Peugeot 3008 Hybrid 225 e
Genug Leistung und E-Reichweite?

Peugeot verpasst dem 3008 die aktuelle Familien-Schnauze, mehr Fahrassistenz und ein größeres Infotainmentdisplay. So fährt der Plug-in mit 225 PS und 56 km E-Reichweite.

Peugeot 3008 Hybrid 225 e, Exterieur
Foto: tibo

Tres chic. Mit dem neuen Grill und langen Tagfahrlicht-Reißzähnen erinnert die Löwenschnauze des gelifteten 3008 nun stark an den kleineren 2008. Perfekt zum Peugeot-Familienlook passen fetzige Saisonfarben, wie das Vertigo Blau des Testwagens samt Black Pack, das Felgen und Logos schwärzt.

I-Cockpit mit Nachtsichtgerät

Das futuristische Interieur kleiden die Franzosen bei der GT-Line in eine feine Leder-Stoffkombi. Dabei bleibt Peugeot seiner Modelinie mit dem i-Cockpit konsequent treu. Auch, wenn das eckige, kleine und tief positionierte Lenkrad samt hochstehendem Display wohl kein automobiler Trendsetter mehr wird.

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Peugeot 3008 Hybrid 225 e, Interieur
Markus Heimbach
Das i-Cockpit bleibt weitgehend wie gehabt.

Immerhin wirkt der Instrumenten-Bildschirm aus dem Konzernbruder DS 7 Crossback dank vieler Modi samt aufwendiger Inszenierung nun moderner. Schade nur, dass sich die Animationen kaum von der DS-Variante unterscheiden – wobei die Franzosen, sonst so viel Wert auf Individualität legen. Dafür macht eine Infrarotkamera für 975 Euro extra die Nacht zum Tag. Das Nachtsichgerät erkennt bis zu 250 Meter entfernte Personen und stellt diese klar auf dem Display dar.

Überhaupt lassen sich die Digitalinstrumente nun besser ablesen, da sich der oben abgeflachte Lenkradkranz nicht mehr in das Blickfeld des Fahrers drängelt. Woran das liegt? Wir vermuten, dass Peugeot die Sitze nun etwas höher montiert. Bestätigen wollten das die Verantwortlichen jedoch nicht.

Die etwas umstandskrämerische Bedienung des nun bis zu zehn Zoll großen Touchscreens auf der Mittelkonsole ist schnell gelernt, auch weil die klaviertastenartigen Schalter darunter direkten Zugang zu den wichtigsten Funktionen bieten. Zudem versteht die Sprachassistenz relativ sicher viele Fahrerkommandos.

Der Plug-in stromert bis zu 56 km weit

Zum Starten muss man aber noch selbst auf den Zünd-Knopf drücken. Begleitet vom Kieselstein-knirschen rollt der 3008 vom Schlosshof Ehreshoven bei Köln. Der Plug-in-Hybrid stromert leise los und zwar bis zu 56 Kilometer (WLTP) rein elektrisch. Dabei reichen die 81 kW des Elektromotors an der Vorderachse durch aus für flottes Vorankommen in der Stadt und über Land. Steht der Wählhebel auf B statt D rekuperiert der E-Motor spürbar stärker. Mit einem Drücker auf die kleine Blitztaste in der Mittelkonsole lassen sich aber auch Stromreserven im 13,2 kW/h Akku vorhalten.

Wie der große Plug-in-Bruder mit 300 PS verfügt auch der 3008 Hybrid 225 e über drei Fahrprogramme: Eco, Hybrid und Sport. Während E-Motor und Verbrenner im Hybrid recht harmonisch zusammenarbeiten, wird es in Sport schnell hektisch, denn dann dreht Motor künstlich hoch und die Achtgangautomatik kommt nicht so recht mit dem Schalten hinterher. Also selbst eingreifen in die Schaltstrategie des Automatikgetriebes? Lieber nicht, denn die Finger an den Schaltpaddeln hinter dem Lenkrad kommen sich leicht mit den drei Hebeln für Tempomat, Licht und Scheibenwischer in die Quere.

Peugeot 3008 Hybrid 225 e, Exterieur
tibo
Der Plug-in stromert bis zu 56 km rein elektrisch.

Fährt nicht so dynamisch, wie er aussieht

Was in ihm steckt, zeigt der Antrieb erst, als wir auf der freien und unlimitierten A4 volldurch beschleunigen. Plötzlich erwachen der 1,6-Liter-Turbobenziner und der daran gekoppelte Elektromotor. Zusammen mobilisieren sie 225 PS Systemleistung an der Vorderachse. In 8,7 Sekunden stürmt der Zwei-Tonner laut Peugeot von 0 auf 100 und rennt locker über 200 km/h. Dabei heult der kleine Verbrenner jedoch auf, als wäre jemand auf einem Löwenbaby auf den Schwanz getreten. Der Akku ist dann auch schnell leer und muss in kürzesten drei Stunden (mit dem optionalen 7,4 kW On-Board-Charger) aufgeladen werden. Alternativ lädt der 181 PS starke Benzinmotor den Akku unterwegs. Das ist zwar energetisch ineffizient, ermöglicht jedoch lokal emissionsfreies Fahren am Ende einer längeren Route.

Apropos, die Langstrecke ist nicht so sein Ding. Denn Peugeot belässt es beim Facelift bei der beton straffen Fahrwerksabstimmung. So holpert der 3008 ungehobelt über die schlechten Straßenbeläge rund um Schloss Ehreshoven. In Kurven wankt die 1,62 Meter hohe Karosse stark und bei forschem Tempo untersteuert der SUV schnell. Da lässt man es lieber entspannt angehen. Zumal der adaptive Tempomat andere Verkehrsteilnehmer sicher auf Abstand hält und der aktive Spurhalter den SUV sicher in der Mitte der Fahrspur führt.

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Fazit

Peugeot überarbeitet den 3008 vor allem optisch. Schade, denn auch Fahrwerk und Federung hätten Feinschliff verdient. Attraktiv machen den Hybrid 225 e neben der Optik, gute Fahrleistungen und ausreichend elektrische Reichweite. Von mindestens 42.988 Euro Listenpreis können Kaufinteressierte zudem 5.925 Euro Förderprämie abziehen. Dienstwagenberechtigte profitieren von der 0,5-Prozent-Regelung für Plug-in-Hybride.

Technische Daten
Peugeot 3008 Hybrid 225e Allure
Grundpreis48.450 €
Außenmaße4447 x 1841 x 1624 mm
Kofferraumvolumen395 bis 1357 l
Hubraum / Motor1598 cm³ / 4-Zylinder
Leistung133 kW / 181 PS bei 6000 U/min
Höchstgeschwindigkeit225 km/h