VW ID.4 X
Das ist Volkswagens MEB-SUV für China

In China ist die Produktion des VW ID.4 angelaufen. Dort kommt der Elektro-SUV in zwei Varianten auf den Markt – eine unterscheidet sich deutlich vom hiesigen ID.4.

11/2020, VW ID.4 X für China
Foto: SAIC Volkswagen Automobile Co., Ltd.

Volkswagen bezeichnet den ID.4, die SUV-Version des ID.3 (oder den Tiguan mit Elektroantrieb), als "erstes E-Weltauto der Marke". Klar, dass ein solches Modell nicht nur in Europa (hier alles Wissenswerte dazu), sondern auch in China verkauft wird. Auf diesen so wichtigen Markt kommt der MEB-SUV sogar in zwei Versionen: Zusammen mit seinem Joint-Venture-Partner FAW bietet Volkswagen den ID.4 Crozz an, der fast komplett dem europäischen ID.4 entspricht. VW unterhält in China aber noch ein weiteres Joint Venture, und zwar mit SAIC. Diese Allianz hat nun ein weiteres ID.4-Derivat präsentiert, das den Namenszusatz "X" erhält.

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Längere Karosserie, anderer Look

Der VW ID.4 X unterscheidet sich deutlich von den anderen ID.4-Versionen. Er erhält beispielsweise andere Stoßfänger, weshalb er knapp drei Zentimeter (insgesamt gut 4,61 Meter) länger ist als die Modellgeschwister. Vorne präsentiert er zudem andere Scheinwerfer, die sich seitlich weiter in die Kotflügel hineinziehen. Die sich von einer Leuchte zur anderen erstreckende Lichtleiste sitzt etwas tiefer als beim ID.4 und ID.4 Crozz. Auch die LED-Heckleuchten sind etwas anders gestaltet. Sechs Farben stehen zur Wahl: Gelb, Rot, Grau, Weiß, Blau und Gold. Die Räder messen bis zu 21 Zoll.

11/2020, VW ID.4 X für China
SAIC Volkswagen Automobile Co., Ltd.
Der VW ID.4 X erhält andere Scheinwerfer als der europäische ID.4, der in China ID.4 Crozz heißt.

Innen weist der VW ID.4 X eine Detailänderung auf: Seine Mittelkonsole zeigt sich umgestaltet. Da die Innenraumbreite und der Radstand im Vergleich zu den anderen ID.4-Versionen identisch sind, ergeben sich jedoch dieselben Platzverhältnisse. Auch die digitale Instrumentierung und das Infotainment-System mit zentralem Zwölf-Zoll-Touchscreen gleichen sich. Ein Headup-Display ist ebenso an Bord wie ein spezielles Lichtsystem für das Interieur, das über eine jeweils eigene Farbgebung signalisiert, wenn es Navigationshinweise gibt, Anrufe eingehen oder Warnhinweise ausspricht.

Derselbe Antrieb wie im Europa-ID.4

In China unabdingbar sind umfassende Konnektivitäts-Möglichkeiten. Der VW ID.4 X hat diese natürlich an Bord. Einige Funktionen, etwa das Auf- und Zusperren des Autos sowie die Steuerung der Klimaanlage, lassen sich nicht nur über das Mobiltelefon, sondern auch per Smartwatch regeln. Zudem lassen sich Smart-Home-Geräte aus dem Auto heraus bedienen, etwa die dortige Klimaanlage, die Wallbox zum Aufladen des Autos oder auch die Musikanlage.

11/2020, VW ID.4 X für China
SAIC Volkswagen Automobile Co., Ltd.
Innen entspricht der ID.4 X weitgehend den anderen Versionen; nur die Mittelkonsole ist anders.

Bei der Antriebstechnik entspricht der VW ID.4 X der europäischen Version des Elektro-SUVs – klar, die MEB-Plattform gibt dieses Layout vor. Der an der Hinterachse verbaute Elektromotor leistet 150 kW / 204 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmetern. Beim Akku geht VW-SAIC in China offenbar etwas mehr an die Grenzen als in Europa: Statt über 82 verfügt das Batteriepaket des ID.4 X über 83,4 Kilowattstunden (jeweils brutto). Als Reichweite gibt das Joint Venture 555 Kilometer (nach NEFZ) an. In Europa beträgt die "kundennahe Reichweitenspanne" bis zu 520 Kilometer.

Die Produktion des VW ID.4 X lief vor wenigen Tagen an. Das Modell wird im Werk Anting gefertigt, wo später im Rahmen des SAIC-Joint-Ventures auch andere MEB-Elektroautos produziert werden sollen, darunter der ID.3. Der Basispreis liegt unter 250.000 Yuan, was umgerechnet knapp 32.000 Euro entspricht.

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Der ID.4 X. Er sieht etwas peppiger und voluminöser aus.Der ID.4 Crozz. Mir gefallen die klaren europäischen Linien.

Fazit

Was VW in China bei seinen Verbrenner-Modellen bereits vorexerziert, wiederholt sich nun auch bei den Elektroautos: Technisch eng verwandte – wenn nicht gar identische – Fahrzeuge erhalten für die verschiedenen Joint Ventures leicht abgewandelte Looks. Trotz leichter Design-Änderungen ist der ID.4 X dennoch klar als Ableger der Baureihe zu identifizieren. Man darf gespannt sein, ob sich die Mehrheit der chinesischen Kunden für ihn oder die Crozz-Version im Stile des europäischen ID.4 entscheiden.