen Konkurrenten mehr, seit Renault den Kangoo Campus I nicht mehr anbietet. Der legte 1997 das Grundlayout der kleinen Kästen fest: sparsam-pragmatische Inneneinrichtung, große Heckklappe, seitliche Schiebetüren. Daran hält sich auch der Bipper, doch fällt sein Standardkofferraum mit 356 Litern knapp aus. Dabei gehört zu den Vorzügen der meisten Kastenwagen, dass ein Kinderwagen im Heck parken kann, ohne dass er oder die Rückbank zusammengeklappt werden müssen.

Vorne liegt das Platzangebot auf Niveau im Peugeot Bipper Tepee eines Kleinwagens

Das würfelförmige Ladeabteil beeindruckt erst, wenn die Rückbank herausgewuchtet wurde. Auf ihr reisen zwei Erwachsene oder drei Kinder mit genügend Platz. Schmale seitliche Schiebetüren erleichtern Einstieg und Kindersitzmontage. Vorn liegt das Platzangebot auf dem Niveau von Kleinwagen. Das erreicht der Bipper bei den Fahrleistungen nicht ganz. Sein quirliger 1,4-Liter-Benziner hat ein hohes Mitteilungsbedürfnis, etwas zu großen Durst und schüttere Durchzugskraft. Auf der Autobahn lässt man es dem Peugeot Bipper Tepee und sich selbst zuliebe besser bei der Richtgeschwindigkeit bewenden. Schon da reagiert er trudelig auf Seitenwind.

In der Stadt genügt das Temperament des Peugeot Bipper Tepee

Darüber hinaus erscheint es schmeichelhaft, das, was er schon auf kleinen Unebenheiten an Gehoppel anstellt, mit dem Wort Komfort in Zusammenhang zu bringen. Alles besser in der Stadt, da genügt das Temperament, wuselt der kurze Bipper flitzig durch den Verkehr. Als Familienauto sollte sein unproblematisches Fahrverhalten trotzdem besser von ESP abgesichert sein. Dass es den Schleuderschutz nicht mal gegen Aufpreis gibt, wird besorgte Eltern vom Kauf des an sich praktischen und kinderfreundlichen Bipper vielleicht abhalten.

Technische Daten
Peugeot Bipper Tepee 75 Bipper Outdoor
Grundpreis13.560 €
Außenmaße3959 x 1716 x 1721 mm
Kofferraumvolumen356 bis 884 l
Hubraum / Motor1360 cm³ / 4-Zylinder
Leistung54 kW / 73 PS bei 5200 U/min
Höchstgeschwindigkeit155 km/h
Verbrauch6,6 l/100 km